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die Situation zu entschärfen. Nein, Melanie, du stehst mit dem Rücken zur Wand, jetzt zeig, ob du eine gute Spielerin bist.
Ich blieb ernst, sehr ernst.
„Du kennst also sogar schon meinen Schwanz von den Bildern, die Laura hin und wieder macht, während ich sie ficke.“
„Aaach, David!“
Sie wurde wieder ein wenig sicherer, sah einen Ausweg.
„Jetzt sei doch kein Spielverderber! Freut es dich denn gar nicht, wenn ich dir hier frei Haus erzähle, dass deine Assistentin so viel von dir hält, dass sie mir sogar Bilder von euren Schäferstündchen zeigt? Und bei Gott nicht die schlechtesten? Das ist doch ein Kompliment für jeden... halbwegs normalen... Mann! Und: abgesehen von bestimmten Körperteilen bist du doch ein... halbwegs...?“
„Absolut, so sehe ich das auch“, half ich ihr. „Und nein, ich will kein Spielverderber sein. Ich weiß ja auch ein paar Dinge über dich. Um ganz ehrlich zu sein, ich weiß sogar eine Menge mehr über dich, als dir lieb sein könnte.“
Jetzt war ich es, der einen tiefen Schluck aus dem Weißbierglas nahm, ohne sie dabei aus dem Blickfeld zu verlieren. Ich starrte sie an, mein oft erprobtes Pokerface übergezogen. Hätte sie mehr angehabt, sie hätte wahrscheinlich geschwitzt wie ein Schwein. So aber krampfte sie sich ein, lächelnd, dieses Lächeln war allerdings nur eine Maske. Das Lachen war ihr in Wahrheit längst vergangen. Wie gern hätte ich ihre Gedanken gelesen!
„Hey, Melanie, denk dir nichts. Laura ist einfach eine Plaudertasche, natürlich spricht sie mit mir über dich... Beste Freundinnen, schon vergessen?“
Ich musste grinsen, sie war chancenlos, mein Informationsvorsprung zu groß. Sie sah gerade absolut dämlich drein, obwohl das sicher nicht einfach war, mit einem so überaus hübschen Gesicht wie dem ihren.
„Ganz harmlose Dinge, Melanie. Zum Beispiel weiß ich von ihr, dass dich Fotografie zwar interessiert, du aber lieber beim Film arbeiten würdest. Du bist eher ein Filmfreak, oder?“
„Ooh ja, das stimmt“, seufzte sie. „Da hat sie wirklich Recht! Ich meine, Fotografie und Film sind doch quasi Schwestern, nicht?“
Sie strahlte mich an wie jemand, der den rettenden Strohhalm gerade noch zu fassen bekommen hat.
„Ohne Fotografie kein Film, stimmt doch, David.“
„Völlig richtig, Melanie“, lachte ich sie an und hielt ihr mein Weißbierglas entgegen, um mit ihr anzustoßen.
„Ohne Fotografie kein Film! Prost!“
Sie atmete jetzt sichtlich auf.
„Aber, Melanie! Film und Foto sind doch auch gänzlich anders. Fotos sind kondensierte Abbilder der Zeit, Momentaufnahmen, ästhetische Visualisierungen eines Ausschnittes der Welt. Film hingegen zeigt uns immer mehr als nur das! Film zeigt dir immer die ganze Scheiße, den ganzen Schmutz, der zwischen all der auf Momente beschränkten Schönheit lauert. Du bist ein Filmfreak, also bist du auch ein schmutziges Mädchen, oder Melanie?“
Ich griff mir die auf dem Tisch liegenden Zigaretten, schüttelte eine heraus und hielt sie Melanie hin. Sie griff hastig, fahrig danach, zitterte bei dem Versuch, das Teil ganz aus der Packung zu ziehen.
„Oh ja, David“, meinte sie, wie eine Maus auf die Frage der Katze, ob sie denn nicht lieber fliehen möchte. „Ich bin ein schmutziges Mädchen, ich wurde so geboren, glaube ich.“
Und tatsächlich, die Maus hatte sich kaum zum Laufen entschlossen, da sprang die Katze schon hinterher. Bewegliche Ziele sind einfach zu verführerisch. Ich gab ihr umständlich Feuer, ließ sie dabei fast die ganze Strecke über den Tisch zurücklegen.
„Okay, Melanie. Das ist völlig okay! Aber: dann will ich die Zeit bis zu Lauras Rückkehr nutzen und...“
Ich gab mich übertrieben kumpelhaft, ließ ihr keine Chance, herauszufinden, ob ich denn nun ein harmloser Tölpel sei oder doch eher brandgefährlich. „...und dir was richtig Schmutziges zu zeigen. Komm, setz dich hier rüber zu mir, dann sehen wir beide bequem. Na?“
„O-okay“, stammelte sie, stand sofort auf und wackelte auf ihren Stilettos rund um den Tisch zu mir herüber. Ich ergriff derweil die Fernbedienung für Lauras Fernseher. Die Augen von meinem ohnehin wehrlosen Opfer nehmend, drückte ich die entsprechenden Knöpfe, um auf den AV-Kanal zu kommen.
„Weißt du, Laura hat manchmal echt verrückte Ideen“, nahm ich das Gespräch wieder auf. Melanie stand jetzt genau neben mir, ich klopfte mit der Hand auf die Sitzfläche der Couch.
„Aber setz dich doch und sieh
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