Baccara Collection 185
er nicht kommen würde. Und ohne Joey war die Arbeit im Büro kaum zu bewältigen.
Als Reece dann endlich nach Hause gekommen war, hatte er eine Notiz von Maggie gefunden, ihr Auto sei gebracht worden und sie habe die Jagd wieder aufgenommen, wie sie sich ausdrückte. Reece war daraufhin fast ausgerastet. Wie ein Tiger im Käfig war er fast zwei Stunden lang im Haus hin und her gelaufen und hatte überlegt, was er tun sollte. Schließlich hatte er eingesehen, dass er eigentlich gar nichts unternehmen konnte. Er musste Maggie die Freiheit lassen zu tun, was sie wollte.
Als er das Untätigsein nicht mehr aushielt, war er zum Telefon gegangen, um seine Freunde anzurufen. Jetzt saßen die drei Männer um den Küchentisch, jeder mit einer Flasche Bier vor sich.
Reece war sich nicht sicher, ob es falsch gewesen war, über Maggies Verdacht gegen Sheriff Anthony Arnor zu sprechen. Andererseits konnte er seinen Freunden uneingeschränkt vertrauen.
„Reece, ich kenne Sheriff Arnor”, sagte Jason endlich. „Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass er seine Frau betrügen würde. Er ist überhaupt nicht der Typ dafür. Und dass er widerrechtlich in ein fremdes Haus eindringt, halte ich für völlig ausgeschlossen. Bist du sicher, dass Maggie sich nicht täuscht?”
„Was weiß ich denn?” fragte Reece verzweifelt. „Ob er es wirklich war, kann sich doch erst herausstellen, wenn sie ihn auf frischer Tat ertappt.”
„Könnte es denn nicht jemand sein, mit dem sie schon in der Vergangenheit zu tun hatte?” fragte Jason weiter.
„Möglich”, überlegte Reece.
Derrick umschloss die Flasche mit beiden Händen. „In ihrem Beruf hat sie sich doch bestimmt schon viele Leute zu Feinden gemacht”, gab er zu bedenken.
„Genau, und Rache ist ein verbreitetes Motiv”, fügte Jason hinzu.
Reece nickte langsam. „Mein Gott, es könnten so viele sein.”
„Sogar Ehefrauen oder Freundinnen”, bemerkte Jason.
Reece sah ihn fragend an.
„Nun stell dir doch mal vor, eine Frau überlegt es sich plötzlich anders”, erklärte Jason. „Wenn sie doch bei ihrem Mann bleiben will, ganz egal was Maggie ihr erzählt hat, gegen wen wird sie sich dann wohl wenden? Dreimal darfst du raten.”
Reece fluchte leise. „Damit verdoppelt sich die Zahl der möglichen Verdächtigen.” Er sah Jason an. „Wie gut kennst du Arnor? Hältst du es wirklich für ausgeschlossen, dass er es ist?”
„Ich glaube es einfach nicht”, antwortete Jason. „All meine Erfahrungen als Polizeibeamter sagen mir, dass sich Maggie auf der falschen Spur befindet.”
„Kommst du eigentlich irgendwie an Informationen über Maggies frühere Fälle heran?” erkundigte sich Derrick.
Reece rieb sich über das Kinn. „Sie hat auf jeden Fall eine Menge Unterlagen mit hierher gebracht. Wahrscheinlich hatte sie Angst, dass die Sachen in ihrem eigenen Haus vernichtet werden könnten. Ich nehme an, die Papiere liegen oben in ihrem Zimmer.”
Sofort erhoben sich die beiden Freunde.
„Moment mal, Jungs. So geht das doch nicht”, protestierte Reece. „Wir können unmöglich in Maggies Privatsphäre eindringen. Außerdem traue ich ihr zu, dass sie weiß, was sie tut. Und überhaupt …”
Jason und Derrick sahen ihn wortlos an.
„Schon gut, Reece”, meinte Jason besänftigend. „Wir verstehen das. Möchtest du uns vielleicht noch mehr über Maggie erzählen?”
Reece seufzte. „Ich kann euch nichts erzählen. In meinem Kopf geht sowieso schon alles durcheinander.”
„Sieh mal an”, zog Derrick ihn auf. „Wir haben uns wohl verliebt, was?”
„Lass das”, erwiderte Reece scharf.
„Nun hör mal, Reece”, mischte sich Jason ein, „ich verstehe sehr gut, dass du dich nicht in Maggies Privatleben einmischen willst. Aber die Situation scheint mir doch sehr ernst zu sein. Wenn Maggie tatsächlich Recht hat und Arnor der Mann ist, dann braucht sie Unterstützung. Nach allem, was du erzählt hast, scheint mir der Typ, der hinter Maggie her ist, ziemlich gefährlich zu sein. Sollte Arnor unschuldig sein, dann läuft da irgendein Irrer frei herum, der Maggie kriegen will. Und wenn er sie zu Hause nicht findet, wird er sie suchen.”
Reeces Kehle war wie zugeschnürt. „Keiner weiß, dass sie hier ist”, brachte er schließlich hervor.
„Mach dir doch nichts vor.” Jason schüttelte den Kopf. „Allein in der Autowerkstatt weiß doch jeder Bescheid. Oder hast du den Leuten gesagt, dass sie den Mund halten müssen?”
„Natürlich
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