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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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absurd klingt? Hätte die Sonne dann nicht auch schon in der Vergangenheit meine Hände aufladen können?“
    „Vielleicht hat sie es getan, du hast es bloß nicht b emerkt“, sagte John. „Vielleicht hättest du bereits viel früher Menschen heilen können.
    „Ich glaube, es war einfach nur ein Zufall. Es kann auch gut und gerne sein, dass seine Verbrennungen durch die Sonne verschwunden sind. Wenn es sich bei dem Gift um ein e lichtempfindliche Substanz handelt, die unter UV-Licht zerfällt, würde diese Tatsache erklären, warum die Wunden plötzlich verschwunden waren.“
    „Nein, das glaube ich nicht“, sagte Franklyn. „Warum sind die Wunden denn genau an der Stelle verschwunden, an der du den Mann berührt ha ttest?“
    „Ich vermute, es liegt an deiner Wärme in den Händen. Sonne in Verbindung mit Wärme könnte tatsächlich das Gift zerfallen lassen. Er hatte bedingt durch das relativ kühle Wasser eine entsprechend kühle Haut. Als du mit der warmen Hand darüber gegangen warst, wurde seine Haut erwärmt, und in der Folge zerfiel das Gift“, philos ophierte John. Seine Erklärung klang zwar ein wenig an den Haaren herbeigezogen, war aber durchaus plausibel.
    „Warum funktionierte es denn nicht bei der Frau, die ich auf die gleiche Weise versuchte zu behandeln?“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht war es eine andere Sorte Gift, das sie in die Haut injiziert bekommen hatte. Es gibt viele Arten von Quallen, die alle ihre eigene Strategie zum Töten entwickelt haben. Und somit gibt es auch tausende verschiedener Substanzen, die ihre Opfer lähmen oder töten.“
    Sally war mit dieser Erklärung zufrieden. Dass sie übernatürliche Kräfte besaß, konnten sie somit ganz gewiss ausschließen.
     
    In der ihnen noch verbleibenden Zeit ihres Urlaubs passierte nichts Ungewöhnliches mehr. Lediglich Sarah erzählte ihnen stets fantastische und unglaubliche Geschichten. Don Camillo redete in ihrer blühenden Fantasie mit ihr und erzählte angeblich lustige und verrückte Dinge. Tatsächlich stand oder saß sie oft bei ihm und sprach mit ihm. Es klang wirklich so, als würde sie ihm auf Fragen antworten, die die anderen nicht hörten. Lediglich sein Gebell, Knurren und Jaulen konnten sie vernehmen.
    Die Freunde konnten die Zeit am Meer ungestört genießen. Don Camillo tobte mit Sarah stundenlang im Wasser, und die Erwachsenen genossen das Nichtstun. Das Faulenzen tat ihnen gut und brachte ihre Seelen wieder ins Gleichgewicht. Sonne, Salz, Sand und Wärme waren Balsam für ihr Wohlbefinden.
     
    Sarah kam plötzlich zu ihrer Mutter gelaufen und war völlig aufgeregt. „Mami, Don Camillo hat mir gesagt, er hätte einen Stein im Bauch!“
    „Sarah, wenn du in der Fantasie mit ihm redest, ist das ein lustiges Spiel zwischen dir und dem Hund. Das ist in Ordnung. Aber wenn du uns jetzt neuerdings damit ve rrückt machst, finde ich es nicht mehr schön. Wie kommst du darauf, dass er einen Stein im Bauch haben soll?“
    „Sieh doch, er liegt da vorn und steht nicht mehr auf.“
    „Er schläft bestimmt in der Sonne“, sagte Sally und ging mit ihrer Tochter zu Don Camillo.
    Der Hund lag auf der Seite in einer unnatürlich g ekrümmten Haltung. Er zuckte und jammerte. Plötzlich stand er auf, blieb aber weiterhin gekrümmt. Anschließend fiel er vor Schmerz wieder um und jaulte.
    „Don Camillo, was ist los?“, fragte Sally erschrocken. Sie befühlte seinen Bauch, konnte aber nur feststellen, dass er angespannt und hart war. Zudem war er ziemlich heiß.
    „Was ist los? Hast du Bauchschmerzen?“
    „Ich sagte dir doch, er hatte mir erzählt, dass er einen Stein gefressen hatte. Der Stein ist jetzt in seinem Bauch und tut ihm weh.“
    „Sarah, ist das wieder eine deiner Fantasiegeschic hten?“
    „Nein, Mami. Es ist wahr. Hilf ihm bitte, schnell.“
    Dass es dem Hund schlecht ging, war nicht von der Hand zu weisen. Die Freunde mussten schnell reagieren.
    „Wir müssen mit Don Camillo zum Arzt gehen. Er scheint schlimme Schmerzen zu haben. Auf, auf, Freunde, packt Eure Sachen zusammen. Wir fahren direkt zum Arzt. Beim Hotel können wir sicher erfahren, wo wir einen Tierarzt finden.“
     
    Direkt packten sie ihre Handtücher zusammen, stopften sie achtlos und hektisch in ihre Taschen und liefen zum Hotel. John trug Don Camillo, der erbärmlich jaulte. An der Rezeption lenkten sie die Aufmerksamkeit des gesamten Personals auf sich.
    „Mein Herr, was kann ich für Sie tun?“
    „Unser Hund scheint grausame

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