AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating
gemacht hat, wir uns mit den Kindern täglich trafen und zur Feier unseres Wiedersehens Sushi von Takifugu geholt hatten und damit im Garten saßen.
Er berichtet von seiner Krankheit.
»Im Januar konnte ich plötzlich nicht mehr schlucken. Und deshalb nicht mehr sprechen. Jetzt muss ich bald eine Sonografie machen und habe wahnsinnige Angst vor der Sedierung. Das beschäftigt mich momentan total.« Dabei greift seine rechte Hand meinen linken Oberarm, und er hält mich fest und redet einfach weiter. Ich werde rot. Es erregt mich sehr. Er schaut mich an und scheint es zu bemerken. Vielleicht denkt er, dass mir die Erregung bis in den Haaransatz steigt, denn sein Blick wandert von seiner Hand zu meinen Haaren. Warum erzählt er mir das? Will er mir damit sagen, dass er deshalb bei QuickCloud nicht mit mir reden konnte? Oder mich deshalb nicht angerufen hat? Ich erzähle jetzt von Alex, einem Bekannten, der das auch mal hatte. Diese Schluckblockade. Dass er aber ein Bilderbuchhypochonder sei, der mögliche Krankheiten im Internet recherchiert und dann tatsächlich diese Symptome entwickelt.
»Wenn man mir im Januar einen Geldscheinbündel in die Hand gedrückt hätte, dann wäre ich auch viel entspannter gewesen und hätte das vielleicht nicht bekommen. Ja, vielleicht ist es auch psychisch.«
»NAJA, eine Lungenentzündung bekommt man ja nicht durch Einbildung«, sage ich dazu. Ich bin doch der SUPERtollste Lottogewinn seines Lebens! Wieso macht er sich da solche Sorgen, anstatt sich über mich zu freuen?
Während des Gesprächs lässt sein fester Griff nicht nach. Ist es das, was er mir sagen wollte? Ich streichle seine Hand und nehme meine Hand dann wieder weg. Seine Augen verfolgen sie. Dann lege ich sie wieder auf seine Hand und streiche kurz über seinen Daumen. Meinen Zeigefinger lasse ich auf seinem Daumen liegen und lächle in an. Er sieht meine Geste, und ich stelle mir vor, wie jetzt ein Sternenwirbel einmal meinen Finger und seinen Daumen erstrahlen lässt. BLING, BLING. 59 Wir haben eine kleine Geschichte und verstehen unsere Gesten. Das Gespräch ist zu ende. Er rückt näher und beginnt, die Schleife von meiner Bluse zu öffnen. Und einen Knopf. Dann greift er mir unter die Bluse, fährt den BH entlang über meinen Rücken und öffnet mit Links (!) den Verschluss.
»Warum lachst du?«, will er wissen.
»Das war gekonnt«, sage ich und höre noch die Naht knacken, als er mir im Mai den Busen aus dem BH riss.
Ich streiche ihm durch die weichen langen Haare.
»Darf ich dich küssen?« Meine Lippen berühren seine.
»Besser nicht.« Wie schade. Er hat Angst vor Küssen.
»Machst du für mich die Beine breit?«, flüstert er mir ins Ohr, »Ich will dich ficken und dich ganz ausfüllen. Ich will dein Gesicht dabei genau beobachten. Ich will, dass du dich ohnmächtig fühlst dabei.«
»Ich habe meine Tage«, sage ich betroffen.
»OK ich bleib’ draußen.«
ICH MUSS LEIDER DRAUSSEN BLEIBEN 60
Langsam gleitet sein Finger in meinen Po, und er sieht mir zu, wie sich meine Stirn kräuselt. Tut er es nur, weil er denkt, dass ich es gut finde? Würde er jetzt am liebsten Handschuhe und Mundschutz tragen?
»Ich will dich ficken und in den Po fingern, und ich will das auch umgekehrt.« Umgekehrt? Soll ich ihn...? Aber dann flüstert er weiter: »Ich will dich in den Po ficken und vorne fingern dabei.« Er spricht das aus, was ich als SMS mit nur zwei Punkten angedeutet hatte.
Er liegt vor mir auf dem Sofa (genau da wo ich jetzt diese Zeilen schreibe), und ich öffne seinen Gürtel. Den Knopf seiner Hose, den Reißverschluss. Ich genieße jeden Moment und nehme alles ganz bewusst war. Er trägt eine weiße Unterhose mit oranger Naht. Er zieht sie runter, und ich sehe seinen Schwanz. Seine Schamhaare. Der Geruch. Sex. Mann. Das ist realer als die Wirklichkeit, die ich mir vorgestellt habe. Mir ist schlecht. Soll ich schnell ins Bad laufen oder direkt auf seinen Bauch kotzen? Meine Lust ist weg.
»So was habe ich so lange nicht gesehen«, stammle ich.
Ich nehme ihn in die Hand.
»Du hast so einen schönen Schwanz«, murmle ich.
»Was? Was hast du gesagt?« Meinen Kommentar zu seinem besten Stück will er nicht verpassen.
»Du hast einen so schönen Schwanz. So groß und so hart.« Ich bin wie im Rausch und denke in simplen Sätzen. Knopf für Knopf von unten nach oben öffne ich sein Hemd mit Rechts (!). Ich bin Linkshänderin. Ich betrachte seinen Körper. Seine Brusthaare, sie sind ganz fluffig. Ich
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