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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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niemals vergessen, dessen war er sich sicher.

    Jermyn gähnte. Sie ließen sich Zeit bei ihrem Stelldichein, diese beiden. Flüchtig überlegte er, ob er sie nicht doch einfach außer Gefecht setzen und das Versteck des Mondenschleiers aus Donovan herauskitzeln sollte, aber die Neugier siegte.
    Er wollte wissen, ob dieser lästige Nebenbuhler seine Neigung endlich einer anderen Frau zugewandt hatte, so dass Jermyn sich nicht mehr wegen heimlicher Blicke und verstohlener Zeichen beunruhigen musste. Der Gute vergaffte sich offenbar immer in unpassende Damen, warum sonst Mummenschanz und geheime Treffen?
    Er verlagerte sein Gewicht, vorsichtig, damit der Kies nicht unter seinen Füßen knirschte. Kies war verräterisch, aber sie hatten auf dem Geröll des Ruinenfeldes unermüdlich geübt, sich lautlos darauf zu bewegen, so dass er auf den verschlungenen Pfaden des Labyrinths kaum einen Laut verursacht hatte. Wahrscheinlich hätten sie ihn ohnehin nicht gehört, so eifrig redeten sie miteinander. Das hieß, Donovan redete. Nur selten erhaschte Jermyn einen Ton der Frauenstimme, sie schien jung zu sein, mehr hatte er bisher nicht erkennen können.
    Donovans volltönendes Geschwafel jedoch drang in abgerissenen Fetzen herüber, er legte sich mächtig ins Zeug. Beschwörend schwatzte er auf sein Liebchen ein, seine Stimme bebte. Wie nicht anders zu erwarten war, schien er nicht recht weiterzukommen. Die Kleine zierte sich ...
    Gelangweilt lehnte Jermyn sich gegen die Hecke und spähte durch eine kahle Stelle im Gezweig zu dem Pavillon hinüber.
    Das spärliche Licht der Laternen, die, umschwirrt von Nachtfaltern und anderem ekligem Getier, an den Mauern ringsum hingen, reichte kaum in die Mitte des Labyrinths. Es schuf aus den Pfeilern und Bögen des kleinen Gebäudes ein phantastisches, unwirkliches Gitterwerk, das sich verwirrend über die Gestalten der beiden Heimlichtuer legte. Donovans langaufgeschossene Gestalt mit den runden, gebeugten Schultern war nicht zu verkennen, er hatte die Kapuze halb zurückgeschoben, das Licht fing sich in seinem blonden Haar. Seine Gefährtin dagegen war dicht vermummt, Jermyn sah nur, dass sie deutlich kleiner als ihr langer Galan war.
    Sie bewegte sich unruhig, viel mehr als Donovan, und etwas an ihrer Erscheinung schien Jermyn vage vertraut. Er konnte sich nicht erklären, was es war, bis er merkte, dass sie unter ihrem Umhang wie ein Mann gekleidet war.
    Unwillkürlich zog er die Brauen hoch. Worauf hatte sich der ahnungslose Kerl eingelassen? Vielleicht war es nützlich zu wissen, mit wem der ehrenwerte Thronerbe da anbändelte ...
    Was machten sie jetzt? Jermyn kniff die Augen zusammen. Das Mädchen wich zurück, schüttelte den Kopf und Donovan holte etwas unter seinem Umhang hervor. Ein flaches, schwarzes Bündel, das er ihr feierlich überreichte. Sie griff hastig danach und in einer plötzlichen Eingebung wusste Jermyn, was dort drüben den Besitzer wechselte.
    Donovan war offenbar so verschossen in seine neue Flamme, dass er ihr das kostbarste Erbstück seines Hauses überließ. Warum sonst die Heimlichkeit? Der Patriarch hatte seinem Sohn den Schleier anvertraut, damit er nicht in falsche Hände geriet - armer, alter Narr, das konnte er nicht verhindern, aber Jermyn würde dafür sorgen, dass es die richtigen falschen Hände waren!
    Er grinste, höchst zufrieden mit dem Lauf der Dinge. Bis jetzt war das Ganze ein Kinderspiel, ein hübscher, kleiner Spaziergang.
    Die Torwächter waren so mit ihrem Ärger beschäftigt gewesen, dass er sie kaum hatte ablenken müssen, um unbemerkt an ihnen vorbeizuschlüpfen. Der alte Kammerherr hatte dagegen ein ernsteres Hindernis dargestellt. Er war aus dem Schlaf geschreckt, sobald Jermyn einen Fuß in das Zimmer gesetzt hatte, und ohne einen Moment durch Glotzen oder Schreien zu verlieren, hatte er nach der Klingelschnur gegriffen. Jahrelange Übung vermutlich ...
    Als er nach dem lehrreichen Schwatz mit Cosmo zu Donovans Gemächern kam, war gerade eine Jungfer aus der Tür getreten und hüftschwingend an den Wachen vorbeigetrippelt, ohne ihnen die Antwort auf die Anzüglichkeiten, die sie ihr nachriefen, schuldig zu bleiben.
    Die Gedanken der Männer waren weiter um das Mädel gekreist, sie hatten ihn unbeachtet passieren lassen. Als er gerade begonnen hatte, Donovan in dem weitläufigen Palast aufzuspüren, war Tartuffe erschienen und hatte ihm die weitere Suche erspart. Flüchtig hatte Jermyn sich gefragt, was der Schnüffler bei Donovan

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