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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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um Judiths Hand wurde fester. Sie konnte sehen, dass sich Judiths Lippen bewegten, verstand sie aber nicht. Zu sehr rauschte ihr das Blut in den Ohren.
    Da legte ihr Judith plötzlich die andere Hand auf den Arm. Durch die Bewegung geriet die Schüssel ins Wackeln, aber das störte die Verbindung mit der Totenebene nicht. Zu weit war Babel schon vorgedrungen. Die Toten wehrten sich dagegen, dass die Verbindung zu Judith gelöst wurde. Etwas wie Wut erreichte Babel.
    Ein diffuser Schmerz.
    Noch stärker drängte sie mit ihrer Magie nach vorn, aber es wurde zunehmend anstrengender. Nur sehr, sehr langsam zogen sich die Toten zurück, und Babels Kräfte schwanden. Es war eine Frage der Zeit, ob sie siegen würde.
    Das Schwierige an diesem Ritual war nicht, dass es besonders kompliziert war – tatsächlich kostete es einfach sehr viel Kraft –, und wie immer lag die Gefahr darin, die Kontrolle zu verlieren. Dem Nebel zu erliegen und den Weg nicht mehr zurückzufinden.
    Du kennst doch das Märchen und dass man sagt: Mädchen, weich vom Wege nicht … Konzentrier dich!
    Sie entzog dem Schmuck einen Teil seiner gespeicherten Energie, die ihr neue Kraft verlieh. Sie konnte spüren, wie sie für kurze Zeit wieder leichter wurde und die Erschöpfung wich, doch die Zeit wurde knapp.
    Noch energischer ging sie gegen die Toten vor, die sich nicht freiwillig von Judith lösen würden. Sie standen unter dem Befehl des Nekromanten, der sie auf Judith angesetzt hatte, und seine Magie war die einzige Stimme, auf die sie hörten. Sie war das Drängen, dem sie nachgaben, ob sie wollten oder nicht.
    Babel konnte seine Signatur nur schwach in ihren Netzen ausmachen, es reichte nicht, um ihn zu verfolgen, denn sie war verwaschen. Vermutlich hatte er sie schon vor einer ganzen Weile auf Judith angesetzt. An einem anderen Ort. Im Gegensatz zu den Zombies konnten die Toten überall existieren, denn die Totenebene beschränkte sich nicht auf einen Ort. Doch die Entfernung von dem Ort, an dem das Ritual durchgeführt worden war, schwächte die magische Signatur.
    Das Einzige, was Babel mit Sicherheit feststellen konnte, war, dass es nicht Augustes Signatur war.
    Zumindest in dieser Hinsicht hatte Judith recht gehabt – es sah ganz so aus, als hätte der Ombre mit diesem Fall nichts zu tun.
    Mühsam stemmte sich Babel gegen die Toten, die sich mit aller Macht an Judiths Energienetz klammerten. Sie drängte sie weiter zurück, bis sich die fremden Energielinien plötzlich vom Netz lösten. Babels eigene Energien schossen weit in den Raum hinein, als der plötzliche Widerstand nachließ, bis hin zu Auguste, der unter dem magischen Ausstoß zusammenzuckte und die Finger in die Lehnen seines Stuhls krallte.
    Unter Babels Netz pulsierte Judiths eigene Magie befreit und stärker als zuvor. Sie löste ein beinahe kitzelndes Gefühl in Babel aus.
    Das ist der Triumph. Du hast es tatsächlich geschafft.
    Sie gab der Kraft, die sie durchströmte, nach und ließ ihre Magie frei fließen. Sie konnte die Macht spüren, die ihre Magie war – dieser Teil von ihr, den sie so oft unterdrückte, an die Leine nahm, einsperrte. Für einen Augenblick ließ sie ihn frei.
    Und dieser kurze Augenblick der Unachtsamkeit reichte, um den Wechsel der Ebene zu vollziehen.
    Eine plötzliche Hitze erfasste sie, reflexartig ließ sie Judith los, um sie nicht mit sich zu ziehen. Der Geschmack nach Apfel verschwand von ihrer Zunge und machte der bekannten Süße Platz, nach der es Babel so sehr verlangte. Jede Schwere schien von ihr zu weichen, die Erschöpfung fiel von ihr ab, und ihre Energiereserven luden sich auf mit einer Energie, die nicht ihre war.
    Willkommen zurück im Himmel, flüsterte die Stimme, die wieder nach Sam klang.
    Ich kann nicht hierbleiben.
    Aber warum denn nicht? Fühlt sich das nicht wunderbar an? Spürst du nicht diese Macht? Wie sie dich erfüllt und in jede Zelle dringt? Wie dich das Fieber erneut packt … Gib zu, es ist ein bisschen wie heimkommen.
    An diesem Ort war sie sich näher als irgendwo anders, ausgerechnet auf dieser Ebene, die nicht ihre eigene war. Die Verlockung war nicht geringer geworden. All das Training mit Tamy nützte nur so lange etwas, wie sie noch nicht in Kontakt mit der Dämonenebene gekommen war und die Hitze nicht an ihrer Haut leckte.
    Sei ehrlich, darum kannst du nicht von Sam lassen, er schmeckt danach, nicht wahr?
    Ja.
    Jetzt, wo sie hier war, schien ihr Kopf wie leergefegt, und ihr Herz das Zentrum ihres Seins –

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