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Axis

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Titel: Axis Kostenlos Bücher Online Lesen
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wurde Turk doch etwas mulmig zumute. Das Meer zur Linken, das Glühen der Ölraffinerien in der Dämmerung zur Rechten, sagte er: »Da sind einige Fahrzeuge, die ich immer mal wieder im Rückspiegel sehe, seit wir auf der Hauptstraße sind. Als hätten sie sich an uns drangehängt. Könnte aber auch Einbildung sein.«
    »Dann sollten wir nicht direkt zum Flugplatz fahren«, erwiderte Diane. »Am besten, wir verlassen so schnell wie möglich die Schnellstraße.«
    »Ich sage nicht, dass wir verfolgt werden. Mir sind nur diese Autos aufgefallen.«
    »Trotzdem. Nehmen Sie die nächste Ausfahrt. Suchen Sie eine Tankstelle oder irgendetwas, wo wir anhalten können, ohne Verdacht zu erregen.«
    »Ich kenne Leute in dieser Gegend. Leute, denen ich vertraue – falls wir eine Bleibe für die Nacht brauchen.«
    »Ich denke, wir sollten niemand anderen in Gefahr bringen. Außerdem bezweifle ich, dass Lise gerne Bekanntschaft mit einer Ihrer Exfreundinnen machen möchte.«
    »Von Exfreundinnen war gar nicht die Rede«, brummte Turk und wurde doch ein wenig rot.
    Er steuerte eine Tankstelle an, die an einen Supermarkt angeschlossen war. Dies war der Teil von Port Magellan, wo die Raffineriearbeiter wohnten, die meisten in Fertigbungalows, die während der Boomjahre hastig hochgezogen worden waren und inzwischen reichlich schäbig aussahen. Das letzte Tageslicht hatte sich verabschiedet, wurde vom orangegelben Gleißen der Straßenlaternen ersetzt.
    Turk hielt nicht bei den Pumpen, sondern unter einem Regenschirmbaum. »Falls Sie das Auto stehen lassen wollen«, sagte er dann, »ein paar Straßen weiter gibt es eine Bushaltestelle. Wir könnten den Bus nach Rice Bay nehmen und zu Fuß zum Flugplatz gehen. Vor Mitternacht wären wir allerdings nicht da.«
    »Vielleicht ist das das Beste«, erwiderte Diane.
    »Ist mir allerdings gar nicht recht, noch ein Auto stehen zu lassen. Wer bezahlt eigentlich für diese ganze Beförderung?«
    »Freunde und Freunde von Freunden. Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Nehmen Sie nichts aus dem Auto mit.«
    Lise ging in den Laden, um etwas zu essen zu kaufen – seit dem Frühstück hatten sie keine Mahlzeit mehr eingenommen –, während Turk und Diane die Nummernschilder des Autos abschraubten und entsorgten. Käse, Kräcker, Mineralwasser. Neben der Kasse lag ein Stapel Billighandys, wie man sie vorübergehend benutzt, wenn man sein eigenes gerade verloren hat, mit Vorliebe auch verwendet, hatte sie gelesen, von Drogendealern, die auf Anonymität bedacht waren. Sie nahm eines und legte es zu den anderen Einkäufen. Dann zahlte sie und verließ den Laden, die Einkaufstasche in der einen, das Telefon in der anderen Hand.
    Sie tippte Brians Privatnummer ein.
    Er nahm fast augenblicklich ab. »Ja?«
    Lise war vom Klang seiner Stimme kurzzeitig wie gelähmt. Sie dachte daran, wieder aufzulegen. Doch dann sagte sie: »Brian? Ich kann nicht lange reden. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir gut geht.«
    »Lise! Bitte sag mir, wo du bist.«
    »Das kann ich nicht. Eine Sache aber. Es ist wichtig. Ein Mann namens Tomas Ginn – T-O-M-A-S-G-I-N-N – wurde vor einigen Tagen in Gewahrsam genommen. Vermutlich ohne Haftbefehl. Es ist möglich, dass er von der Genomischen Sicherheit festgehalten wird oder von Leuten, die behaupten, zum MfGS zu gehören. Kannst du das nachprüfen? Ich meine, findest du es in Ordnung, wenn Leute entführt werden? Falls nicht, kannst du irgendetwas tun, um diesen Mann freizubekommen?«
    »Hör zu, Lise. Du weißt nicht, auf was du dich da eingelassen hast. Du bist mit Turk Findley zusammen, stimmt’s? Hat er dir erzählt, dass er ein gesuchter Krimineller ist? Deswegen ist er aus den USA geflohen. Er…«
    Lise sah Turk um die Ecke des Ladens kommen. Zu spät, um irgendetwas zu verbergen. Sie klappte das Handy zu. Im Neonlicht konnte sie den Zorn auf seinem Gesicht erkennen. Wortlos nahm er ihr das Handy aus der Hand und schleuderte es weg. Es segelte an einem Laternenpfahl vorbei, wie eine riesige Motte, und verschwand hinter einer Böschung.
    Erschrocken sah Lise ihn an. So wütend hatte sie ihn noch nie erlebt. »Du hast wirklich keine Ahnung«, sagte er. »Keinen Begriff davon, was hier auf dem Spiel steht.«
    »Turk…«
    Er hörte nicht zu, sondern packte sie am Handgelenk und zog sie in Richtung Straße. Im Bemühen, sich seinem Griff zu entwinden, ließ sie die Tüte mit dem Käse und den Kräckern fallen.
    »Verdammt noch mal, ich bin kein kleines Kind!«
    »Dann

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