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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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Schmerzen im Bauch zu haben. Wir müssen sofort zu einem Tierarzt.“
    „Das ist kein Problem. Moment bitte.“
    Der Herr an der Rezeption blätterte sein Notizbuch durch und suchte eine Adresse heraus. Diese schrieb er auf einen Zettel und reichte ihn Carla. „Das ist ein sehr guter Arzt. Allerdings müssen Sie mit dem Auto dorthin fahren, es sind ein paar Meilen. Haben Sie ein Navigationsgerät?“
    „Ja, ich habe eins im Smartphone“, antwortete John. „Das ist kein Problem. Vielen Dank für Ihre Hilfe.“
    „Viel Glück. Sicher werden Sie sofort drangenommen. Ich werde vorab den Arzt anrufen und informieren, dass Sie unterwegs zu ihm sind.“
    „Das ist sehr nett von Ihnen“, antwortete Franklyn, drehte sich um und lief los. Gemeinsam fuhren sie gelenkt von Johns Smartphone zu dem Arzt, den ihnen der nette Herr an der Rezeption empfohlen hatte.
     
    Für Don Camillo war die kurze Fahrt eine Tortur. Bei jeder Erschütterung schossen ihm Schmerzen durch den Bauch, die scheinbar unerträglich waren. Könnten Hunde weinen, wäre er nach der Fahrt komplett nass gewesen.
     
    Beim Tierarzt angekommen sprangen sie aus dem Auto heraus und liefen mit dem Hund auf Johns Armen zum Eingang der Praxis. Franklyn lief vor und öffnete das kleine Gatter, das dazu diente, gegebenenfalls flüchten wollenden Hunden den Weg zu versperren. Hunde mochten keine Tierärzte. Viele Hunde hatten bereits einschlägige Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Besonders schlimm waren Spritzen, die der Arzt ihnen gab. Das kleine Ding, das dermaßen piekte, konnten die Tiere absolut nicht leiden. Manch einer war bei der Verabreichung der Spritze vom Tisch gesprungen und davongelaufen.
    Don Camillo hingegen war froh, dass ihm geholfen wurde.
    „Guten Tag“, sagte der Arzt. „Ihr Hund sieht aus, als hätte er fürchterliche Bauchschmerzen. Hat er etwas Giftiges gefressen?“
    „Er hat einen Stein gefressen“, sagte Sarah. „Der Stein liegt jetzt in seinem Bauch.“
    Sally brachte ihre Tochter diesmal nicht zum Schweigen. Vielleicht hatte sie Recht, und der Hund hatte tatsächlich einen Stein verschluckt.
    „Das werden wir gleich herausfinden“, antwortete der Arzt. Wenn tatsächlich ein Stein in seinem Magen liegt, werden wir ihn sehen.“ Anschließend legte er den Hund auf den Behandlungstisch und drückte aus einer Flasche etwas Kontaktgel auf seinen Bauch, um mit dem Ultraschall bessere Bilder zu erhalten. Der Ultraschallkopf zeigte ihm, was Ursache der Schmerzen war.
    „Tatsächlich, hier ist der Stein ganz klar zu erkennen. Sicher hattest du gesehen, als er ihn fraß. Du hast es sehr gut beobachtet“, lobte der Arzt das kleine Mädchen.
    „Nein, er hat es mir gesagt!“
    „Aha“, sagte der Arzt gespielt erstaunt. „Du sprichst mit ihm?“
    „Ja, er kann sprechen. Er ist ein besonderer Hund.“
    „Das ist ja fantastisch. Ein sprechender Hund. So etwas hatte ich hier in meiner Praxis noch nicht. Man erlebt jeden Tag neue, interessante Dinge.“
    „Er spricht aber nur mit mir, hat er mir gesagt.“
    „Schade“, antwortete der Arzt. „Ich hätte gern einmal mit ihm gesprochen.“
    „Er sagt, es tut fürchterlich weh, und er fragt, ob wir ihm helfen können.“
    „Ja natürlich“, sagte der Arzt und streichelte den Hund Trost spendend.
    „Du kannst ihm sagen, dass der Stein mit seiner rauen Oberfläche vermutlich gegen die Magenwand drückt und somit die Schmerzen verursacht.“
    An Sally gewandt sagte er „Er kann ihn entweder erbrechen oder auf natürlichem Wege ausscheiden. Er ist klein genug, um durch die Därme zu passen. Ich gebe ihm gleich ein Schmerzmittel, damit er nicht mehr verkrampft. Die Schmerzen sorgen momentan dafür, dass er Bauchkrämpfe bekommt. Diese wiederum sorgen dafür, dass der Stein nicht durch den Pförtner wandert. Wenn alles gelockert ist, wird er vermutlich ausgeschieden. Sie achten bitte darauf, ob in seinem Stuhlgang der Stein zu finden ist. Wenn Sie ihn finden, ist er wieder der Alte. Achten Sie bitte auch auf Blut. Sollte Blut im Stuhl sein, kommen Sie bitte umgehend zu mir. Sollte der Stein in zwei Tagen nicht ausgeschieden sein, kommen Sie bitte ebenfalls in die Praxis. In diesem Falle muss er herausoperiert werden.“
    „Puh, das klingt nicht angenehm“, sagte John besorgt.
    „In neunundneunzig Prozent aller Fälle wandert der Stein durch die Därme und wird ausgeschieden. Es kann natürlich vorkommen, dass er hängen bleibt. Davon gehe ich bei seiner Größe aber nicht aus. Der

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