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ins angrenzende Badezimmer. Dort zog ich mich aus, schlüpfte in die großzügige Duschkabine und ließ mit einem verträumten Lächeln, das warme Wasser über meine Haut prasseln.
Ich genoss die belebenden Streicheleinheiten, die mir dieses Element bescherte und ließ es wie einen erfrischenden Sommerregen über mein Gesicht perlen. Als plötzlich die Kabinentür vorsichtig aufgeschoben wurde und ich ganz langsam zurückwich, bis ich die Armaturen der Dusche in meinem Rücken spürte.
„Muss ich jetzt schreien?“, flüsterte ich geschockt. Während ich verstohlen seinen nackten Körper musterte und lüstern an seinem Lustspender verweilte, der wie ein entsicherter Revolver auf mich gerichtet war.
„ Wenn du dich bedroht fühlst“, murmelte er spöttisch.
Er legte mir seine Hand auf meinen offenen Mund und drückte mir einen Finger hinein. Ich folgte dem Instinkt eines Neugeborenen und begann daran zu saugen, und mich gleichsam mit dem herausfordernden Blick einer Nymphomanin in seine gierigen Augen zu bohren. Ohne mit der Wimper zu zucken, nahm er die Herausforderung an. Er drehte mich mit dem Gesicht zur Wand und presste mich mit der Hand unsanft gegen die Fliesen. Wie bei einer Leibesvisitation, spreizte er mir mit Hilfe seines Fußes meine Beine und bohrte sich von hinten in mich hinein. Während er wohlig aufstöhnte, sich mit unersättlicher Gier an meinem Hals festsaugte, rutschte ich wie benommen mit meinem Gesicht an der Wand hin und her und fragte mich, ganz im Vertrauen, ob ich diese animalische Vollstreckung wirklich verdient hatte. Als Herr Doktor seine Visite beendet hatte, verschwand er genau so überraschend, wie er aufgetaucht war. Verstört ließ ich mich mit dem Rücken an der Wand zu Boden rutschen und verfolgte geistesabwesend, wie das Wasser durch den Abfluss rann.
Ich fand keine Antwort auf die Frage, warum ich das mit mir geschehen ließ. Ich sprang unvermittelt auf, drehte den Wasserhahn ab, trocknete mich ab und begann mich vor dem Spiegel schön zu machen. So als wäre nichts geschehen. Ich war bereits fertig angekleidet, geschminkt und frisiert, als meine Schwester an die Badtür klopfte, um mich darauf hinzuweißen, dass der Tisch schon gedeckt sei.
„ Ich komme gleich!“, trällerte ich gutgelaunt.
Dabei brachte ich die breite Metallschnalle meines Kleides in die richtige Position und betrachtete mich selbstverliebt im Spiegel. Ich sah gut aus. Viel zu gut, für ein Abendessen in der Doppelhaushälfte eines triebgeilen Vorstadtmediziners. Der hellgraue Stoff meines Kleides passte gut zu meinen graublauen Augen, und zu meinen langen schwarzen Haaren, die mir seidenglatt bis weit über meine Schultern reichten. Der raffinierte Schalkragen legte verführerisch meine Schultern frei, und der hauchdünne samtweiche Stoff, lag auf meiner nackten Haut wie die gierige Zunge des Satans auf der Unschuld.
„ Warum habe ich mich eigentlich so aufgedonnert?“, hauchte ich meinem Spiegelbild zu. Für einen Mann, der mir nicht gehört? Für einem Mann, der seine Verlobte dazu nötigt, die Kassenbons des Supermarkts abzuheften? Für einem Mann, der mich zur Begrüßung wie ein Hexenjäger einer Wasserprobe unterzog und es mir wie ein dahergelaufenes Flittchen in der Duschkabine besorgt hatte? Für einem Mann, der förmlich vor Testosteron strotzte!
Mit einer hastigen Handbewegung wischte ich über den beschlagenen Spiegel und hauchte mir ein lang gezogenes JA zu, bis mein Spiegelbild wieder im Wasserdampf verschwand.
Ich gesellte mich zu meiner Schwester in die Küche, um ihr etwas zur Hand zu gehen. Sie saß am Küchentisch, der modernen Küchenzeile gegenüber und schnitt Zwiebeln. Dabei sah sie mich mit glasigen Augen an.
„ Hast du heute noch etwas vor?“, fragte sie ungläubig und blieb nach ausgiebiger Musterung an meinen hochhackigen Pfennigabsätzen hängen.
„ Nein warum?“, entgegnete ich scheinheilig, begab mich hinter die freiliegende Küchenzeile und hangelte mir eine Nudel aus dem Kochtopf.
„ Kann ich dir was helfen?“, bot ich mich an.
„ Ja, das Basilikum könntest du klein schneiden.“
Ich nahm mir eine Kräuterwiege und machte mich an die Arbeit.
In diesem Moment drängte sich Raffael zu mir und ermächtigte sich des Kochlöffels, um die Tomatensoße abzuschmecken.
„S oll ich die Nudeln jetzt abgießen?“, fragte ich meine Schwester.
„ Ja, aber pass auf, dass du dir nicht die Finger verbrennst“, warnte sie mich.
„ Die habe ich mir schon
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