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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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Heimkehr zu.
    Avanias hatte sich in zwei Feldzügen als großer Stratege und Feldherr erwiesen. Er war reifer geworden, das konnte man auch an den vielen neuen Narben und Falten in seinem Gesicht erkennen. Seine gewöhnliche Kleidung hatte er abgelegt und ritt auf Kulva in normaler Bürgertracht.
    Wie er sich freute, endlich seine Schwester wiederzusehen. Nandia konnte ihre Tränen der Freude nicht zurückhalten. Lumkin stand neben ihr und umarmte ihn. Avanias beglückwünschte ihn, dass er und Nandia nun doch zusammengefunden hätten.
    Eine Bahre wurde vorbei getragen. Sie fragten ihn, wer das gewesen sei. Er antwortete ihnen, dass dies Sarafie sei, die Frau, die er so lange gesucht und letztendlich doch noch für immer verloren habe. Sogar Malgarias musste fast schon anfangen, zu weinen, obwohl er eigentlich gegen diese Verbindung gewesen war. Zuletzt hatte er sich ein gutes Ende dieser Liebesgeschichte gewünscht.
    Als Sarafie im Indrias, neben Alanias' Denkmal, bestattet wurde, sprachen alle Avanias ihr Beileid aus. Avanias betrachtete das gewaltige Monument, das Denkmal zu Ehren des kleinwüchsigen Alanias, und war zufrieden damit. Dort stand eingeritzt:

    utan dorianas alanias nankun lemkenun kulkas
    poriabinas dischin gorondiassa tut arschijas
    makas tiririanun makas bin du bin koldostanun

    (Hier liegt Alanias, unser bester Freund
    Er befreite alle Unterdrückten vom Tyrannen
    Wir ehren ihn! Wir werden ihn nie vergessen!)

    Nach der Beerdigung hatte Avanias kurz Zeit, sich mit seiner Schwester zu unterhalten.
    „ Ich war zwar nicht anwesend, aber es muss furchtbar sein, was ihr alles durchgemacht habt. Die arme Frau! Ich war anfangs zwar gegen diese Verbindung, aber ich sehe all den Schmerz in deinen Augen und erkenne, wie sehr du sie geliebt haben musst.“
    „ Ich hatte auf meinen Feldzügen sehr viel Glück, aber nur dieses eine Mal, in der Liebe, hatte ich kein Glück.“
    „ Du wirst sie immer gut in Erinnerung behalten, aber du wirst auch eine andere Frau kennenlernen, die dich liebt und die du auch liebst! Habe Vertrauen in Gott!“
    „ Du hast Lumkin verziehen, wie ich gesehen habe und er hat dir sicherlich vom neuen, wahren Glauben erzählt. Ich freue mich für euch. Lumkin wird dich glücklich machen!“
    Nohandas trat zu ihnen hinzu und machte vor Avanias einen Knicks. Er verneigte sich vor ihr. „Es freut mich, dass es dir gut geht, Nohandas!“
    „Ich bedaure deinen großen Verlust! Aber ich freue mich, dass du deine anderen Ziele erreicht hast. Du bist wahrlich ein Held!“
    „ Du scheinst dich verändert zu haben.“
    „ Ja, ich habe Aschawischti kennengelernt. Ich will mit ihm eine Familie gründen.“
    „ Vor einigen Wochen aber hast du noch ganz anders darüber gedacht. Also war es doch gut, dich zurückgelassen zu haben.“
    „ Alle Menschen ändern sich irgendwann, Avanias!“
    Der Prinz lächelte und nickte. Sie machte wieder einen Knicks und schlenderte davon.
    Malgarias drängte auf eine nicht weiter aufzuschiebende Krönung. Avanias aber wollte keine pompöse Inthronisierung.
    Sie luden alle Freunde, die Prinzen und einige der ausgezeichneten Söldner in die Empfangshalle ein, wo Avanias auf dem Thron saß und Malgarias ihm die Krone seines Vaters aufs Haupt setzte. Auch Malgarias ging vor seinem Thron auf die Knie. Während Malgarias noch kniete und sein Haupt gesenkt hielt, sprach er laut den Titel des neuen Herrschers aus: „Arjas dischin alvastiassu ostrakiassu, boarjas dischin poranara kandiara, lemkenin urjas, arjas norjatanaras gesch!
    (König aller Alvestier und Palparen, Protektor aller freien Völker, oberster Richter und Herrscher der vier Weltenden!)“
    „ Bolas, bolas bolassu tarasu donan sulun!
    (Diener, und Diener der Diener des einzig wahren Gottes!)“, fügte Avanias noch hinzu. Malgarias war noch kein Anhänger der neuen Religion seines jungen Königs, daher hatte er die letzte Zeile, die Avanias ihm eigentlich aufgetragen hatte, zu rezitieren,
    weggelassen. Der frisch gekrönte König aber war nicht nachtragend.
    Alle Anwesenden erwiesen ihm ihre Ehrerbietung.
    Er schickte Kuriere aus, zum Hof von Tschalenko und Mischtes, um ihnen sein Beileid für ihren Verlust auszusprechen. Und wenn sie den Wunsch äußern sollten, sagte er den Kurieren noch, den Leichnam ihrer Söhne in ihr Land überführen zu wollen, so würden sie ihnen diese Bitte nicht ausschlagen.
    Als Nächstes schaffte er das alte Gesetz seines Landes ab. Die Todesstrafe wurde von nun an

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