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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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sodass auch Babel die Magie abschwächte. Ihre Haare waren elektrisch geladen und hoben sich an den Spitzen sanft in die Luft.
    »Später will ich eine Erklärung dafür«, sagte Judith bestimmt, bevor sie sich an Babel wandte. In ihrem Blick lag eine leise Anklage, aber Babel hob das Kinn und verschränkte die Arme. Zur Abwechslung lag die Schuld nicht auf ihrer oder Sams Seite. Wenn Judith unbedingt ein Verhältnis mit einem Ombre eingehen wollte, dann musste sie auch lernen, mit den Konsequenzen zu leben.
    »Was hast du herausgefunden?«, fragte sie stattdessen, um die ganze Sache voranzutreiben.
    »Mit Sicherheit kann ich natürlich nicht sagen, dass er es ist, aber auf einem alten Industriegelände im Südwesten zeigt sich eine Menge Totenenergie. Sie leuchtet wie ein Signalfeuer im Netz der Stadt.« Erneut schloss sie die Augen und hielt sich an Augustes Stuhllehne fest. »Soweit ich das erkennen kann, ist kein Friedhof in der Nähe. Vielleicht war das mal ein Chemiewerk, viele Schornsteine. Sieht verlassen aus. Backstein.«
    »Das ist das alte VEB -Gelände hinter dem Steinbruch«, mischte sich Tom ein. »Die suchen seit Jahren einen Käufer dafür, aber die Mauern der Fabrik stehen unter Denkmalschutz, deshalb können sie sie nicht einfach abreißen.«
    »Ich weiß, wo das ist«, nickte Babel. »Keine Fußgänger. Weitläufiges Gelände. Ein guter Platz, um sich für eine Weile zu verstecken.« Sie fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Na schön, am besten …«
    Mitten im Satz wurde sie von Toms Handy unterbrochen.
    Er fischte es aus der Hose, warf einen Blick auf das Display und nahm ab. Nach nur wenigen Augenblicken sagte er: »Ich komme«, dann legte er wieder auf. Beunruhigt sah er Babel an. »Die Nachbarn haben ein paar Schläger mobil gemacht, die jetzt vor der Wagenburg stehen. Wolfgang hat gesagt, dass Mo ganz scharf drauf ist, ihnen eine Abreibung zu verpassen. Die Sache eskaliert. Wenn wir uns da reinziehen lassen, liefern wir den Nachbarn auch noch Gründe, bei der Stadt gegen uns vorzugehen.«
    »Himmel, warum kommt denn immer alles zusammen? Können sich die Probleme nicht mal auf unterschiedliche Tage verteilen? Ich schwöre, wenn Daniel jetzt noch vor meiner Tür auftaucht, um zu fragen, wie weit ich mit dem Fall bin, wäre ich nicht überrascht.«
    Tom kam zu Babel herüber und legte ihr die Hände auf die Hüfte. »Kann die Sache mit dem Nekromanten noch ein paar Stunden warten? Ich muss zu meinen Leuten.«
    Sie atmete tief durch. »Geh ruhig, wir kriegen das hin.«
    »Das beantwortet die Frage nicht.«
    »Doch, tut es.«
    Zweifelnd sah er sie an. Sie musste keine Gedankenleserin sein, um zu wissen, was ihm durch den Kopf ging. Er ließ sie nur ungern auf die Jagd nach dem Nekromanten und seinem Zombie allein gehen, wenn Sam kurz davorstand, sich mit dem Ombre und Judith anzulegen. Wahrscheinlich erwartete er, dass ein Blutbad ausbrechen würde, sobald er ihnen den Rücken zuwandte.
    Und vermutlich hatte er damit recht.
    In diesem ganzen Chaos war er der Fels in der Brandung. Aber so sehr sie sich auch wünschte, dass er an ihrer Seite bleiben würde, so sehr kannte sie seine tiefe Verbundenheit mit seinen Leuten – und auch sein Verantwortungsgefühl. Sie wollte ihn nicht in die Lage bringen, sich zwischen ihnen entscheiden zu müssen.
    Daher legte sie ihm die Hand auf die Brust. »Ich verspreche, wenn das alles vorbei ist, fahren wir in Urlaub. Und sieh es doch mal so …« Lächelnd beugte sie sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Je schneller das alles geklärt ist, desto schneller kann Sam wieder in seine Wohnung ziehen.«
    »Gutes Argument.« Er klopfte ihr kurz auf den Hintern, dann wandte er sich zum Gehen. »Sieh zu, dass du in einem Stück bleibst.«
    »Werde mir Mühe geben.«
    Er warf ihr einen letzten Blick zu, dann ging er nach draußen, und sie konnte hören, wie er zu Sam sagte: »Wenn ihr etwas passiert, mach ich dich dafür verantwortlich.«
    Die Antwort verstand sie nicht, aber sie konnte sich den Inhalt vorstellen – und auch Sams Gesicht dazu.
    Ein paarmal atmete sie tief durch, bevor sie sich an Auguste und Judith wandte. »Okay, ihr wartet am besten in eurem Hotel auf uns. Ich rufe an, wenn alles vorbei ist.«
    »Sollen wir denn nicht mitkommen?« Irritiert sah Judith sie an.
    »Das halte ich für keine gute Idee. Im Moment sollten Auguste und Sam ein paar Meter und Wände zwischen sich lassen, bis sich die Gemüter ein bisschen beruhigt

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