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Baby-Bingo

Baby-Bingo

Titel: Baby-Bingo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla und Martin Moretti
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zusammenzuleben. Lieber einer, der wenig redet, aber dafür zu seinen Worten steht, als einer, der viel redet und dann nicht hält, was er verspricht. Auf Martin kann ich mich verlassen. Und das ist es, worauf es für mich in einer Partnerschaft ankommt.
    »Erzählt mal, wie ist denn das Leben mit Kind so«, möchte Martin wissen. »Verändert sich viel?«
    »Wir haben so ein Glück«, sagt Marie. »Paula ist total unkompliziert und hat von Anfang an durchgeschlafen.«
    Marie sieht wirklich blendend aus. Keine dunklen Augenringe als Indiz für zu wenig Schlaf. Und sie ist bereits wieder so schlank wie vor der Geburt. Neu ist, dass sie mehr Weiblichkeit ausstrahlt, was ihr extrem gut steht.
    Und sie ist glücklich, das sieht man ihr an. Ich freue mich so für sie. Nach all den Jahren mit unglücklichen Beziehungen, mit falschen Männern, scheint sie endlich angekommen zu sein.
    »Na ja, sind die Eltern entspannt, ist es auch das Kind«, sagt Martin.
    Und hört sich dabei an wie ein erfahrener Familienvater von drei Kindern.
    »Michael ist so stolz«, schwärmt Marie. »Seitdem Paula auf der Welt ist, holt er sogar morgens freiwillig Brötchen. Mit ihr zusammen! Und das wahrscheinlich nur, um sich von verzückten Frauen bewundern zu lassen.«
    Michael grinst. »Ja, Kinder und Hunde, damit kommst du sofort ins Gespräch.«
    »Und er kann es kaum abwarten, Paula das Skifahren beizubringen«, erzählt Marie.
    »Leider wird das aber noch mindestens zwei Jahre dauern«, sagt Michael.
    Nach Zitronensorbet und Espresso ziehen sich Martin und Michael auf die Terrasse zurück, um Zigarillos zu rauchen. Ich gehe kurz ins Bad.
    »Sag mal, Carla. Hast du schon wieder eine Blasenentzündung oder warum rennst du andauernd aufs Klo?« Marie sieht mich fragend an.
    »Zählst du jetzt mit, wie oft ich aufs Klo gehe? Ich habe wahrscheinlich einfach zu viel Wasser getrunken.«
    »Carla, Schatz, verstehst du denn nicht? Du rennst wie eine Bekloppte aufs Klo, hast ein Dekolleté wie Pamela Anderson und erzählst mir seit Tagen, wie müde du ständig bist. So fing das Ganze bei mir damals auch an. Du bist schwanger!«
    »Ich? Schwanger? Schön wär’s! Das wüsste ich aber.«
    »So, und was ist dann mit deinem Busen passiert? Hast du auf den Malediven eine Brust-OP machen lassen und mir nichts davon erzählt?«
    Okay, mein Busen ist wirklich in den letzten Tagen etwas größer geworden und spannt auch ziemlich. Aber das habe ich auf die Hormone geschoben. Mein armer Körper musste in der letzten Zeit ja einiges mitmachen. Schließlich habe ich monatelang Progesteron genommen, dazu noch die Spritzen während der Insemination. Eine einzige Hormonachterbahnfahrt. Kein Wunder, dass da das eine oder andere Körperteil vielleicht etwas überreagiert. Aber deswegen ist man doch nicht gleich schwanger.
    Schnell gehe ich in Gedanken die letzten Wochen durch. Ehrlich gesagt, habe ich den Überblick über meinen Zyklus etwas verloren. Durch die Hormone hat sich alles verschoben. Und seitdem Martin und ich beschlossen haben, das Kinderthema erst mal für ein paar Monate auf Eis zu legen, habe ich mit der ganzen Eisprungrechnerei aufgehört. Mein Plan ist, das Ganze jetzt noch drei Monate weiter auf natürlichem Weg zu probieren und uns danach vielleicht mit dem Thema IVF zu beschäftigen. An diesen Gedanken versuche ich mich langsam zu gewöhnen und habe mir sogar schon Infomaterial besorgt. Ich denke, Martin hat für uns den gleichen Plan. Auch wenn wir uns darüber in den letzten Wochen nicht so detailliert unterhalten haben. Ich will das Babythema ganz bewusst mal etwas ruhen lassen.
    »Warte, ich glaub, ich habe da noch einen alten Schwangerschaftstest«, sagt Marie.
    Sie springt auf und geht ins Badezimmer.
    »Hier, dann weißt du’s sofort. Und ruf mich ja gleich danach an!«
    Marie reicht mir eine rosa Packung, die ich schnell in meine Handtasche stecke. Gerade noch rechtzeitig, bevor unsere Männer wieder zurückkommen.
    Wir setzen uns wieder an den Tisch. Michael greift nach der Weinflasche, um unsere Gläser nachzufüllen.
    »Nein, Carla hat genug«, sagt Marie in einem Ton, der keinen Widerspruch erlaubt. Sie schiebt mein Glas weg von mir.
    Martin und Michael gucken erstaunt.
    »Na, wie ich Martin kenne«, sagt Marie, »hat er doch bestimmt wieder seine Brille vergessen, und Carla muss fahren, oder?«
    Sie gießt mir Wasser ein und zwinkert mir zu.
    »Carla, bist du schon da?« Martin wirft seine Jacke auf den Stuhl im Flur. »Stell dir

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