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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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auf das Glas Scotch,
das Lorinda ihm automatisch in die Hand gedrückt hatte, und nippte argwöhnisch
daran. »Oder er geht nicht ans Telefon.«
    Das war
durchaus denkbar. Lorinda selbst hatte es auch nicht eilig, ihr Telefon wieder
anzuschließen.
    »Vielleicht
sind sie essen gegangen«, meinte Karla achselzuckend. »Oder sie ist mit
Jennifer zur Buchhandlung gegangen. Sie war auch bei ihnen.«
    »Warum nennen
ihn eigentlich alle Abbey?« Die Frage hatte Jack offenbar schon seit einer
Weile auf den Nägeln gebrannt. »Ich weiß, seine Initialen sind A. B., aber
warum sagen alle Abbey?«
    »Weil er
Borley heißt«, gab Dorian ungeduldig zurück. »Ist das nicht deutlich genug?«
    »Was?« Es war
offenbar nicht deutlich genug.
    »Borley
Abbey«, führte Freddie aus. »Ist ein verfluchter Ort in England. Ein Spukhaus.«
Jack sah sie nach wie vor verständnislos an. »Es ist ein Witz.«
    »Ein
englischer Witz«, ergänzte er ohne eine Regung.
    »Ganz genau,
mein Schatz«, säuselte Karla, nachdem nun Dorian anwesend war. »Einer, der über
deinen Verstand hinausgeht.«
    »Du hattest
ihn auch nicht begriffen«, knurrte er sie an. »Und ich möchte wetten, Borley
findet das auch nicht witzig.«
    »Ganz im
Gegenteil«, sagte Dorian. »Er war sehr amüsiert. Nachdem ich ihm den Witz
erklärt hatte.«
    »Ja, ganz
sicher«, meinte Jack. »Der Mann hat einen richtigen Namen, nicht wahr? Warum
zum Teufel reden Sie ihn nicht damit an?«
    »Dorian ...«,
mischte sich Freddie in die Unterhaltung ein. »Du hast es gehört, oder?«
    »Gehört?«,
wiederholte er ratlos.
    »Von Ondine.«
    »Ach, das. Ja,
Gordie hat es mir erzählt. Darum muss ich ja unbedingt Betty finden. Wir müssen
eine Presseerklärung formulieren, ihren Verleger benachrichtigen, ihren
Agenten, die Verwandten ...« Er geriet ins Stocken, da er wohl merkte, dass er
nicht ganz in Einklang mit seinem Publikum war. »Das ist alles sehr traurig«,
sagte er rasch. »Aber sie war keine junge Frau mehr, und ich würde sagen, sie
war auch kein besonders guter Mensch. Es ist nur sehr unerfreulich, dass es
hier passieren muss, nachdem sie gerade erst hergezogen ist...«
    Es klingelte
an der Tür, was sie alle hochschrecken ließ. Lorinda lief los und hörte
gedämpftes Bellen von draußen, sodass sie nicht überrascht reagierte, als sie
aufmachte.
    »Hallo,
Gemma.« Die Möpse machten einen Satz nach vorn ins Haus, dann blieben sie
abrupt stehen und wichen unsicher ein Stück zurück.
    Lorinda
schaute über die Schulter und entdeckte Hätt-ich's und Bloß-gewusst, die sich
den beiden Hunden näherten und entschlossen schienen, ihr Territorium zu
verteidigen. Roscoe folgte ihnen, und sein Fell war so stark gesträubt, dass er
fest doppelt so groß wirkte. Offensichtlich hatte er vor, sich für seine Frauen
ins Zeug zu legen.
    »Kommen Sie
rein«, bat Lorinda und hoffte das Beste; immerhin sah Gemma noch aufgewühlter
aus als zuvor.
    »Ja, danke.
Kommt, ihr zwei.« Gemma zog an den Leinen, doch Conqueror und Lionheart wollten
sich auf einmal nicht mehr von der Stelle rühren.
    »Benehmt
euch«, sagte Lorinda zu ihren Katzen, die stehen geblieben waren und eine
unheilvolle Ruhe ausstrahlten.
    »Wie?« Gemma
sah sie verdutzt an, dann aber fiel ihr Blick auf die Tiere. »Oh, verstehe. Na,
jetzt kommt schon.« Wieder zog sie an den Leinen. »Die werden euch schon nichts
tun.«
    Leise winselnd
und in geduckter Haltung schlichen sie weiter und blieben dabei im Schutz von
Gemmas Beinen. Die Katzen saßen nur da und warteten ab.
    »Ihr bleibt
da«, warnte Lorinda sie und schloss die Haustür.
    »Tut mir
leid«, erklärte Gemma. »Aber ich konnte einfach nicht nach Hause gehen. Ich
hab's versucht. Ich war gerade angekommen, da ging das Licht über dem Eingang
an, und ich konnte ... ich konnte es sehen! In großen schwarzen Buchstaben. Ich
konnte einfach nicht darunter hindurchgehen.« »Was konnten Sie sehen?« Hinter
ihr klapperte die Tür im Schloss, was sie zu ignorieren versuchte.
    »Die
Schmiererei.« Gemma wirkte völlig verängstigt. »Jemand hat den Schriftzug coffers court mit schwarzer Farbe übermalt und
darüber das Wort leichenschauhaus geschrieben.
Ich konnte einfach nicht...«
    »Das ist ja
Vandalismus!«, platzte Dorian heraus, den dieser Akt mehr aufzubringen schien
als Ondines Tod.
    Ein
entschiedenes Klicken war zu hören, dann spürte Lorinda einen Luftzug an ihren
Beinen. Die Katzen marschierten an ihr vorbei und bezogen Stellung vor dem
Kamin. Die Möpse drückten

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