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Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Titel: Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Phillips
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Berglandschaft vom strahlenden Nachmittagshimmel ab. Ein leichter Wind fährt durch mein Haar, und ich genieße den Ausblick und die Ruhe, die von der Natur auf mich abstrahlt. Manchmal ist eben der Weg das Ziel, und ich hoffe, dass sich diese Weisheit rückblickend auch auf meine Männersuche übertragen lässt.
    Ich verlasse das Schiff in Bellagio und folge einer schmalen Serpentinenstraße hinauf nach Molina, wo ich mit meinem Wagen auf dem einzigen Parkplatz des Ortes zum Stehen komme. Mit meinem Gepäck in der Hand mache ich mich zu Fuß auf die Suche nach meinem Hotel. Die alten Häuser in Molina stehen dicht beieinander, die meisten von ihnen sind unverputzt und aus unterschiedlich großen und unregelmäßig geformten Steinen gebaut. In Kombination mit den gepflasterten Gassen erzeugen sie ein mittelalterliches Flair. Im Ort selbst scheint nicht viel los zu sein. Die wenigen Menschen, die mir auf meinem Weg begegnen, beäugen mich neugierig, einer von ihnen erklärt mir, wo sich die Villa di Ortensie befindet. Ich folge seiner Beschreibung und laufe über unebenen Boden an mehreren Häusern vorbei, die von einer alten Mauer mit Blumenkästen voller pinkfarbener Hortensien gesäumt sind. Ich lasse eine kleine Kapelle hinter mir, durchquere einen Torbogen und laufe eine schmale Treppe hinunter, die mich in den Garten der Villa di Ortensie führt. Der Blick aus dem in den Berg gebauten Garten hinunter auf den Comer See ist atemberaubend.
    ie Villa di Ortensie ist ein hübsches zweistöckiges Haus mit roten Dachziegeln, dessen Hauswand zartgelb gestrichen ist. Vor jedem Fenster befindet sich ein kleiner Austritt. Eine fünfstufige Treppe führt hoch zur Tür, die kaum zu entdecken ist, weil der Eingang fast vollständig mit rosafarbenen Blumen bewachsen ist. Als ich das Haus betrete, kommt mir eine strahlende Italienerin entgegengelaufen.
    » Ciao, ciao . Sie müssen Dana sein. Wie schön, dass Sie hier sind.«
    » Si, sono io. Das bin ich. Entschuldigen Sie meine Verspätung. Ich habe mich verfahren!«
    »Oh nein, wo sind Sie denn gelandet?«, fragt sie, während sie mir meine Koffer abnimmt und an den Fuß der Treppe stellt. »Kommen Sie doch erst mal herein, ich habe Tee aufgebrüht. Möchten Sie einen?«
    »Furchtbar gern.«
    Ich fühle mich in der Villa sofort wie zu Hause. Sie führt mich in einen gemütlichen Frühstücksraum, der mit seinem weißen Sofa und dem Bücherregal eher wie ein Wohnzimmer wirkt. Mein Blick gleitet über die Wände, an denen zahlreiche Bilder hängen. Ich nehme einen Schluck aus der Teetasse, die meine Gastgeberin vor mir abstellt, dann berichte ich ihr von meiner Odyssee.
    »Irgendwie habe ich mir den Namen für das Navigationssystem nicht richtig gemerkt und statt Lario Laglio eingegeben«, erzähle ich lachend.
    »Laglio? Das ist ja auf der anderen Seite des Sees.« Sie stemmt die Hände in die Hüfte und blickt mich spitzbübisch an. »Aber immerhin. Haben Sie wenigstens George Clooney gesehen?«
    »George Clooney? Nein, wieso?«
    »Na, er hat doch dort ein Haus. Mittlerweile hat es sich eigentlich schon rumgesprochen, dass er in Laglio logiert. Es kommen immer mehr Touristen in der Hoffnung, ihn zu treffen. Vermutlich wird er wegen des Rummels bald umziehen.«
    Tatsächlich?« Ich schüttele den Kopf. »Das wusste ich nicht. Sonst hätte ich vielleicht mal nach ihm Ausschau gehalten.« Ein wenig leid tut es mir schon, den Schauspieler verpasst zu haben. »So was! Da verfranse ich mich also einmal richtig und lande im Dorf von George Clooney und fahre, ohne es zu wissen, einfach weiter. Das ist aber schade!« Jetzt muss auch meine Wirtin lachen. Sie streckt mir ihre Hand entgegen.
    »Ich bin übrigens Paola. Machen Sie sich nichts draus, der lässt sich sowieso kaum in den Touristen-Ecken blicken. Verpasst haben Sie nichts. Und jetzt sind Sie ja hier! Und wir haben auch unsere prominenten Bewohner.«
    »Ja? Wen denn?«, frage ich gespannt, während ich noch einen Schluck Tee nehme.
    »Ich weiß nicht, ob Sie es gesehen haben, aber der kleine Weg, der zu unserem Häuschen führt, trägt den Namen Via Mario Prada.«
    »Das Prada?«
    »Ja, das italienische Modeunternehmen. Es wurde von Mario Prada und seinem Bruder Martino gegründet. Irgendwann hat Marios Enkelin Miuccia die Firma übernommen – sie leitet sie immer noch. Und Miuccia Prada ist in diesem verlassenen Örtchen hier ganz oben in den Bergen aufgewachsen. Direkt bei uns nebenan. Das kann man sich kaum vorstellen,

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