Baby, Liebe, Glück
erleichtert.
Denn je näher der Hochzeitstermin rückte, desto klarer wurde ihr, dass sie einen Fehler beging. Dass sie Trevor nicht so sehr liebte, wie eine Frau den Mann, den sie heiraten wollte, lieben sollte. Dass sie nicht ihren Verlobten liebte, sondern die Vorstellung, Ehefrau und Mutter zu sein.
Jetzt waren Megan und Gary verheiratet und wurden Eltern.
Ashley wehrte sich gegen den Schmerz. „Oh, Meg. Das ist eine wunderbare Neuigkeit.“
„Wie geht es dir damit?“, fragte ihre Schwester besorgt.
„Ich freue mich riesig für dich“, sagte Ashley und wollte, dass es stimmte. „Ich war nur überrascht. Ich wusste nicht, dass du und Gary schon ein Baby wollt.“
„Na ja, wir haben nur nichts dagegen getan, dass ich schwanger werde.“ Meg errötete. „Ich glaube, Gary ist ein wenig enttäuscht, dass es so schnell geklappt hat.“
„Offenbar macht ihr beide etwas richtig.“
Die Wangen ihrer Schwester verfärbten sich noch mehr. „Mit Gary ist alles richtig. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so fühlen würde, aber er ist einfach … erstaunlich.“ Sie seufzte glücklich.
„Du auch“, erwiderte Ashley. „Deshalb seid ihr ideal füreinander.“
„Und das möchte ich auch für dich. Ich weiß, Trevors Fremdgehen hat dich hart getroffen, aber du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, dass du jemanden findest, mit dem du dein Leben teilen willst.“
„Ich habe die Hoffnung doch gar nicht aufgegeben.“ Hatte sie das wirklich nicht? „Ich will nur nicht mein Leben auf Eis legen, während ich auf einen Mr. Right warte, den es für mich vielleicht gar nicht gibt.“
„Es gibt ihn“, beharrte Megan lächelnd. „Und ich glaube sogar, er ist schon aufgetaucht. Ich sollte wohl besser sagen, er ist wieder aufgetaucht.“
Ashley antwortete nicht. Cam Turcotte war Teil ihrer Vergangenheit, nicht ihrer Zukunft, und sie hatte nicht vor, mit ihrer Schwester darüber zu diskutieren. Oder sich nach etwas zu sehnen, das für sie unerreichbar war.
Obwohl sie nicht verabredet waren, wunderte Ashley sich nicht, als Paige sie am Freitagabend besuchte. Es erstaunte sie auch nicht, dass ihre Cousine ihren Lieblingsrotwein mitbrachte.
Ashley stellte eine Käseplatte zusammen, und sie setzten sich damit auf die Terrasse.
„Ich verstehe nicht, warum du Miete für ein Apartment in Syracuse zahlst, wenn du so viel Zeit in Pinehurst verbringst“, sagte Ashley.
„Ich bin nur an den Wochenenden hier“, erwiderte Paige.
„Mal im Ernst, Paige, was ist aus deinem Privatleben geworden?“
Ihre Cousine zuckte mit den Schultern. „Mit Josh hat es nicht geklappt. Ben hat eine andere kennengelernt. Und Lucas – na ja, ich bin nicht selbstbewusst genug, um mit einem Kerl auszugehen, der besser aussieht als ich.“
Ashley war Lucas mal begegnet. Er sah tatsächlich blendend aus, aber der wahre Grund für Paiges Sprunghaftigkeit lag in ihrer Kindheit. Sie hatte früh gelernt, keine festen Bindungen einzugehen, weil ihr Vater oft versetzt wurde und sie nie lange an einem Ort blieben.
„Bist du deshalb vorbeigekommen?“, fragte Ashley. „Weil du an einem Freitagabend nichts Besseres vorhast? Oder weil du dir um mich Sorgen machst?“
„Das muss ich nicht.“
„Danke für die Vertrauensbekundung.“
„Du hast in den letzten sechs Monaten viel durchgemacht, aber dich wacker gehalten.“
„Am Mittwoch nicht“, gab Ashley zu und griff nach ihrem Glas. Zum Glück vertrug sich das Fedentropin mit Alkohol, und der Wein entspannte sie schon etwas.
„Als du herausgefunden hast, dass Cam ein Kind hat? Oder als deine Schwester dir erzählt hat, dass sie schwanger ist?“
„Vermutlich beides.“
Paige nickte und legte ein Stück Blauschimmelkäse auf einen Cracker.
„Ich freue mich für Megan und Gary“, versicherte Ashley.
„Das weiß ich doch.“
„Ich frage mich nur, wann ich an der Reihe bin.“
„Wie war dein Termin im Kinderwunschzentrum?“
„Der ist ausgefallen“, erzählte Ashley. „Der Arzt hatte irgendeinen Notfall.“
Ihre Cousine lächelte. „Das kommt in der Medizin nun mal vor.“
„Natürlich. Aber es kommt mir vor wie ein weiteres Umleitungsschild an einer Straße, an der es von solchen Schildern wimmelt.“
„Was für ein Schild ist Cam?“
Ashley nippte am Glas. „Sackgasse.“
„Bist du sicher?“, entgegnete Paige. „Denn wenn ich mich nicht täusche, kommt er gerade durch deinen Vorgarten.“
Hastig stellte Ashley das Glas ab, bevor sie den Wein
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