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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Anschein nach war der Pater jedoch nicht auf Arlene aufmerksam geworden, die in Nonnentracht in den Vatikan gegangen war. Sie hatte sich vor dem vereinbarten Zeitpunkt in den vatikanischen Gärten eingefunden. Nachdem auch sie die weißen Teile ihrer Nonnentracht abgenommen hatte, hatte sie sich im Schutz der Büsche, zu denen Drew vor Pater Dusseaults Erscheinen hinübergeschaut hatte, flach auf den Boden gelegt.
    Im Mondschein faßte Drew den Ring am linken Mittelfinger Pater Dusseaults scharf ins Auge. Es war ein Rubinring mit dem Zeichen des Kreuzes und des Schwertes. Ganz offensichtlich trug der Pater den Ring, um seine Zugehörigkeit zur Bruderschaft unter Beweis zu stellen. Ebenso offensichtlich weckte das Fehlen eines solchen Ringes an Drews linkem Mittelfinger seinen Argwohn.
    Und tatsächlich deutete Pater Dusseault sofort auf Drews unberingten Finger. »Ich dachte, Sie wären einer von uns.«
    Drew erkannte die sonore Stimme, mit der er am Telefon gesprochen hatte, wieder. »Nein.«
    »Woher kennen Sie dann unser Kennwort?«
    »Ein Mitglied der Bruderschaft hat es mir verraten - er hat versucht, mich für Ihren Orden anzuwerben.«
    »Demnach müssen Sie über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen«, entgegnete der Pater. »Sonst wäre er bestimmt nicht an Sie herangetreten.«
    Drew gab keine Antwort.
    »Weshalb haben Sie sich geweigert, sich uns anzuschließen?«
    »Die Bruderschaft ist mir zutiefst verhaßt«, erwiderte Drew.
    »Aber, aber«, lächelte Pater Dusseault. »Haß ist ein höchst verwerfliches Gefühl. Sie sollten beichten und Buße tun. Aber deshalb sind wir schließlich hier.« Er hob seine Hand und segnete Drew. »Der Herr vergibt Ihnen. Doch nun sagen Sie schon, weshalb Sie sich so brennend für das Verschwinden des Kardinals interessieren.«
    Drew schüttelte den Kopf.
    »Für wen arbeiten Sie?«
    Drew schüttelte erneut den Kopf. »Ich würde mich mit Ihnen lieber über die beiden Agenten unterhalten, die auf der Suche nach dem Kardinal sind.«
    »Ach ja, die beiden, deren Väter Ihrer Ansicht nach für Hitler arbeiteten. Wenn Sie meinen, können wir uns auch gern über diese beiden Herren unterhalten. Wie haben Sie von ihnen erfahren?«
    »Sagen wir mal, unsere Wege haben sich gekreuzt. Ihre Decknamen sind Eiszapfen und Seth.«
    Pater Dusseault verzog zwar keine Miene, aber seine Augen verrieten ihn doch.
    »Haben Sie schon von ihnen gehört?« wollte Drew wissen.
    »Nein«, log der Pater. »An diese seltsamen Namen hätte ich mich bestimmt erinnert, wenn ich sie je gehört hätte.«
    »Wie gesagt, die beiden sind die Söhne zweier Nazikiller«, fuhr Drew fort. »Das hat mich etwas stutzig gemacht. Weshalb wollen diese beiden den Kardinal finden? Oder vielleicht sollte man die Frage anders herum stellen. Was könnte der Kardinal mit den beiden zu tun haben? Ich habe mich daher etwas näher mit der Vergangenheit des Kardinals befaßt. Wie hat er es angestellt, innerhalb der Kirche so rasch aufzusteigen?«
    »Das ist keineswegs ein Geheimnis«, entgegnete Pater Dusseault. »Der Kardinal war ein nimmermüder Kämpfer für den christlichen Glauben, und entsprechend wurde sein enormer Eifer mehrfach belohnt.«
    »Die Leistungen, für die ich mich vor allem interessiert habe, hat er 1945 vollbracht, kurz vor seinem ersten Karrieresprung. Welcher Natur waren die Beziehungen des Kardinals zu den Nazis?«
    6
    Saul lag auf dem taunassen Boden unter den Sträuchern und spähte angestrengt zu den beiden Männern hinüber. Die Geistlichen sprachen zu leise, als daß Saul ihre Worte hätte verstehen können. Und dann trat Pater Dusseault plötzlich vor, sein rechter Arm schnellte nach vorn, und unvermutet blitzte das Mondlicht in...
    7
    ... der Klinge eines Messers auf, das der Pater offensichtlich in einer mit einer Sprungfeder versehenen Scheide in seinem Jackenärmel verborgen hatte. Drew wich zurück und spürte gleichzeitig einen brennenden Schmerz über seine Brust zucken. Ein heftiger Adrenalinstoß durchfuhr seinen ganzen Körper. Er wich einem weiteren Messerstoß aus und versuchte sich gleichzeitig so zu postieren, daß er den Mond im Rücken hatte und Pater Dusseault durch ihn geblendet wurde.
    Doch Pater Dusseault durchschaute seine Absicht und begann Drew zu umkreisen, um seinerseits den Mond im Rücken zu haben.
    Als das Messer wieder auf Drew zuschoß, fing er den Stoß mit dem Unterarm ab und hieb dem Pater zugleich mit der Handkante gegen den Brustkorb. Der Pater konnte dem

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