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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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Polizei verhört?«
    »Ja, es war ziemlich heftig.«
    »Wurden Sie von niemandem vertreten?«
    »Nein.«
    »Willigen Sie nicht ein, wenn man Sie abermals verhören will. Wenn man Sie beschuldigt, nennen Sie nur Ihren Namen und sagen Sie sonst nichts. Irgendwann müssen Sie Ihnen gestatteten, einen Anwalt anzurufen. Sie werden nichts sagen, ehe wir uns nicht miteinander unterhalten haben. Es gibt kein Verhör, solange ich nicht neben Ihnen sitze.« Er nannte mir die Nummer seines Direktanschlusses und meinte, ich solle ihn sofort anrufen, falls ich wieder von der Polizei hören sollte.
    »Vielen Dank. Übrigens, Andy sagte, Sie würden sich vielleicht über meine Lage informieren.«
    »Ich habe ziemlich gute Verbindungen, ja. Es gibt zwei Punkte: Ihren Unfall und Hal Vanderlins Tod. Im zweiten Fall hängt alles in der Luft. Die Polizei hat nicht viel in der Hand, aber es ist ja auch noch ziemlich früh. Was den Unfall betrifft, fühlen die sich in einer ziemlich starken Position. Nur eine Sache hält sie davon ab, Sie wegen grob fahrlässiger Verkehrsgefährdung zu beschuldigen. Aber darüber sollten wir bei unserem Termin reden. Sie können mich auch nachts erreichen, falls es nötig sein sollte.«
    Ich beendete das Gespräch und war froh, dass ich wenigstens eine Person kannte, die auf meiner Seite stand. Wenn sie mich anklagen sollten und damit durchkämen, wanderte ich ins Gefängnis. Bei dieser Vorstellung würde mir übel.
    Die Neuigkeiten beunruhigten mich derart, dass ich mich nicht mehr so intensiv auf Hals Rätsel konzentrieren konnte, wie ich es eigentlich beabsichtigt hatte. Ich schaute mich um, betrachtete meine Umgebung und versuchte, an etwas anderes zu denken. Auf einer Bank nicht weit entfernt von mir saßen ein Mann und zwei Jungen und nahmen ihr Mittagessen ein. Mehrere Fastfood-Kartons stapelten sich neben ihnen. Die Jungen, beide bekleidet mit identisch gestreiften T-Shirts, großzügig geschnittenen Shorts, die ihnen bis zu den Knien reichten, und Sandalen, waren etwa sechs Jahre alt. Sie kabbelten sich während der gesamten Mahlzeit. Einer stibitzte eine Pommes frites und der andere bewarf ihn dafür mit Ketchup-Tüten. Ich vermutete, dass der Mann ihr Vater war, denn er kommandierte sie mit jener Art von Befehlston herum, der alleine für Väter reserviert ist. Die meisten Bemerkungen waren an den dunkelhaarigen Jungen gerichtet, den Ketchup-Werfer, der, wie ich zugeben musste, einfach unerträglich war. Ihre Zankerei störte mich enorm.
    Ich drehte mich zur Seite, streckte die Beine aus und legte den Kopf zurück, um möglichst viele Sonnenstrahlen einzufangen. Ich dachte an die vielen Tage in meiner Kindheit, die ich hier mit Samuel zugebracht hatte, und überlegte, ob irgendetwas in dem kleinen Kasten, den er mir gegeben hatte, für meine Suche von Bedeutung sein könnte. Der Inhalt war mir bestens vertraut, nachdem ich ihn im Laufe der Jahre immer wieder herausgeholt und betrachtet hatte: die sieben Goldmünzen mit ihren geheimnisvollen Bildern, das Medaillon aus Kupfer, der goldene Schlüssel. Nichts schien in irgendeiner Verbindung zu der Schrifttafel zu stehen.
    Laute Rufe rissen mich aus meinen Gedanken. Die beiden Jungen hatten sich entfernt, und aus ihrer Kabbelei war ein heftiger Streit geworden. Der hellhaarige Junge traktierte seinen Bruder mit einem orangefarbenen Plastikbaseballschläger. Der dunkelhaarige Junge duckte sich, ging auf Distanz und kam dann zurück, um sich mit einem Fußtritt zu revanchieren. Dabei hatte er eine seiner Sandalen verloren. Beide schrien dabei so laut sie konnten; Papa blieb auf seinem Platz, vom Anblick des roten Bikinis wie verzaubert. Die Schreie der Kinder holten ihn zurück in die Wirklichkeit. Er stürmte los wie ein Stier auf den Torero. Er packte den dunkelhaarigen Jungen und versetzte ihm einen Klaps auf den Hintern, der kräftig genug war, dass ich ihn auf meiner Bank hören konnte. Der Junge stimmte ein lautes Geheul an und brach in Tränen aus. Ich krümmte mich innerlich, weil ich mir vorstellen konnte, was den zweiten Jungen erwartete.
    Aber nein. Der Mann bückte sich, umarmte ihn und redete leise auf ihn ein. Er hob den Baseballschläger auf, ergriff die Hand des Jungen, ging mit ihm zum Wagen hinüber und half ihm beim Einsteigen. Der dunkelhaarige Junge blieb zurück.
    Der Mann setzte sich in den Wagen und ließ den Motor laufen. Schließlich, immer noch weinend, aber mittlerweile etwas ruhiger, setzte der Junge sich in Bewegung,

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