Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Avalon 08 - Die Nebel von Avalon

Titel: Avalon 08 - Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
und untergeht, wenn du kommst und gehst, dann bist du die einzige an diesem Hof. Du verdienst es, daß er in dir den Stern seiner Tage und Nächte sieht. Dem Merlin von Britannien ist es noch nicht einmal verboten zu heiraten, wenn er das wünscht. Er ist nicht von königlichem Geblüt. Aber er besitzt ein edles Herz. Wenn sein Mut ihn nicht verläßt, wird er eines Tages der Höchste Druide sein. Und ich glaube, wenn er um deine Hand anhält, würden weder Artus noch ich nein sagen.«
    Morgaine senkte den Kopf und starrte auf den Boden.
Oh,
dachte sie,
wie richtig wäre es, wenn ich für Kevin soviel empfinden könnte, wie er für mich! Ich schätze ihn, ich liebe ihn. Ich teile sogar gern das Bett mit ihm… aber eine Ehe? Nein.. . nein, trotz all seiner Anbetung nicht.
    »Ich habe nicht die Absicht zu heiraten, Großvater!«
    »Du mußt nach deinem eigenen Willen handeln, Kind«, erwiderte Taliesin freundlich. »Du bist Herrin und Priesterin. Aber du bist auch nicht mehr so jung. Und nachdem du Avalon aufgegeben hast… nein, nein, ich mache dir keinen Vorwurf. Ich dachte nur, es könnte gut sein, daß du heiraten und ein eigenes Heim haben willst. Ich möchte nicht, daß du deine Tage als Gwenhwyfars Hofdame vergeudest. Und Kevin, der Harfner… er wird kommen, wenn er kann. Aber er muß langsamer reiten als andere. Es ist gut, daß du ihn wegen seiner körperlichen Gebrechen nicht verachtest, liebes Kind.«
    Taliesin verabschiedete sich, und Morgaine ging tief in Gedanken versunken zum Brauhaus. Sie wünschte, sie könnte Kevin tatsächlich so lieben, wie Taliesin es glaubte.
    Warum nur bin ich mit dieser Liebe zu Lancelot geschlagen?
Während sie duftendes Rosenwasser für die Handschalen der Gäste und Süßigkeiten zubereitete, dachte sie darüber nach. Wenn Kevin hier war, hatte sie wenigstens keinen Grund, Lancelot zu begehren –
nicht, daß es mir etwas nützt, ihn zu begehren,
dachte sie leicht wehmütig.
Verlangen muß auf Gegenseitigkeit beruhen, sonst ist es wertlos.
    Sie beschloß, wenn Kevin an den Hof zurückkehrte, würde sie ihn so empfangen, daß er sich nicht beklagen mußte…
Bestimmt wäre es nicht das Schlechteste, seine Frau zu werden… Avalon ist für mich verloren… ich werde darüber nachdenken. Aber mein Traum war in einem richtig: Er war in Lothian… Und ich hatte geglaubt, das Gesicht sei mir genommen…
    Kevin kehrte am Vorabend des Pfingstfestes nach Camelot zurück. Den ganzen Tag über waren die Menschen zu König Artus' Hof und in das umliegende Land geströmt, als fielen Erntedankfest und Frühjahrsmarkt zusammen. Es war das größte Fest, das in der Gegend je gefeiert wurde. Morgaine begrüßte Kevin mit einem Kuß und einer Umarmung, daß seine Augen leuchteten. Dann führte sie ihn in eine Gästekammer, nahm ihm Mantel und Reiseschuhe ab und beauftragte einen Diener, sie zu säubern. Dann brachte sie ihm Bänder, um seine Harfe zu schmücken.
    »Oh, meine Herrin wird so prächtig aussehen wie die Königin«, sagte Kevin lachend. »Bist du auf deine einzige Rivalin nicht eifersüchtig, meine liebe Morgaine?«
    So hatte Kevin sie noch nie genannt. Sie schlang ihren Arm um seine Hüfte und drückte sich an ihn. Er sagte weich: »Du hast mir gefehlt!« und legte seinen Kopf einen Augenblick lang an ihre Brust. »Und du mir, Liebster«, antwortete sie. »Wenn heute abend alle schlafen gegangen sind, werde ich es dir beweisen… weshalb, glaubst du, habe ich es so eingerichtet, daß du eine Gästekammer für dich hast, wenn selbst Artus' engste Freunde zu viert in einem Raum, manche sogar zu zweit in einem Bett schlafen müssen?«
    Er antwortete: »Ich glaubte, um zu vermeiden, daß jemand mit mir ein Quartier teilen muß.«
    »Es geschieht auch, um die Würde Avalons zu wahren«, sprach Morgaine weiter. »Obwohl… selbst Taliesin und der Bischof übernachten in einer Kammer.«
    »Ich kann seinen Geschmack nicht teilen«, sagte Kevin. »Ich würde lieber im Stall bei den richtigen Eseln schlafen!«
    »Ich habe darauf bestanden, daß der Merlin von Britannien allein in einer Kammer untergebracht wird, selbst wenn sie nicht größer als der Verschlag für einen Esel ist«, sagte Morgaine, »aber sie ist groß genug für dich und Deine Herrin… und«, sie lächelte und blickte vielsagend auf das Bett, »… ich wage zu behaupten, auch für mich.«
    »Du bist immer willkommen. Und wenn Meine Herrin eifersüchtig ist, werde ich sie mit dem Gesicht zur Wand stellen!« Er küßte

Weitere Kostenlose Bücher