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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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selbstsüchtig und eitel gewesen war? Sie würde nie wieder die Gelegenheit erhalten, sich die Lippen mit ihrem roten Lippenstift nachzuziehen oder den Leuten zu erzählen, sie wäre eine Nachfahrin Henri Quatres.
    Sam stand auf und griff nach Babel. Eindringlich sah er ihr in die Augen. »Das ist der Grund, warum ich nicht zulassen kann, dass du leugnest, was zwischen uns ist. Das Leben ist zu kurz, um sich selbst zu betrügen.«
    Sie seufzte in seinen Atem hinein. »Ich weiß.«
    Sanft hob er ihr Kinn. »Willst du diesen Plag wirklich?«
    Sie musste mit der Antwort nicht zögern. »Ich glaube nicht, dass ich von ihm lassen kann, Sam. Du müsstest ihn kennen, er ist all das, was wir beide nicht sind …« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn er mich ansieht, erkenne ich in seinen Augen eine Person, die ich gern wäre. Es gefällt mir, was er in mir sieht.«
    »Dein persönlicher Messias?«, spottete er, aber dem Spott fehlte die Schärfe. Es klang fast bedauernd.
    Sie umarmte ihn, und er murmelte in ihr Haar: »Willst du, dass ich gehe?«
    Sie verstärkte den Griff. »Nein.«
    Lange standen sie so da, ineinander verschlungen, bis er sich von ihr löste und sie hart auf den Mund küsste. »Lass uns aufräumen.« Er deutete auf den Nekromanten. »Was soll ich mit ihm machen?«
    »Leg ihn irgendwo draußen hin. Wenn er aufwacht, bevor die Polizei kommt, hat er Glück gehabt. Wenn nicht, halten sie ihn vielleicht für den Brandstifter. Dieser Idiot wird die nächste Zeit ohne seine Magie auskommen müssen. Mal sehen, ob er dann immer noch so große Töne schwingt.«
    »Na schön, deine Entscheidung.«
    »Ich werde Daniel anrufen. Er soll dir mit dem Feuer helfen.« Noch einmal küsste sie ihn, dann ging sie nach draußen. Zuerst wählte sie eine Taxinummer und bestellte einen Wagen an das Gelände, weil Sam den Wagen brauchen würde. Danach rief sie Daniel an.
    »Ich bin’s, Babel«, sagte sie, als er abgenommen hatte.
    »Ich habe mehrfach versucht, dich zu erreichen.« In seiner Stimme klang Verletzung mit.
    »Wir haben sie.«
    Daraufhin herrschte eine Weile Schweigen am anderen Ende. Sein schweres Atmen sagte ihr, dass er Mühe hatte, sich zusammenzureißen. Nach einer Weile stammelte er »Danke«, und das reichte Babel auch. Zumindest für den Moment.
    »Du musst uns einen Gefallen tun. Der Unterschlupf des Nekromanten muss von der Bildfläche verschwinden. Kannst du das erledigen?«
    »Du meinst …«
    »Ja, mit Feuer.«
    »Kein Problem.«
    Sie gab ihm die Adresse und legte auf. Als Nächstes rief sie Tom an. Durch den Hörer konnte sie den Lärm hören, der im Hintergrund herrschte. Es klang nach Flaschen, die aufs Pflaster knallten und zersplitterten. Jemand schrie wüste Beschimpfungen, und in der Ferne war eine Polizeisirene zu hören.
    »Was ist denn bei euch los?«
    Tom musste schreien, um sich gegen den Lärm durchzusetzen. »Die Auseinandersetzung ist ein bisschen hitziger als erwartet … Leg gefälligst den Stein wieder hin! … Babel?«
    »Bin noch dran.«
    »Mach dir keine Sorgen, wir kriegen das hin. Ist ja nicht das erste Mal, dass so was passiert.«
    In knappen Worten erzählte sie ihm, was vorgefallen war und dass Clarissa hinter den Ereignissen der letzten Zeit steckte.
    Als sie fertig war, sagte er: »Ich kümmer mich darum. Wenn Clarissa Leute darauf angesetzt hat, dass sie uns das Leben schwer machen, müssen wir sie finden. Langsam muss hier mal wieder Ruhe einkehren. Manche von den Kindern kriegen Angst, wenn sie so was hier sehen.«
    »Verständlich.«
    »Mo! Mo! Was willst du mit der Fahrradkette, ich glaub, ich spinne …«
    »Bist du sicher, dass ihr keine Hilfe braucht?«
    »Hör zu, ich muss jetzt erst mal verhindern, dass sich Mo mit einem Zwei-Meter-Kerl anlegt.«
    »Der Kerl tut mir leid.«
    »Wir reden später drüber, was wir wegen Clarissa machen, okay?«
    »Okay. Pass auf dich auf. Es reicht, wenn einer von uns aussieht wie ein weich geklopftes Steak.« Mit diesen Worten legte sie auf.
    Sie hatte keine Bedenken, dass sich Tom bei einer Auseinandersetzung mit ein paar Krawallmachern durchsetzen konnte, aber Mo war erst fünfzehn, und obwohl er einen Dickschädel besaß, war er doch trotzdem noch ein halbes Kind. Sie stellte sich vor, wie er eine Flasche an den Kopf bekam, und ballte die Hand zur Faust. Dass Clarissa ihn absichtlich in Gefahr brachte, nur um Babel eins auszuwischen, machte sie rasend vor Wut.
    Vielleicht war sie bei so was altmodisch, aber eine Auseinandersetzung

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