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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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abschließen. Ich klemmte die Lehne eines Stuhles unter die Klinke und stellte ihn schräg. Auf die Sitzfläche stellte ich ein Zahnputzglas so vorsichtig, daß es auf der schrägen Ebene stehen blieb, aber zweifellos ins Rutschen geraten würde, wenn jemand die Türklinke berührte. Das Fenster ließ sich durch die Läden von innen sichern.
    Ich zog die Jacke aus, aber ich trennte mich nicht von der Halfter und dem 38er.
    Es hatte keinen Zweck, jetzt über die nächsten Schritte nachzudenken. Solange ich nicht an Betty Dasting herankam, mußte ich abwarten, wie sich die Sache entwickelte. Ich schloß die Augen.
    Im Vertrauen auf den Stuhl, das Zahnputzglas und mein Gehör schlief ich ein.
    ***
    Als ich Sheila Lowson wiedersah, war sie blond, trug ein anderes Kleid, und brachte mir Kaffee.
    »Wie gefalle ich Ihnen, G-man?« lachte sie. »Harry mußte mir die Utensilien aus der Stadt holen. Übrigens haben wir auch Betty verändert.«
    »Ich möchte sie sehen!«
    »Kommen Sie! Oder wollen Sie erst frühstücken?« Sie füllte die Tasse, nahm sie und trank. »Damit Sie sich überzeugen können, daß mich weder Gift noch ein Schlafmittel hineingeschüttet habe.« Sie blickte über über den Rand der Tasse mit vielsagenden Blicken an.
    Das Zimmer, in dem sie Betty Dasting gefangenhielten, lag am anderen Ende des Hauses. Die Tür war von innen verschlossen.
    Sheila klopfte und rief: »Jash, der G-man will das Mädchen sehen!«
    Eine Klappe im oberen Drittel der Tür wurde geöffnet. Der Raum war größer als mein Zimmer, aber ungefähr so eingerichtet.
    Betty Dasting saß in einem Sessel, hielt eine Tasse mit Kaffee in der Hand und sah verdammt erbärmlich aus. Man hatte sie gezwungen, ihr Haar schwarz zu färben, und die Prozedur war nicht besonders gelungen. Mit den Strähnen, aus denen jetzt die Frisur bestand, erinnerte das Mädchen mich an eine ins Wasser gefallene Katze.
    »Sind Sie in Ordnung, Betty?« rief ich sie an. Sie hob den Kopf und lächelte schwach.
    East blieb außerhalb meines Blickfeldes. Er stand links von der Tür, den Rücken gegen die Mauer gepreßt und vermutlich den Lauf seiner Kanone auf Betty gerichtet.
    Ich registrierte, daß auch dieses Zimmer ein Fenster mit einem Rollladen besaß. Der Rolladen war heruntergelassen. Das elektrische Licht brannte.
    »Zufrieden?« fragte Sheila Lowson. »Verlieren Sie nicht zuviel Zeit mit ihrer Betrachtung. Abgesehen davon, daß ich ihren Anblick nicht sehr lohnend finde, will ich, daß Sie mitkommen, wenn ich telefoniere.«
    Sie führte mich in den Wohnraum des Hauses – eine große, quadratische, mit dunklen Möbeln und schweren Polstern eingerichtete Halle.
    Harry de Vito stand vor einem Gewehrschrank, der gut ein Dutzend Jagdbüchsen enthielt.
    Er trug einen grauen Anzug, spiegelnde schwarze Schuhe, eine schwere Seidenkrawatte mit einer nußgroßen Perle und mexikanische Goldpesos als Manschettenknöpfe.
    »Harry, du bist selbst reich. Wie spricht man mit einem Milliardär?«
    »Mit wem willst du sprechen?«
    »Mit Cassidis!« De Vito verfärbte sich, als stände er vor einem Schlaganfall. Die Frau wies auf das Telefon.
    »Verschaff mir eine Verbindung mit dem Waldorf-Astoria-Hotel in New York!«
    Er öffnete den Mund. Mit einer scharfen Handbewegung brachte sie ihn zum Schweigen.
    »Das Mädchen hieß Kate!« zischte sie. »Ich habe keine Einzelheit vergessen.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. De Vito gab jeden Widerstand auf. Die Verbindung nach New York kam in zwei Minuten zustande. Sheila übernahm den Hörer.
    »Verbinden Sie mich mit dem Appartement von Mr. Cassidis«, verlangte sie.
    Das Telefon besaß eine Lautsprecheranlage. Ich schlenderte zum Schreibtisch und drückte den Einschaltknopf. Sie ließ es geschehen.
    »Ich verbinde«, sagte eine Mädchenstimme.
    Nach gut einer Minute meldete sich ein Mann. »Sekretariat!« sagte er.
    »Verbinden Sie mich mit Mr. Cassidis.«
    »Ihren Namen, bitte!« Sein Englisch hatte einen harten Akzent.
    »Ich besitze einen Gegenstand, für den Mr. Cassidis sehr viel Geld geboten hat.«
    »Ich bedauere«, antwortete der Sekretär. »Mr. Cassidis nimmt nur Anrufe von Personen entgegen, die er kennt. Außerdem führen wir keine Geschäftsgespräche über eine Hotelleitung. Sie müssen dazu die Sonderleitung unter der Nummer FE 6-5460 benutzen.«
    Er legte eine kleine Pause ein. »Haben Sie die Nummer notiert?« fragte er dann. »Guten Tag!«
    Sheila hatte die Telefonnummer auf einen Zettel gekritzelt. De Vito

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