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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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zu einem Vorfall kam, der sich in mein Gedächtnis einbrannte.
    Wir hatten alle draußen Sport gehabt wegen des schönen Wetters, und ich sah schon aus der Ferne Tyler, Barney und Scott kommen – Eric war ja in der Stufe über uns und hatte folglich nicht mit uns Unterricht. Sie waren genau das, was Jungs eben nach dem Sport sind: ziemlich verschwitzt, ein wenig erschöpft, aber doch immer noch mit der erregten, energiegeladenen Spannung in ihren Muskeln.
    Ich weiß nicht, ob es reines Draufgängertum war oder ob es eine direkte Vorgeschichte gab – jedenfalls kamen sie zu uns, lachten, stießen sich kumpelhaft in die Seite und warfen River immer wieder skeptische Blicke zu.
    Ich folgte diesen Blicken instinktiv und sah mich einen vollkommen entspannten River gegenüber.
    Er trug eine graue Sporthose, ein weißes, ärmelloses Shirt, sein Haar war offen, hing ihm strähnig ins gebräunte Gesicht. Aber kein Schweiß glänzte auf seiner makellosen Stirn! Er atmete nicht schneller, seine sehnigen Arme hingen lässig an seinem Körper herab.
    Und das, obwohl die Jungs meiner Clique einen ganz anderen Eindruck machten. Hatte er sich nur nicht angestrengt? Oder war es etwas anderes?
    Noch bevor ich mich länger auf ihn konzentrieren konnte, stolzierte Tyler auf ihn zu. Seinen Kopf hielt er arrogant erhoben, schüttelte sich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und verzog die Lippen zu einem provozierenden Lächeln, als er noch näher auf ihn zutrat.
    Beunruhigt folgten wir ihm ein wenig.
    Mittlerweile waren wir auf dem Sportplatz alleine, die anderen Schüler und Lehrer waren in die kühleren Gebäudeteile zurückgekehrt.
    »Aus dem Weg, Tyler.« Rivers Stimme war leise und schneidend.
    Ich konnte erkennen, wie er den Blick aus seinen eisblauen Augen auf den Boden heftete.
    Er machte ein paar Schritte nach vorne, aber sogleich erklang Tylers gespielt freundschaftliches Lachen, und er hob die Hand, versetzte River einen leichten Stoß vor die Brust und brachte ihn so wieder in die gleiche Stellung zurück.
    Die beiden jungen Männer standen sich gegenüber.
    »Nicht so hastig, Sullivan.« Tyler legte den Kopf schräg, musterte sein Gegenüber.
    River stieß seinen Atem aus, ich wusste nicht, ob er genervt war oder versuchte, seine Wut so zu kontrollieren.
    »Was willst du?«, fragte River und verschränkte die Arme vor dem Körper. Man konnte geradezu aus seinen Augen lesen, wie sehr er Tyler und uns anderen verabscheute.
    Ich nahm Tyler die Antwort ab: »Nichts. Tyler, lass uns reingehen.«
    Ich versuchte, meiner Stimme einen festen Klang zu verleihen, der keinen Widerspruch zuließ. Aber Tyler rührte sich nicht von der Stelle.
    Langsam beunruhigte mich der Hass, mit dem sie sich gegenseitig maßen.
    »Was ich will? Komm näher. Ich flüstere es dir ins Ohr«, lachte Tyler und winkte River näher zu sich heran, doch dieser reagierte darauf natürlich nicht.
    Also ging Tyler näher auf ihn zu, machte plötzlich eine blitzschnelle Bewegung, River zuckte zusammen – und Tyler hielt eine Kette in der Hand, die er wohl River vom Hals gerissen hatte. Sie war aus Gelbgold gefertigt und hatte einen ovalförmigen Stein als Anhänger, der in dem tiefsten, makellosesten Violett schimmerte, das ich je gesehen hatte.
    »Was haben wir denn da?« Tyler machte es Spaß, die Kette herumzuschwenken.
    Meine Augen schossen zu River zurück, der zum ersten Mal eine Gemütsbewegung zeigte. Er hatte die Hände zur Faust geballt und fixierte Tyler mit seinem Blick. »Gib sie mir zurück.« Kaum mehr als ein Flüstern, und doch rann mir ein eisiger Schauer über den Rücken.
    Er strahlte nun noch viel mehr als je zuvor eine schwarze Verwegenheit aus. Seltsamerweise ergänzte sich das mit seiner Attraktivität nahezu perfekt. Seine markanten, aber doch schlanken Gesichtszüge verhärteten sich mit jeder Sekunde, die verstrich, ohne dass Tyler etwas tat.
    »Tyler.« Mandys Stimme klang nun ebenfalls nervös. »Gib ihm das Ding zurück und dann lass uns endlich abhauen.«
    »Warum denn? Es wird gerade witzig …« Tyler wickelte sich die Kette um die Hand und grinste River breit an, dessen Sehnen zu zittern begonnen hatten. »Na? Hat diese Kette deiner Mami gehört? Oder vielleicht deinem erbärmlichen Vater?«
    Das war zu viel.
    River reagierte so schnell, dass ich mit dem Schauen nicht mehr hinterherkam. Er schoss pfeilgerade nach vorne, seine Hände legten sich direkt um den Hals von Tyler, die rechte Faust flog auf dessen Gesicht zu und traf

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