Baccara Collection 186
ich versprochen, dir behilflich zu sein.”
„Ich brauche keine Hilfe.”
„Du hast die Wahl: Entweder lässt du dir von deiner Mutter helfen oder von mir.”
„Okay, okay. Wahrscheinlich hast du Recht. Wenn ich die Wahl zwischen einer Verabredung mit Bronwyn oder dir hätte, würde ich mich glatt für dich entscheiden.”
„Dann komm morgen nach der Arbeit zu mir nach Hause, damit wir einen Schlachtplan entwerfen können.”
Mac starrte Nell an, als sähe er sie zum ersten Mal. Plötzlich wusste er ganz genau, wie die ideale Frau auszusehen hatte. Es war ganz leicht. Sie stand vor ihm. Aber das machte doch überhaupt keinen Sinn. Die Frau vor ihm war Nell. Sein Hilfssheriff, seine alte Freundin aus Kindertagen. Das wurde ja immer schöner. Mac fühlte sich verdammt unwohl. Er musste eine unkomplizierte Frau finden, die genau wie er nur ein wenig Spaß haben wollte. Und zwar so schnell wie möglich.
6. KAPITEL
Nell beobachtete aus dem Fenster ihres Apartments den Parkplatz vor dem Haus. Wieso war sie so nervös? Schließlich besuchte Mac sie nicht zum ersten Mal. Als sie noch Kinder waren, war er bei ihnen zu Hause ein und aus gegangen. Und auch jetzt, da sie ihre eigenen vier Wände hatte, war er schon so oft bei ihr hereingeschneit, dass sein Besuch nichts Außergewöhnliches war.
Endlich sah sie ihn kommen. Sie stand am Fenster wie auf dem Präsentierteller. Hatte sie noch Zeit genug, sich zurückzuziehen, oder sollte sie ihm einfach ungezwungen zuwinken?
Es war seltsam, dass es so kleine, scheinbar unbedeutende Momente gab, die mit einem Mal so unglaublich wichtig werden konnten. Und kein Mensch wusste warum.
Sie beobachtete, wie Mac aus dem Wagen stieg und sich umsah. Eine typische Geste für einen Polizisten, dachte sie.
Unwillkürlich musste sie lächeln. Mac. Sie kannte ihn seit Ewigkeiten. Seltsam, dass sie ausgerechnet ihn gebeten hatte, ihr bei der Suche nach dem idealen Mann zu helfen oder sie doch zumindest auf den richtigen Weg zu bringen. Solange sie denken konnte, war Mac immer für sie da gewesen. Sie brauchte nur ein Wort zu sagen.
Und daran hatte sich offensichtlich bis heute nichts geändert.
Er war wieder für sie da. Mac, ihr Freund und Vertrauter.
Mit großen Schritten kam er auf das Haus zu. Da er sie noch nicht entdeckt hatte, konnte sie ihn in aller Ruhe beobachten. Sie ließ den Blick über seine männliche Statur wandern - schlanke Beine, schmale Hüften und breite Schultern. Dann betrachtete sie sein markantes Gesicht mit dem energischen Profil. Nell hatte auf einmal das Gefühl, als sähe sie ihn heute zum ersten Mal. Das war natürlich Unsinn - aber sie sah ihn mit anderen Augen. Ihr ging der Gedanke nicht aus dem Kopf, wie ihm wohl der sexy Tanga stehen würde, den sie für ihn gekauft hatte.
Kopfschüttelnd rief sie sich zur Ordnung. Was fiel ihr ein, den Freund ihrer Kindertage plötzlich als Lustobjekt zu betrachten?
Das war einfach ungehörig. Oder etwa doch nicht? Nell ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, dann lächelte sie. Es war ihr gutes Recht, Mac aus dieser völlig neuen Perspektive zu sehen. Wie jede andere Frau auch.
Sie konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie heiß ihr geworden war, als sie ihm diese unglaublich verführerische Unterwäsche vorgeführt hatte. Sie hatte all ihren Mut zusammennehmen müssen, um hinter dem Wandschirm hervorzutreten. Nicht im Traum hätte sie gedacht, dass er so reagieren würde. Am meisten hatte sie beunruhigt, wie sehr sie Macs offensichtliche Bewunderung aus dem Konzept gebracht hatte.
Was wäre wohl passiert, wenn Mac nicht mein alter Kumpel und Chef gewesen wäre ? Dieser Gedanke verfolgte sie. Sie hätte schwören können, ein leidenschaftliches Verlangen in seinen Augen entdeckt zu haben. Auch wenn er sich noch so sehr bemüht hatte, es zu verbergen.
War jetzt der Zeitpunkt gekommen, ihre Beziehung auf einer anderen Ebene fortzusetzen? Mumpitz. Jeder Mann wäre in dieser Situation ins Schwitzen gekommen. Schließlich ergab sich nicht jeden Tag die Gelegenheit, eine junge Frau in nahezu durchsichtigen Dessous aus der Nähe zu mustern.
Als er an der Tür klingelte, hatte Nell ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Mach dich jetzt bloß nicht verrückt . Du bist ihm doch heute Morgen schon auf der Polizeistation begegnet.
Mit einem flüchtigen Blick stellte sie fest, dass es halbwegs aufgeräumt aussah. Auf dem Wohnzimmertisch hatte sie Papier und Bleistifte zurechtgelegt, damit sie gleich anfangen
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