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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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dem Club? Gangbang? Furrys?«
    »Es ist mehr als ein Sexclub, das meine ich nicht. Eher ein Privatclub. Dort kannst du nicht einfach hineinspazieren, indem du dem Türsteher schöne Augen machst. Um dort reinzukommen, brauchst du Geld, einen Namen oder das richtige Aussehen. Am besten alles. Der Kreis ist exklusiv, man bleibt lieber unter sich. Aber wenn du erst einmal Mitglied bist, bekommst du, was dein Herz begehrt.«
    »Mit anderen Worten, mit dem Herzen hat das Ganze wenig zu tun?«
    Er nickte. »Schöne Frauen, Glücksspiel und der ganze glänzende Frohsinn.«
    »Verrätst du mir, wieso du so viel über den Club weißt, wenn er nichts für dich ist?«
    »Sagen wir einfach, vor dir gab es schon andere Frauen in meinem Leben – und belassen es dabei.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Warum bekomme ich von den Männern in meinem Leben eigentlich immer so kryptische Antworten? Du hörst dich schon an wie Karl.«
    »Möchtest du hören, wie ich mal mit einer exotischen Tänzerin ausgegangen bin?«
    »War sie denn gut?«
    »Sehr biegsam auf jeden Fall.«
    Babel hob abwehrend die Hand. »Nein, dann vermutlich nicht.« Sie steckte die Visitenkarte ein. »Und der Club war nichts für dich?«
    »Nicht, wenn es mit dieser Art Leute einhergeht, die sich von einer Tankstellenkassiererin jeden Cent Wechselgeld rausgeben lassen und dann am Wochenende Tausende für Sex, Drogen und Entertainment zum Fenster rausschmeißen.«
    »Ah, der Lebensstil der Reichen.« Sie tätschelte Tom nachsichtig die Brust. »Ganz ehrlich, du bist wirklich eines der letzten ehrlichen, altmodischen Exemplare. Ich meine, unter diesem ganzen Punk-Hausbesetzer-Look.«
    Er legte ihr die Hand auf den Rücken und schob sie aus dem Raum. »Altmodisch? Manche Leute würden dir da widersprechen, wenn man bedenkt, dass ich in einem Zirkuswagen wohne.«
    Ein letztes Mal sah sie sich in dem Salon um, in dem ihr einziges Gespräch mit Madame Vendome stattgefunden hatte. Sobald das Geplänkel mit Tom erstarb, kehrte das bedrückende Gefühl zurück, das mit dieser verlassenen Wohnung einherging. Für ihren Geschmack befand sich Babel in letzter Zeit zu oft in den Wohnungen von Toten. Es war immer deprimierend.
    »Lass uns die restlichen Zimmer ansehen«, sagte sie, als sie wieder im grünen Salon standen und die Geheimtür geschlossen hatten. »Ich will hier so schnell wie möglich wieder raus. Die Wohnung macht mich nervös.«
    Tom nickte, und rasch durchsuchten sie die anderen Räume nach Hinweisen auf die Ursache des Verschwindens von Madame Vendomes Leiche. Doch außer den üblichen Sachen, die die meisten Menschen besaßen, fanden sie nichts, das sie weiterbrachte.
    Was hatte sie auch erwartet – eine Notiz, auf der der Verursacher dieses ganzen Schlamassels mitteilte, wo sie die Leiche fanden?
    Das schien eher unwahrscheinlich.
    Das Notizbuch und die Visitenkarte waren die einzigen Spuren, aber Tom hatte recht, das war wenig. Wenn Babel die Alibis von Madame Vendomes Kunden für die Nacht des Diebstahls überprüfen musste, war sie länger mit dem Fall beschäftigt, als ihr lieb sein konnte. Die Befragung der Toten stellte in jeder Hinsicht eine schnellere Alternative dar.
    Wenn auch nicht die ungefährlichere.
    Als sie das Haus verließen, blieb sie noch einmal davor stehen und sah an der Fassade empor zu dem Fenster, hinter dem der grüne Salon lag. Sonja Schubert mochte vielleicht nicht der Typ gewesen sein, mit dem sich Babel angefreundet hätte. Trotzdem fühlte sie sich dazu gedrängt, die Sache zu Ende zu bringen.
    Im Leben hatte Madame Vendome Wert daraufgelegt, ein bestimmtes Bild von sich nach außen zu zeigen, und niemand sollte dieses Bild nach ihrem Tod stören. Babel würde dafür sorgen, dass diese Beerdigung so stattfinden konnte, wie sie geplant war. Mit all den wichtigen Leuten, die Madame Vendome für eine Nachfahrin der französischen Könige hielten.
    Weil es anständig war.

7
    Nach der Durchsuchung der Wohnung fuhren sie mit Toms altem Kombi zurück zu Babels Haus. Als sie durch das Gartentor traten, fiel Babels Blick auf das Klingelschild, auf dem der Name stand, den sie bei der Geburt erhalten hatte – und den niemand außer dem Postboten und dem Finanzamt je benutzte.
    Tagtäglich ging sie daran vorbei – warum er ihr ausgerechnet jetzt auffiel, konnte sie sich nicht erklären. Vielleicht, weil das Schild einen solchen Kontrast zu dem darstellte, das sie in Sonjas Haus gesehen hatte. Dieses hier war nicht aus Messing, es bestand

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