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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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erinnert.«
    Sie seufzte tief. »Warum ist alles auf einmal so durcheinander? Ich komme mir vor, als wäre ich gerade von einem Zehntonner überfahren worden.«
    »Ich glaube, es gibt eine Verbindung. Zwischen meiner Situation und deiner.«
    »Was meinst du?«
    Wir unterhielten uns noch für einige Minuten und bemitleideten uns gegenseitig wegen des schweren Schlags, den das Leben uns beiden versetzt hatte. »Kennst du irgendjemanden, der es auf Hal abgesehen haben könnte?«, fragte ich.
    »Ich habe festgestellt, dass ich über sein Leben nicht alles wusste. Er hat einige Dinge vor mir geheim gehalten – ich erkenne erst jetzt, indem ich seine Konten und seine persönlichen Dinge durchgehe, wie viel das war. Aber meinst du damit jemanden, der sogar so weit gehen würde, ihn zu töten? Ich kann mir niemanden vorstellen, der so etwas tun würde.«
    Ich senkte den Kopf und rieb mir die Augen. »Was hat die Polizei gesagt?«
    Sie brauchte fast eine Minute, um darauf zu antworten. »Der Detective war ziemlich zurückhaltend. Er meinte nur, dass Hal gestorben sei, wahrscheinlich an einer Überdosis. Ein Nachbar habe die 911 angerufen, nachdem er irgendwelchen Lärm gehört hatte. Er hat Hal auch identifiziert. Gott sei Dank musste ich das nicht tun. Aber sie haben seinen Leichnam noch nicht freigegeben.«
    »Laurie, Hal war in irgendetwas verwickelt. Und das hatte nichts mit Rauschgift zu tun. Er hat versucht, ein sehr wertvolles antikes Objekt zu verkaufen, ein echtes Sammlerstück. Darauf hatte die Frau es abgesehen. Weißt du etwas darüber?«
    »Glaubst du, dass er deswegen gestorben ist?«
    »Ja.«
    »Ich dachte, er habe Peters gesamte Sammlung verkauft. Du hast das doch für ihn erledigt. Wenn noch etwas übrig war, weshalb hat er es nicht über dich angeboten?«
    »Es hat Peter nicht gehört. Es war eine in Stein gehauene Inschrift, die Samuel aus dem Irak mitgebracht hat. Hal hat sie sich geholt, während ich im Krankenhaus war. Diese Frau, Eris, hat es irgendwie herausbekommen. Hat Hal jemals von ihr gesprochen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.« Laurel stand auf und ging hinüber zu einem Sideboard an der Wand. Dessen Marmorplatte war mit Stapeln von Aktenordnern und Dokumenten sowie mit einigen verstaubten Fotos bedeckt, die neben ihrem Computermonitor standen. Eines davon, ihr Hochzeitsfoto, zeigte eine Braut mit markanten Wangenknochen und einem leicht slawischen Einschlag um die Augen, der ihrem Gesicht ein exotisches Aussehen verlieh. Das schimmernde braune Haar trug sie auf dem Foto zurückgekämmt. Bekleidet war sie mit einem schlichten weißen Satinkleid. In der Hand hielt sie einen Strauß schwarzer Rosen und Schleierkraut. Hal, der stocksteif und kerzengerade in einem strengen schwarzen Anzug neben ihr stand, machte ein unbehagliches Gesicht, als wüsste er bereits, dass diese Ehe zum Scheitern verurteilt war. Wie ein allgegenwärtiger Geist war Hals Mutter, Mina, ein wenig verschwommen, aber deutlich zu erkennen, im Hintergrund zu sehen.
    Laurel sah, wie ich das Foto betrachtete. »Weißt du eigentlich, dass es kein Hochzeitsfoto gibt, auf dem nur wir beide zu sehen sind? Mina lauerte stets irgendwo im Hintergrund und hat dafür gesorgt, dass auch sie mit aufs Bild kam.« Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Gewöhnlich gehört diese Geste zu einem Flirt. In ihrem Fall verriet sie jedoch den Kummer und die Anspannung. Sie blätterte in einigen Ordnern und Schnellheftern, jedoch ohne zu finden, was sie suchte. »Irgendwo hat Hal alles notiert, was noch nicht verkauft worden war, vorwiegend Dinge aus seiner Wohnung, aber ich weiß nicht, wo die Liste sein könnte.«
    Sie wandte sich zu mir um. »John, es gibt etwas, das du wissen musst. Hal und ich haben darüber gesprochen, wieder zusammenzukommen. Da Mina verstorben war und Peter an einem Ort untergekommen ist, den er wohl nie mehr verlassen wird, ergab sich für mich so etwas wie eine Chance. Hal wurde von seinem Vater tyrannisiert und stand seiner Mutter viel zu nahe. Er verehrte sie. Wusstest du, dass er sie sein Juwel nannte?«
    Ich schüttelte den Kopf und ließ sie reden.
    »Die Dinge entwickelten sich sehr gut. Mein Mietvertrag lief aus und er bot mir an, hier zu wohnen, weil er vorübergehend ins Stadthaus zog, um Peter zu versorgen. Alles war bestens, bis ich herausbekam, dass er wieder Heroin konsumierte, obgleich er geschworen hatte, er sei darüber hinweg. Wir sahen uns jeden zweiten Tag. Damit war jedoch letzte Woche Schluss, als

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