Baccara Exklusiv 53
schon Bewerberinnen gemeldet?“
Jonas runzelte die Stirn. „Ich dachte, du wolltest nur nach Hause gehen, um dich umzuziehen“, erklärte er und ging auf ihre Frage nicht ein. „Ich hatte geglaubt, wir könnten den heutigen Tag zusammen verbringen – wir drei. Nach der letzten Nacht …“
„Ja, die letzte Nacht“, unterbrach Zoey ihn rasch. „Ich hoffe, du legst nicht mehr hinein, als es wirklich war.“ Sie blickte auf ihre Hände und schien sich ganz für ihre Fingernägel zu interessieren. „Versteh mich nicht falsch, Jonas. Es war wundervoll, aber …“
„Aber was?“
Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen und sah Jonas an. Sein Blick war nicht mehr liebevoll, sondern besorgt.
„Aber es war nicht … es war nicht …“
„Was war es nicht?“
Sie seufzte und schluckte ein paarmal, ehe sie antwortete. „Es war nichts, was wir unbedingt wiederholen müssen.“
„Warum nicht?“
„Weil es eigentlich gar nicht hätte passieren dürfen.“
„Warum nicht?“
Bei dem ruhigen Klang seiner Stimme verlor Zoey die Geduld. „Weil es ein Fehler war, deshalb“, entgegnete sie barsch.
„In der letzten Nacht schien es für dich keineswegs ein Fehler gewesen zu sein.“
„Ich habe in der letzten Nacht eben nicht nachgedacht. Denn wenn ich das getan hätte, wäre ich nie in deinem Bett gelandet. Und ich hätte dir auch ganz sicher nicht von … von …“
„Von deinem Sohn erzählt“, beendete Jonas den Satz für sie.
Bis er es ausgesprochen hatte, hatte sie sich gegen alle Vernunft daran geklammert, dass sie ihr Geständnis vielleicht doch nur geträumt hatte. Aber jetzt war es heraus. Jonas wusste von Eddie, und allein das sollte ihr genügen, ihn nie wiederzusehen. Seine Nähe würde sie ständig daran erinnern, dass sie viel zu viel von sich preisgegeben hatte. Und noch eine schmerzliche Erinnerung konnte sie nicht gebrauchen.
„In Wirklichkeit geht es darum, nicht wahr?“, sagte er leise. „Du hast in der letzten Nacht etwas mit mir geteilt, was wichtiger war als Sex und viel schwieriger für dich, als mir nur deinen Körper zu schenken. Du hast mir von deinem Sohn erzählt, von dem du sonst nie zu jemandem sprichst. Und jetzt hast du Angst, dass du in einer Weise mit mir verbunden bist, die du nicht willst.“
„Nein, so ist es nicht“, behauptete sie und starrte wieder auf ihre Hände.
Juliana an seine Schulter gelegt, beobachtete Jonas, wie Zoey mit aller Kraft versuchte, nicht zusammenzubrechen. Nein, es gelang ihr nicht gut, ihre Gefühle zu verbergen. Hatte er wirklich einmal geglaubt, sie sei hart und stark? Und gefühlskalt?
Was war er doch für ein Idiot gewesen. Jeder Dummkopf konnte sehen, dass Zoey Holland sich nur aus Furcht so hart und kalt gab. Ihre raue Schale sollte verbergen, wie zerbrechlich und gefühlvoll sie in Wirklichkeit war.
„Du brauchst nicht vor mir davonzulaufen, Zoey. Nur weil ich etwas weiß, das schmerzlich für dich ist, musst du mir doch nicht aus dem Weg gehen.“
Sie schüttelte den Kopf und vermied es weiterhin, ihn anzusehen. „Das verstehst du nicht. Es … es hat nichts mit … Eddie zu tun. In der letzten Nacht haben wir nicht …“
Jonas musste lächeln. „Was haben wir in der letzten Nacht nicht getan? Ich dachte, wir hätten so ziemlich alles getan, was möglich ist.“ Sein Lächeln wurde kühner. „Aber was wir vergessen haben sollten, können wir immer noch beim nächsten Mal nachholen.“
Zoey seufzte. „In der letzten Nacht haben wir … keinen Schutz benutzt.“
Jonas’ Augen weiteten sich vor Schreck. Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf, wir haben wirklich nicht daran gedacht. Er war daran gewöhnt, mit Frauen zu schlafen, die von sich aus dafür sorgten, nicht schwanger zu werden. Aber Zoey war schon so lange nicht mehr mit einem Mann zusammen gewesen, und das, was in der letzten Nacht geschehen war, hatte sie beide überrascht. Sie könnte schwanger sein, dachte er. Mit meinem Kind. Diese Vorstellung machte ihn ganz benommen.
„Kein sehr schöner Gedanke, nicht wahr, Jonas?“
Auch wenn er es nicht zugab, sie hatte seine Gedanken genau erraten. Für noch ein Baby verantwortlich zu sein, wo er nicht einmal mit einem zurechtkam, war reichlich beunruhigend. Dennoch, als er eingehender darüber nachdachte, schien es ihm gar nicht mehr so schrecklich zu sein.
„Mach dir keine Sorgen“, sagte Zoey, als er nichts erwiderte. „Ich bin sicher, dass nichts passiert ist. Und sollte ich wirklich schwanger
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