Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
Vom Netzwerk:
Hund bekommt jetzt ein Schmerzmittel. Es piekt einmal kurz, anschließend sind die Schmerzen vorbei.“
    „Hast du verstanden, was der Doktor gesagt hat?“, fragte Sarah Don Camillo. Nach einer kurzen Weile sagte sie: „Sie können ihm jetzt die Spritze geben. Er hat es verstanden.“
    „Das ist lieb von dir“, antwortete er schmunzelnd.
    Tatsächlich zuckte Don Camillo noch nicht einmal, als der Arzt ihm das Schmerzmittel spritzte.
     
    Als sie wieder im Resort waren und der Hund sich zwei Mal erleichtert hatte, war der Stein ausgeschieden. Er war wieder der Alte. John war nicht in der Lage nachzusehen, ob sich ein Stein im Kot des Hundes befand. Seine Ekelschwelle war einfach zu niedrig. Carla hingegen zog sich einen Handschuh an und untersuchte die Hinterlassenschaft nach der Erleichterung des Hundes. Als sie den Stein fand, durchlebte der Hund einen regelrechten Wandel. Vermutlich hatte er gespürt, dass er den Stein nicht mehr im Bauch hatte.
    Sarah behauptete, sie hätte mit ihm über den Stein g esprochen. Sie hätte ihm gesagt, dass er auf keinen Fall mehr mit Steinen spielen dürfe. Er hätte auch angeblich verstanden, dass Steine sehr gefährlich sein können, wenn sie im Darm hängen bleiben. Sally hatte sich an die lustigen Geschichten ihrer Tochter gewöhnt. Sie tat so, als wäre das Gespräch mit einem Hund eine ganz normale Angelegenheit. Sie empfand es als wesentlich sinnvoller, die Verständnisvolle zu spielen, als ständig zu sagen, dass Hunde nicht reden können.
     
    Am Abreisetag fuhren sie erst am Abend wieder nach Hause. Während der Fahrt dachte und sprach niemand mehr über die ungewöhnlichen Fähigkeiten, über die sie in der Vergangenheit verfügen durften. Sarah schlief bereits nach ein paar Minuten in der Dunkelheit ein und wachte erst in Spokane wieder auf. John fuhr die meiste Zeit. Es machte ihm nichts aus, in der Nacht zu fahren. Er war ausgeruht und verfügte somit über genügend Kondition für die Fahrt.

Samstag - Zurück in Spokane
     
    Nach der stundenlangen Fahrt durch die Nacht erreichten sie bei Anbruch der Morgendämmerung ihre Heimatstadt Spokane. Trotz des eigentlich relativ hohen Spritverbrauchs hatten sie es ohne zu tanken geschafft, ihr Ziel zu erreichen. Das Auto war aufgrund seines großen Spritdurstes darauf getrimmt, möglichst viel Benzin mit sich führen zu können. Der Tank fasste sicher mehr als fünfunddreißig Gallonen. Da Sarah schlief, benötigten sie bloß zwei Pausen, um während der Fahrt auf Toilette zu gehen oder einen Happen zu essen.
    Ungewöhnlich war hingegen, dass sie nach der langen Fahrt gar nicht das Gefühl hatten, stundenlang unterwegs gewesen zu sein. Sarah wachte auf und sprang sofort aus dem Auto, als hätte sie bloß ein Fünf-Minuten-Nickerchen gehalten. Auch die Erwachsenen fühlten sich, als wären sie gerade erst abgefahren.
    „Seid Ihr auch noch so fit?“, fragte John ein wenig erstaunt. „Ich hätte eigentlich nach vierhundert Meilen damit gerechnet, wenigstens ein wenig erschöpft zu sein. Ich fühle mich, als wären wir gar nicht so weit gefahren. Hätte ich Aufputschmittel eingenommen, würde ich es verstehen, aber ich habe ausnahmsweise einmal keine Drogen genommen“, scherzte John. Er nahm nie Drogen, somit musste er sich gar nicht anstrengen, nicht zu lügen.
    „Hast du es heute ohne Drogen geschafft?“, fragte Franklyn. Er hatte die meiste Zeit der Fahrt verschlafen.
    „Nein, ich habe noch nicht einmal Kaffee getrunken. Ich habe nur Orangenlimonade getrunken. Ich bin ein wenig verschwitzt, das muss ich zugeben.“
    „Dann lasst uns eine Runde schwimmen“, schlug Sally vor. „Es gibt nichts Schöneres, als in der Morgensonne zu schwimmen. Wir können das Auto auch gleich auspacken. Es läuft uns nicht davon.“
    Die Lufttemperatur stieg von Minute zu Minute. Der Himmel war dunkelblau, und man konnte nicht eine Wolke entdecken. Am Horizont war noch nicht einmal ein Grauschleier erkennbar. Die Luft war sehr trocken und duftete herrlich nach Kräutern.
    „Die Sonne ist heute wieder erbarmungslos. Wenn wir uns nicht eincremen, werden wir uns einen kräftigen Sonnenbrand einfangen“, befürchtete Franklyn. Er blickte zuerst misstrauisch in Richtung Himmel, anschließend rieb er sich besorgt über seine Haut am Arm.
    „Du kommst gerade vom Meer“, erwiderte Carla. „Hast du nicht den ganzen Tag von morgens bis abends in der Sonne gelegen? Hast du dich auch nur ein einziges Mal eingecremt?“
    „Nein, du hast

Weitere Kostenlose Bücher