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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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eine Bar aufzusuchen.«
    Was bezweckte er damit, dass er wieder auf die Überdosis zu sprechen kam? Ich schaute zu Peres. Er war endlich aufgewacht und fixierte mich.
    »Das ist seltsam. Denn Diane Chan sagt, Sie seien erst nach zwei Uhr dort aufgetaucht. Also füllen Sie diese Lücke für mich, bitte.«
    Sie hatten die ganze Sache wundervoll in Szene gesetzt, mich an der langen Leine laufen und von geplünderten Kunstgegenständen erzählen lassen, und ich war ihnen bereitwillig in die Falle gegangen.
    Gentile zeigte das erste aufrichtige Lächeln, seit wir den Raum betreten hatten.
    Ich wehrte mich noch für eine Weile und argumentierte, Diane müsste sich in der Zeit geirrt haben, aber sie wussten es besser. Am Ende erzählte ich ihnen, dass ich zurückgekehrt sei, als Hal mich anrief, und seine Leiche gefunden hätte. Nachdem Eris und ihr Freund mich bedrohten, sei ich geflüchtet aus Angst, dass sie auch mich töten würden.
    Wie vorherzusehen war, hatte Gentile sich für die plausibelste Lösung entschieden und angenommen, ich sei Hals Lieferant gewesen und hätte die Geschichte mit Eris und der gestohlenen Schrifttafel nur als Tarnung erfunden. Aber dafür hatte er keinen Beweis, sondern konnte nicht mehr tun, als einen Verdacht zu hegen. Am Ende konnte er mich nicht festhalten.
    Als ich mich erhob, um zu gehen, sagte er drohend: »Mr. Madison, die Untersuchung Ihres Verkehrsunfalls ist noch nicht abgeschlossen. Und wenn wir zu der Überzeugung gelangen sollten, dass sie Mr. Vanderlin mit Heroin versorgt haben, erwartet Sie mindestens eine Anklage wegen Totschlags. Unternehmen Sie keine langen Reisen. Ich möchte nicht erfahren, dass Sie Ihre Waren an irgendeinem Strand in Brasilien verscherbeln.«
    Als ich der Polizei meine Aufwartung machte, hatte ich ständig an eine Frau gedacht – Eris. Jetzt gab es eine andere, die ich nicht vergessen konnte – Diane Chen. Was hatte sie vorhergesagt? Verrat. Die Wahrsagerin hatte ihre eigene Prophezeiung erfüllt.

Sechs
    Das grelle Tageslicht traf mich wie ein harter Schlag, als ich das Revier verließ und auf die Straße trat. Die Hitze hatte den Asphalt auf dem Bürgersteig stellenweise aufgeweicht. Ich schätzte die Temperatur auf gut 30 Grad Celsius. Ich blickte zur Sonne hoch, die als glühender Ball am strahlend blauen Himmel stand, und kam mir vor wie ein Blinder, der soeben sein Augenlicht wiedergewonnen hatte. Ich konnte diesen Ort nicht schnell genug verlassen.
    Mir fiel nur eine Person ein, an die ich mich wenden konnte – Hals Exfrau, Laurel. Wenn die Nachricht von Hals Tod sie bereits erreicht hatte, wäre sie sicherlich zu Tode betrübt und brauchte meine Unterstützung. Was mich betraf, so wünschte ich mir jetzt als Gesellschaft jemanden, dem ich vertrauen konnte.
    Ich musste einige gemeinsame Freunde anrufen, um zu erfahren, dass sie vorübergehend in das Haus von Hals Mutter am Sheridan Square umgezogen war.
    Laurels Ehe mit Hal dauerte alles in allem genau ein halbes Jahr. Seit ihrer Trennung vor gut einem Jahr hatten sie eine höchst ungewöhnliche, aber dafür umso tiefere Freundschaft zueinander aufgebaut, da ihnen klar geworden war, dass sich keiner von beiden für die Ehe eignete. An eine Scheidung hatten sie nie gedacht. Laurel arbeitete gerade an ihrer Dissertation in Philosophie, als sie Hal an der NYU kennenlernte. Sie war sehr gescheit, erdrückte ihre Umwelt jedoch niemals mit ihrem Intellekt, im Gegensatz zu Hal, der es liebte, die Leute sprachlich aufs Glatteis zu führen und ihnen ein Bein zu stellen. Ich hatte sie immer sehr anziehend gefunden, war jedoch wegen Hal auf Distanz geblieben. Hatte die Polizei sie schon benachrichtigt? Ich hoffte, dass nicht ich es war, der ihr die traurige Nachricht übermittelte.
    Das Haus, in dem sie wohnte, war vom Revier nicht allzu weit entfernt, daher machte ich mich zu Fuß auf den Weg dorthin und nutzte die Zeit, um mich nach meinem Beinahereinfall bei der Polizei ein wenig zu beruhigen.
    Ich konnte ein Gefühl des Unbehagens nicht abschütteln. Anfangs erklärte ich es als Folge des Verhörs, doch schon bald glaubte ich, sicher zu sein, dass mich jemand beschattete. Eris? Ich schaute zurück, ließ den Blick über die Gesichter der Leute hinter mir schweifen, konnte sie jedoch nirgendwo entdecken. Ich machte einen Abstecher in eine Saftbar am Wege und inspizierte jedes Gesicht, als die Passanten an mir vorübergingen. Auch jetzt: Fehlanzeige. Ich schlug absichtlich einen anderen Weg ein und ging

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