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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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Eris hinunter.
    Sie fluchte und begann zurückzuklettern. »Mazare hat mir gerade erzählt, dass Tomas soeben im anderen Dorf gesehen wurde«, rief er zu ihr hinunter.
    Ward fuhr zu Mazare herum und überschüttete diesen mit einer Flut von Vorwürfen und Schimpfworten. Der Führer antwortete ihm nicht weniger aggressiv auf Türkisch.
    »Allmählich habe ich die Nase voll.« Ward funkelte Eris an, als sie wieder zu uns heraufgestiegen war. Es sah so aus, als wollte er sie schlagen. »Uns haben sie gesagt, Zakar sei hier.«
    Ihr reichte es ebenfalls und sie konterte nicht weniger wütend: »Was er tatsächlich gesagt hat, war, dass Tomas gestern hier gesehen wurde. Sieh dir doch diese Gegend an – hier wimmelt es von Höhlen und Felsnischen; Tomas konnte sich jederzeit unbemerkt aus dem Staub gemacht haben. Wenigstens haben sie ihn wiedergefunden. Erspar dir deine Wutausbrüche und sieh lieber zu, dass wir schnellstens dorthin kommen, ehe er uns ein zweites Mal durch die Lappen geht.«
    Da er sich der Logik dieser Empfehlung nicht verschließen konnte, schluckte Ward seine Wut hinunter und gab ein Zeichen, dass wir schnellstens zum Wagen zurückkehren sollten.
    Mazare übernahm wieder das Lenkrad. Der große Mercedes preschte über ungepflasterte Straßen. Steine und Sand wurden gegen den Unterboden geschleudert. Der Wagen schwankte heftig und schleuderte in den Kurven Staubfahnen hoch. Es dauerte nicht lange und wir gelangten zu einem anderen Dorf ähnlich dem, das wir gerade hinter uns gelassen hatten. Irgendwie hatte der Kombiwagen es geschafft, vor uns anzukommen. Er stand leer am Straßenrand. Eris, Ward und unser Führer berieten sich kurz.
    Auch diese Gegend war ein Gewirr von aufragenden Felstürmen und vulkanischen Kaminen. Wind und Wetter mussten hier regelrechte Höhlensysteme geschaffen haben. Ich nahm an, dass wir sofort in dieses Labyrinth eindringen würden, doch stattdessen benutzten wir einen steilen, gewundenen, mit großen Pflastersteinen befestigten Weg, der durch das Dorf führte. Als wir um eine Ecke bogen, tauchte vor uns ein massiger Schatten auf. Shim trat aus einer Lücke zwischen zwei Gebäuden. Hinter ihm befand sich der Mann, der Mazare begleitet hatte. Er musste Shim unterwegs irgendwo aufgelesen haben. Beinahe hätte ich laut einen Fluch ausgestoßen. Damit verringerten sich meine Chancen zur Flucht enorm. Jetzt hieß es sechs gegen einen.
    Wir gingen zu einem der Häuser am Dorfrand. Das zweistöckige Gebäude war kanariengelb gestrichen und in die aufragende Felswand auf seiner Rückseite hineingebaut worden. An den anderen drei Seiten war es von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben, die dicht mit blühenden Schlingpflanzen überwuchert war. Unser Führer klopfte an eine Holztür in der Mauer und rief etwas. Es dauerte einige Zeit, bis wir Schritte näher kommen hörten und das Türschloss knirschte. Die Tür schwang auf, und vor uns stand ein älterer weißhaariger Mann, der uns freundlich anlächelte. Er begrüßte uns auf Türkisch und hielt einladend die Tür auf, damit wir eintreten konnten. Der Vorgarten, durch den wir gingen, war angenehm kühl dank schattenspendender Obstbäume. Irgendwo konnte ich einen Brunnen plätschern hören.
    Als Shim an ihm vorbeiging, während wir das Haus betraten, musterte der Mann ihn eingehend und rang dann die Hände und schrie etwas. Angst flackerte in seinen Augen.
    »Er will Shim nicht hereinlassen«, erklärte Eris. »Er meint, dass er Unglück bringt.«
    »Frag ihn, ob er unser Geld haben will oder nicht.« Ward holte seine Brieftasche hervor und zog zwei Einhundertdollarscheine heraus. Er hatte die beiden obersten Knöpfe seines Hemds geöffnet, schwitzte heftig und war nur noch Sekunden vom nächsten Wutanfall entfernt.
    Mazare nahm den alten Mann beiseite und redete leise auf ihn ein, dann gab er Ward ein Zeichen, ihm das Geld zu geben. Unser Gastgeber schnappte sich die Banknoten und entfernte sich eilig. »Verdammter Mistkerl«, knurrte Lazarus.
    Eris stand der Tür am nächsten. Der ältere Mann griff nach der Klinke, legte die Hand darauf. Eris machte einen Schritt auf ihn zu. Ich nahm an, sie wollte sich auf Türkisch von ihm verabschieden. Er schaute zu ihr hoch, lächelte die schöne Frau an und wollte die Tür aufziehen. Indem sie etwas zwischen Daumen und Zeigefinger klemmte, machte sie eine schnelle Bewegung, als legte sie dem Mann die Hand in einer seltsamen Abschiedsgeste auf die Schulter. Ein erschreckter Ausdruck trat in

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