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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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ängstliche Bewegung zu machen. Lange starrte er Avanias an, als wolle er erst einmal gut überlegen, was er sagen solle. „Ich bin Lumkin, der Sohn des Inanias, der früh verstorben ist. Ich wuchs bei meinem Onkel Rennias auf. Ich erlernte den Beruf des Huf- und Schwertschmieds.“
    Der Prinz hielt immer noch dem Jungen sein Schwert gegen die Kehle. Der Kleine schien überhaupt keine Angst vor dem Tod zu haben. Womöglich sagte er die Wahrheit. Er streifte mit der Klinge seine Kehle, Blut trat aus. Immer noch zeigte Lumkin kein bisschen Angst. Ein wirklich mutiger Junge. Malgarias schwieg immer noch, die beiden jungen Männer bemerkten nicht einmal mehr die Anwesenheit des alten Universalgelehrten. Niemand durfte den Feldzug gegen Östrake gefährden. Im Zweifel gegen den Angeklagten also. Konnte der junge Thronfolger denn das Blut dieses jungen Mannes wirklich vergießen? Hatte er denn nicht schon genug Albträume wegen der durch ihn begangenen Morde.
    Doch da kam Hilfe, denn die Tür ging auf. Mehendes stand in der Tür. Sein Mund blieb erst einmal lautlos offen. Welch ein Schauspiel war ihm nur entgangen. Der alvestische Prinz senkte sein Schwert und steckte es in die Scheide, Lumkin wischte sich mit seiner rechten Hand das Blut an seinem Hals ab. Mehendes tat so, als habe er nichts gesehen. „Die Truppen meines Vaters sind da. Sie kommen in Begleitung.“
    „Von wem?“
    Hinter Mehendes' Rücken trat eine Frauengestalt hervor. Lumkin war fasziniert von ihr, noch nie hatte er eine Frau mit Mandelaugen gesehen. Welch eine Überraschung. Nohandas konnte ihren Onkel doch noch überreden, sie gehen zu lassen. Da stand noch ein Mann neben ihr, ein kleiner Mann, ja, noch kleiner als Lumkin selbst. Auch Malgarias' Augen waren die ganze Zeit über nur auf diesen Mann gerichtet.

    Vor dem König wollte Sarafie nur in den feinsten Kleidern erscheinen. Sie saßen auf neu angefertigten und gepolsterten Holzstühlen. Mogos lächelte und wollte sich nichts von seiner inneren Bedrückung anmerken lassen. Aber Sarafie wusste schon, weswegen er sie zu sich bestellt hatte. Mohagos war für einige Tage unterwegs, er sollte einige Soldaten aufsuchen und sie kontrollieren. So bot sich für seinen Vater diese Gelegenheit, die er nicht ungenutzt lassen wollte. „Gefällt es Euch hier bei uns, werte Prinzessin?“
    Sarafie traute sich nicht, ihren Kopf nach oben zu halten und dem König in die Augen zu schauen. Sie schämte sich und überdachte alle ihre Worte mehrmals, bevor sie etwas sagte. „Es gefällt mir sehr hier. Ich danke Euch, Majestät!“
    „ Verzeiht mir, aber mir ist besonders in den letzten Tagen aufgefallen, dass Ihr Euch unwohl fühlt!“
    Nun wusste Sarafie ganz klar, worauf der König anspielte. „Ich bin eine Fremde für dieses Volk. Ich muss mich erst einmal einleben und das Vertrauen der hiesigen Menschen gewinnen, Majestät!“
    „Ah ja, da habt Ihr recht! Das ist wohl so, wenn zwei ganz verschiedene Kulturen aufeinanderprallen.“
    Sarafie nickte beschämt.
    „Wisst Ihr, nach dem Tod seiner Mutter, habe ich mich Mohagos angenommen. Ich liebte seine Mutter sehr. Er ist mir seit seiner Geburt das Kostbarste in meinem Leben. Immer schon wollte ich nur das Beste für ihn. Und er hat mich nie enttäuscht. Er hat jedes Mal meinen Auftrag oder Wunsch sofort zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt.“
    Mogos wollte Sarafie damit sagen, dass er seinen Sohn sehr liebe und er es nicht ertragen würde, wenn sie ihn enttäusche.
    „Ich habe in dieser kurzen Zeit schon erkennen dürfen, dass Euer Sohn einen guten Charakter hat, Majestät.“
    „ Er ist wirklich ein guter Mann. Ich möchte nicht, dass er unglücklich wird. Hoffentlich versteht Ihr mein Anliegen!“
    Immer noch schaute Sarafie schüchtern. „Ich weiß, was Ihr meint, Majestät. Ich habe ihm das Gelöbnis gegeben und ich werde mich bis zu meinem Tod daran halten!“
    Mogos lächelte wieder. Das war genau das, was er hören wollte.
    „ Manchmal verliert er vielleicht die Beherrschung, das hat er wohl von mir geerbt. Aber er ist in Wirklichkeit nicht so! Und hiermit entschuldige ich mich bei Euch, für das, was sich vor Kurzem in Eurem Schlafgemach ereignet hat!“
    Ihr war das Gespräch zu peinlich geworden, aber sie musste dort bleiben und dem König antworten. „Er hat sich direkt danach schon bei mir entschuldigt. Es ist nichts vorgefallen, Eure Majestät!“
    „Ich kenne das selbst sehr gut. Wenn ein Mann eine Frau liebt und der Verdacht

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