Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
Vom Netzwerk:
zu ihnen: „Auch ihr wart Zeugen des Verbrechens, das an eurem Oberbefehlshaber begangen worden ist! Der Feind dort, hinter den
    Mauern, hat der Frau, die er mehr als alles Andere liebte, den Kopf abgeschlagen und wie ein Stück Dreck über die Mauer geworfen. Was für eine Strafe hat solch ein Verbrecher verdient, frage ich euch?! Der schnelle und schmerzlose Tod ist da noch zu gut für ihn! Brüder, lasst uns diesem grausamen Barbaren das Fürchten lehren! Nie wieder soll er es wagen, sich gegen euch oder euren König zu erheben! Ihr marschiert und kämpft für die Gerechtigkeit! Nun lasst uns nicht mehr warten! Nehmen wir das Schwert der Gerechtigkeit in die Hand! Lasst uns die durch die Gerechtigkeit zum Tode Verurteilten bestrafen! Brüder im Geiste, los, kommt!“
    Avanias war in seinem Zelt geblieben, konnte aber auch von dort Urtschana deutlich verstehen. Er hatte das Oberkommando des Angriffs Urtschana übertragen.
    Urtschana ließ das Horn blasen und die Kolakken traten nach vorne und schossen mehrere hunderte von Pfeile ab.
    Danach wurden die sechs Belagerungstürme, die sie von Östrake mitgetragen hatten, nach vorne gezogen und auf die Stadt zu geschoben. Die Bogenschützen schossen währenddessen weiter auf den Feind auf der Mauer. Die Moighusen hatten keine Bogenschützen mehr, sie wollten abwarten, bis ihr Gegner an der Mauer angelangt war und ihn dort mit dem Schwert niedermachen. Mohagos selbst war nicht auf der Mauer präsent, er stand noch hinter der Mauer, aber wollte sich im Ernst der Lage auf die Mauer bewegen und den Feind tapfer zurückschlagen. Mehrere alvestische Soldaten sprangen auf die Mauer, aber wurden direkt niedergemacht. Die Kolakken schossen
    nicht mehr, da sie sonst ihre eigenen Männer getroffen hätten.
    Die Moighusen gossen eine Art heißen Brei auf die Alvestier herunter. Die Lage war aussichtslos. Die Moighusen hatten immer noch genug wehrfähige Männer rekrutieren können, um die Stadt erfolgreich zu verteidigen.
    Urtschana persönlich überbrachte Avanias die Nachricht, dass der Angriff fehlgeschlagen war.
    Avanias befahl darauf, die Moighusen nicht mehr anzugreifen, nur mit den restlichen Kugeln mit den Kanonen zu beschießen und sonst einfach abzuwarten und sie aushungern zu lassen. Denn Moighesia, anders als Östrake, hatte keine Notausgänge, durch die sie hätte für Nachschub sorgen können.

    Der entsetzliche Anblick von Sarafies Schädel wollte nicht mehr aus seinem Kopf heraus gehen. Er hatte Mitleid mit der Frau, die er liebte, aber auch Mitleid mit sich selbst, dass er sie verloren hatte. Er erinnerte sich wieder an die glücklichen Momente in ihrer Gegenwart. Dann weinte er wieder. Aber er machte sich auch wieder Mut. Mut, dass es noch nicht aller Zeiten Ende war. Er glaubte an den neuen Gott und seine Lehre. Er glaubte an ein zufriedenes Leben nach dem Tod. Und dort würde er sie wieder sehen, dachte er. Hatte er doch so Vieles mit ihr zusammen vorgehabt. Kinder wollte er mit ihr zeugen und eine große Familie gründen. Das alles war mit einem Schlag zunichte gemacht worden.
    Urtschana kam mit einer neuen, überraschenden Nachricht in sein Zelt. Mogos hatte einen Kurier entsandt und ihnen einen Zweikampf
    zwischen seinem Sohn und Avanias vorgeschlagen. Der Sieger des Zweikampfes würde seinem Heer den Sieg einbringen.
    „Typisch Feiglinge! Sie sehen, dass sie verrecken werden, daher wollen sie nun auf diese Weise ihr Leben retten!“
    „ Ich weiß, Urtschana! Aber es ist ja irgendwie auch nur eine persönliche Sache zwischen ihm und mir gewesen. Er hat die Frau, die ich am meisten liebte, getötet. Ich will ihn sehen und ihn im Schwertkampf besiegen!“
    „ Das muss irgendein Trick von denen sein! Ich nehme an, dass dieser Mohagos ein herausragender Schwertkämpfer ist. Bitte nimm die Herausforderung nicht an!“
    „ Sie werden dann sagen, ich sei ein Feigling. Zudem hat er mich gedemütigt. Nun will ich ihn demütigen! Sag ihnen, dass ich mich schon auf den Zweikampf vorbereite! Morgen früh soll er antreten!“
    „ Ich halte das für keine gute Idee, aber ich kann dich ja sowieso nicht mehr umstimmen!“
    Urtschana rannte aus dem Zelt heraus.
    Avanias raffte sich auf. Er musste erst einmal seine Trauer um seine verlorene Geliebte überwinden und sich dann voll auf den Kampf am nächsten Tag konzentrieren.
    Er nahm das Schwert seines Vaters in die Hand und betrachtete es von oben bis nach unten. Eine lange Geschichte hatte dieses Schwert nun schon

Weitere Kostenlose Bücher