Babel Gesamtausgabe - Band 1-3
Strähnen ihrer Schwester mischte. Dann drehte sich Babel zu ihr um, und Maria sah dieses vorsichtige Lächeln auf ihrem Gesicht, das sich so selten zeigte.
HEUTE
Die Geschehnisse ein paar Wochen zuvor
Offiziell arbeitet Babel als Personal Trainerin, doch in Wirklichkeit löst sie mithilfe der Magie und ihres Geschäftspartners Karl ganz andere Fälle.
Sie beherrscht die seltene Form der intuitiven Magie, benötigt also kaum gezeichnete Symbole oder Sprüche, um magisch aktiv zu werden – ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter oder ihrer Schwester Judith, die ebenfalls Hexen sind, aber in anderen Städten wohnen.
Doch Magie ist kein Spielzeug, das musste Babel schon früh lernen. Der Umgang mit der Dämonenebene hat Babel schon einmal beinahe das Leben gekostet, als sie die Kontrolle über ihre Magie verloren hat. Deshalb sucht sie Hilfe bei den Anonymen Alkoholikern, um zu lernen, mit ihrer Sucht nach dämonischen Energien umzugehen.
In dieser Gruppe lernt sie auch Tamy, die Türsteherin, kennen, mit der sie sich anfreundet und der sie irgendwann gesteht, was es wirklich mit ihr und der Magie auf sich hat.
Zu den Dingen, die Babel gern hinter sich lassen möchte, gehört auch ihre Beziehung zu Sam, dessen Vater ein Dämon ist, und über die sie nie ganz hinweggekommen ist.
Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn mit Sam teilt sie nicht nur eine leidenschaftliche Liebe, sondern auch das Geheimnis um den Tod von Babels Mentor, dem Hexer Hilmar, den Sam als Jugendlicher in Notwehr und einem Anfall rasender Wut erschlagen hat. Diese dunkle Stunde verbindet die beiden.
Eines Tages wird Babel von den Plags der Stadt engagiert, um einen Mörder zu finden, der es auf sie abgesehen hat. Die Plags sind Nachkommen der Naturgeister, die vor vielen Jahrhunderten Fleisch geworden sind. Das Energiemuster dieser inkarnierten Albennachfahren unterscheidet sich von dem normaler Menschen auf signifikante Weise und ist für jede Hexe sofort erkennbar.
Bei den Nachforschungen verliebt sich Babel Hals über Kopf in Tom, einen Plag, der die Abneigung seiner Leute gegen Hexen nicht teilt. Aber die sich anbahnende Beziehung wird von Babels Gefühlen für Sam überschattet, dessen Einfluss auf sie ungebrochen scheint.
Während Tom und Babel gemeinsam auf Mörderjagd gehen, bahnt sich zwischen den Hexen der Stadt eine blutige Auseinandersetzung an, als sich herausstellt, dass der Mörder selbst ein Hexer und Mitglied einer alteingesessenen Hexenfamilie ist.
Nachdem er die Hexe Madame Vendome umgebracht hat, beschwört er mithilfe der Totenenergie einen Dämon, und wieder einmal muss sich Babel auf die Dämonenebene wagen, um den grausamen Plänen des Mörders Einhalt zu gebieten.
Während dieses Ausflugs erliegt sie erneut den dämonischen Energien und kehrt beinahe nicht zurück. Der Kampf gegen den Dämon endet für Babel mit zwei gebrochenen Rippen, einer Gehirnerschütterung, inneren Blutungen, Platzwunden – und einem Herz, das hin- und hergerissen ist zwischen der alten und einer neuen Liebe …
»Was ist mit diesem Sam? Ist das zwischen euch vorbei?«
»Vermutlich nicht.«
»Aber in Tom bist du trotzdem verliebt?«
»Ja.«
»Aha.«
Aha, in der Tat.
1
Der Himmel interessierte sich nicht für die Toten. Es gab keinen dramatischen Regen, der auf dunklen Regenschirmen glänzte, oder graue Sturmwolken, die ein aufgebrachter Wind vor sich hertrieb. Stattdessen zeigte sich über Babel ein wolkenloses Blau, das beinahe schmerzhaft in den Augen brannte, während sie den breiten Weg hinunterlief.
Der Sommer kündigte sein unaufhaltsames Kommen an, und in der Luft hing die erste Ahnung der folgenden Hitze.
An einem solchen Tag sollte man ein Picknick machen oder einen Spaziergang , dachte Babel. Auf keinen Fall sollte man zu einer Beerdigung gehen und dabei eine schwarze Jeans und eine dunkelgraue Bluse tragen – nur weil es das Einzige im Schrank war, das angemessener Trauerkleidung auch nur halbwegs ähnelte.
Seufzend schob Babel die Hände in die Hosentaschen. Ihre Schritte wurden langsamer, und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob es überhaupt eine gute Idee gewesen war, hierher zu kommen.
Beerdigungen waren etwas für die Familie des Verstorbenen. Freunde. Oder wenigstens Bekannte. Nichts davon traf auf Babel zu, denn sie war Madame Vendome, die eigentlich Sonja hieß, lediglich ein einziges Mal begegnet – und die ganze Geschichte hatte in einer Katastrophe geendet. Dass sie jetzt zu ihrer Beerdigung ging,
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