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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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ins Herz trafen. Die fast vollkommene Vernichtung des moighusischen Heeres war eine große Sünde gewesen, dem stimmte er zu.
    Aber um die Verhandlungen nicht vorzeitig scheitern zu lassen, wollte Mogos sich nicht weiter auf dieses Thema einlassen. „Verzeiht ihm, Majestät!“
    „ Das ist eben so gekommen! So ist der Krieg, das wisst Ihr doch!“
    „ Gewiss, nun denn, Ihr habt einige für uns bedeutende Geiseln, nehme ich an!“
    „ Das ist richtig! Wir haben einige Eurer Edelmänner gefangengenommen. Es geht ihnen gut.“
    „ Was sind Eure Bedingungen?“
    „ Wir verlangen, dass Ihr einen Eid ablegt, unser Land und unsere Verbündeten nie anzugreifen. Und wir verlangen eine Geisel von Euch, die den Rest ihres Lebens an unserem Hofe leben soll. Mehr verlangen wir nicht.“
    „ An welche Geisel dachtet Ihr da? Ihr habt doch einige unserer Edelmänner in Haft.“
    „ Wir dachten da an jemand Spezielles! Jemand, der Euch viel bedeutet. Wir wollen die Gemahlin Eures Sohnes mitnehmen.“
    Erst dachte Mogos, der Prinz würde den Namen seines Sohnes nennen. Aber nun hörte er, dass Avanias seine Schwiegertochter als Geisel mitnehmen wollte. Er war empört, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. Mohagos jedoch trat vor und verzog sein Gesicht. „Das ist unerhört! Wie könnt Ihr es wagen! Sucht Euch doch jemand anderes aus!“
    Avanias hätte Mohagos kontern können, aber er wollte ihn nicht provozieren und hielt sich daher zurück.
    Mogos hob wieder seine linke Hand und Mohagos trat wieder zurück.
    „Warum nicht mich oder meinen Sohn, Majestät?“
    „ Nein, das ist nicht verhandelbar! Nur sie, oder die Verhandlungen platzen! Ich werde auf Euren Kurier warten.“
    Avanias verneigte sich wieder und stolzierte davon.
    „Da stimmt doch etwas nicht! Irgendetwas spielt sich doch hinter dem Vorhang ab! Meinst du nicht auch, Vater?“
    „ Ja, schon seltsam, warum er nur Sarafie will! Vielleicht hat er ja noch eine offene Rechnung mit Böntschakis zu begleichen.“
    „ Meine Frau wird er jedenfalls nicht bekommen!“
    „ Und was sollen wir dann jetzt machen? Wir haben doch keine andere Wahl! Er diktiert!“
    „ Wir werden schon eine Lösung finden!“
    Während der Unterredung des Königs mit Avanias lief Mirtas wieder zu ihrer Herrin und teilte ihr mit, dass sie erfahren habe, dass der Mann, der Prinz von Alvestia sei, der da in die Stadt eingetreten war. Die Prinzessin war sprachlos. Nie hatte sie gedacht, dass der Mann, den sie in ihren Träumen so sehr begehrte, schon von Anfang an ihr allergrößter Feind war. Für sie brach eine Welt zusammen. Ihr wurde schwindelig, sie wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Die Moighusin fragte sie, was sie denn habe. Sarafie brauchte eine ganze Weile, um wieder zu Kräften zu kommen. „Der Mann ist Bolkrias, der von dem ich dir erzählt habe!“
    Mirtas trat entsetzt zurück. „Das kann nicht sein! Du musst dich irren!“
    „ Nein, er ist es! Ich bin mir sicher!“
    „ Der König von Alvestia, euer Erzfeind war es, der dir damals vor Halussien das Leben gerettet hat? Das ist sehr unglaubwürdig!“
    „ Ich habe diesen Mann nie vergessen! Keinen einzigen Augenblick! Ich erkenne ihn unter tausenden!“
    „ Bitte, schweig! Wenn der König das erfährt, dann bist du nicht
    mehr sicher. Du darfst es ihm nie verraten.“
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll! Er muss mir einen falschen Namen genannt und seine Identität geändert haben. Jetzt verstehe ich, warum er so zurückhaltend war. Ich hatte ihn so eingeschätzt, dass er mich entführen würde, aber er tat es nicht. Er hatte wohl einen Auftrag auszuführen, nämlich diesen Feldzug zu planen.“
    „ Wie sind jetzt deine Gefühle für ihn?“
    „ Da bin ich mir nicht sicher. Irgendwie empfinde ich doch noch etwas für diesen Mann. Er mag mein Erzfeind sein, aber er hat mir damals das Leben gerettet und war sehr freundlich zu mir. Gegen mich hat er nichts. Im Gegenteil, ich weiß, dass er mich auch liebt. Aber jetzt ist alles so kompliziert!“
    Plötzlich schlug die Tür des Zimmers auf. Mohagos eilte in das Zimmer und befahl Mirtas, hinauszugehen. „Er verlangt von uns, einen Nichtangriffs-Eid abzulegen und ihm dich als Geisel seines Hofes mitzugeben.“
    Jetzt war Sarafie sich ganz sicher, dass dieser Mann, dieser alvestische Prinz, tatsächlich Bolkrias war. Sie zog in jenem Moment ihre Augenbrauen hoch, aber versuchte sofort wieder entspannt zu werden. Mohagos hatte ihre plötzlich seltsame Art sofort bemerkt.

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