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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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erwiderte er.
    »Wenn du Judith angreifst, um an ihn ranzukommen, werde ich ihr helfen, auch gegen dich. Das ist dir doch klar, oder?«
    »Verdammt, Babel!«, rief er und packte sie am Arm. Sein Zorn erzeugte ein Stechen auf ihrer Haut, aber sie wich ihm nicht aus. »Du verstehst nicht, wie …«
    Einem Impuls nachgebend schlang sie die Arme um ihn. Beinahe schmerzhaft erwiderte er die Umarmung. Aber sie beschwerte sich nicht.
    »Um meinetwillen«, flüsterte sie ihm eindringlich ins Ohr. »Lass ihn.« Sie ahnte, was sie da von ihm forderte, aber sie kannte ihre Schwester gut genug, um zu wissen, dass sie Auguste bis aufs Blut verteidigen würde.
    Als Sam tief einatmete, ahnte sie, dass sie gewonnen hatte. Vorsichtig löste er sich von ihr und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. »Ich gebe ihm einen Aufschub, solange deine Schwester mit ihm zusammen ist. Aber sobald sie ihn in die Wüste schickt, gehört sein Arsch mir.«
    »In Ordnung.« Fest küsste sie ihn auf der Mund, seine Hände griffen nach ihrem Haar. In diesem Kuss konnte sie seine Wut spüren, aber auch die Leidenschaft, die zwischen ihnen herrschte.
    Als sie sich wieder voneinander lösten, murmelte er: »Deine Schwester hat einen wirklich schlimmen Geschmack, was Männer betrifft.«
    »Einige Leute sagen das auch über mich.«
    »Kein Wunder, wenn du dich mit Plags einlässt.« Er grinste schief.
    In diesem Moment erklang von unten ein lautes: »Babel!« Es war Judith. »Ich hab ihn.«
    Sie warf Sam einen dankbaren Blick zu, dann drehte sie sich um und verließ das Schlafzimmer. Er folgte ihr, blieb aber auf dem Flur neben dem Wohnzimmer stehen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er würde das Zimmer, in dem der Ombre war, nicht betreten. Ihre Fingerspitzen streiften seinen Arm, als sie an ihm vorüberging.
    Irgendwann würden sie einander all die Geschichten erzählen, die sie in den Jahren fern voneinander erlebt hatten. Er würde ihr den Namen dieser anderen Liebe nennen und sie ihm beichten, dass sie ihn manchmal vermisst hatte, und sie würden einen Weg finden, die Wut aufeinander zu begraben und sich die Verletzungen, die sie durch den anderen erlitten hatten, verzeihen.
    Aber wieder einmal mussten all diese Dinge warten. Mitten in einem Sturm lässt es sich schwer reden.
    Babel betrat das Wohnzimmer und stellte fest, dass Judith noch immer auf dem Sofa saß, die Augen geschlossen, die Stirn vor Konzentration gefurcht. Offenbar hatte sie noch nicht gemerkt, was sich abspielte. Tom hingegen stand mit verschränkten Armen und eiserner Miene am Fenster.
    Dieser Mann hat das Herz eines Riesen , dachte sie, als sie ihn dort stehen sah. Es ist ein Wunder, dass er noch nicht abgehauen ist.
    Ja, man fragt sich, was er nur an dir findet, nicht wahr?
    Auf einem Stuhl saß Auguste, ein Küchentuch unter die Nase gedrückt. Seine Schutzwälle waren aktiviert, allerdings nicht voll hochgefahren. Seine rechte Hand war in der Hosentasche zur Faust geballt, und Babel vermutete, dass er darin ein Messer versteckt hatte.
    Du wächst nicht in einem Pariser Vorort auf, ohne ein, zwei Tricks zu lernen.
    Die Sekunden verstrichen, begleitet von Babels Herzschlägen, und spannungsgeladene Stille erfüllte den Raum, bis Judith die Augen öffnete und sagte: »Er ist …« Weiter kam sie nicht, denn ihr Blick fiel auf Auguste. »Was zum Henker …« Sie stand auf, trat auf ihn zu und nahm seine Hand nach unten. »Was ist denn hier los?«
    Wütend sah sie erst Tom, dann Babel an. Als die beiden schwiegen, richtete sich ihr Blick auf die Zimmertür. »Sam«, stellte sie fest, und schlagartig schalteten sich ihre Schutzwälle an. Das führte allerdings auch bei Babel zu einem Aufwallen der Magie. Drohend ging Judith einen Schritt auf Babel zu.
    »Das würde ich lassen, wenn ich du wäre«, knurrte Babel. »Dein Freund hat Glück, dass ich Sam nicht freie Bahn lasse, nach dem, was er mir erzählt hat. Ich würde also vorschlagen, ihr haltet alle miteinander die Füße still, und wir lösen erst mal die anderen Probleme.«
    Auguste fasste nach Judiths Hand und schüttelte den Kopf. Babel konnte sehen, wie ihre Schwester die Zähne aufeinanderbiss.
    »Ist schon in Ordnung, Chérie. Es gibt Dinge, auf die ich nicht besonders stolz bin … Es war wohl angebracht …«
    Aus dem Flur war ein Krachen zu hören.
    Vermutlich hatte Sam mit der flachen Hand gegen die Küchentür geschlagen.
    Unsicher musterte Judith ihren Freund, nahm aber die Schilde ein Stück herunter,

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