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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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jeden Moment zusammenfallen. Etwas entfernter stand ein weiteres Haus, ebenfalls ziemlich brüchig und umgeben von mehreren großen Gehegen voller Hühner. Ein Stall beherbergte … eine Kuh? Nein, es war das größte Mastschwein, das Mike je gesehen hatte.
    "Meine Familie lebt hier", erklärte Karen und straffte die Schultern. "Hier bin ich aufgewachsen." Es schien fast, als warnte sie ihn, irgendeinen Kommentar abzugeben.
    Ob sie Angst hatte, er würde sich abfällig äußern? Zum Teufel, wenn dies der Ort war, wo sie aufgewachsen war und von dem aus sie ein College besucht und etwas aus sich gemacht hatte, dann sprach das doch nur für sie!
    Obwohl er sich insgeheim eingestand, dass der Anblick dieser armseligen Siedlung ihn früher in die Flucht getrieben hätte. Mittlerweile jedoch war er auf das Besondere von Rocky Ridge vorbereitet und betrachtete, was er sah, als einen weiteren Beweis für den starken Willen, zu überleben und unabhängig zu sein.
    Sie kletterten die baufällige Treppe zu der großen Vorderveranda hinauf. Zwei Sekunden später flog die Tür auf, und eine stämmige, grauhaarige Frau eilte zu ihnen. "Karen! Wir haben dich ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!" Sie erstickte Karen fast in ihrer Umarmung.
    Geduldig ertrug Karen die überschwängliche Begrüßung, während sie den Korb mit dem kostbaren Ei auf Armeslänge von sich hielt. Sie blickte Mike über die Schulter ihrer Mutter hinweg an. "Ich bin gerade mal zehn Tage nicht hier gewesen", erklärte sie ihm.
    "Und wen hast du da mitgebracht?"
    "Mama, dies ist Mike Shaner, Clems Neffe."
    "Jerry und Frannies Junge?" Das Lächeln verschwand, während Flora Kessler Mike kritisch musterte. Dann legte sie ihm die Hand unters Kinn und drehte seinen Kopf nach rechts und nach links. Karen musste sich ein Lachen verbeißen.
    "Sie haben mehr von Clem als sonst einer aus Ihrer Familie", stellte sie hörbar zufrieden fest. "Übrigens, Sie können mich Flo nennen", fügte sie hinzu, als sie nun ins Haus gingen. "So nennen mich alle hier."
    In dem mit Möbeln voll gestopften Wohnzimmer wurde er Karens Vater, Ron, vorgestellt, der es sich knurrend gefallen ließ, dass Karen ihn auf die Wange küsste. Mit einem Kopfnicken begrüßte er dann ihn und vertiefte sich wieder in seine Jagdzeitschrift. Beide Kesslers waren älter, als er erwartet hatte. Vielleicht war es aber auch nur das harte, entbehrungsreiche Leben, das sie älter wirken ließ.
    "Warum gehen wir nicht in die Küche und schauen mal, was du Leckeres in deinem Korb hast?" schlug Flo Karen vor.
    "Es … es ist nicht direkt etwas zum Essen", erwiderte Karen vorsichtig. "Und ich wollte auch, dass Papa es sich mal ansieht." Sie hob den Korbdeckel ab.
    "Donnerwetter!" rief Flo, was Ron aus seinem Sessel brachte.
    Nach einem Blick auf das Ei lächelte er sogar.
    "Es ist erst heute Morgen gelegt", versicherte Karen ihm.
    "Vielleicht hat der plötzliche Temperaturumschwung etwas damit zu tun. Und das wievielte Ei gehört uns?"
    "Nummer vier. In ein paar Wochen wirst du tausend Dollar haben", fügte Karen zuversichtlich hinzu.
    "Nein", entgegnete Ron. "Karen, Liebes, ich denke nicht, dass du unser Ei verkaufen solltest. Ich möchte, dass du es ausbrüten lässt. Und wenn das Küken groß genug ist, kannst du es hierher bringen, und wir setzen es dann zu den Hühnern."
    Karen strahlte. "Das ist eine wundervolle Idee. Auf diese Weise erzielst du einen viel größeren Gewinn aus deiner Investition. Ein Küken kann ich jederzeit verkaufen für …"
    "Nein, nein, nein! Wir wollen den Vogel behalten. Und wenn wir das nächste Schwein schlachten, möchte ich noch ein Ei kaufen und es ausbrüten lassen. Dann werden wir ein Paar haben und können mit unserer eigenen Zucht anfangen. Ist das nicht die Idee, die dahinter steckt?"
    "Ganz richtig, Papa. Aber du weißt ja, Straußeneier sind schwieriger zu handhaben als Hühnereier. Manchmal stirbt das Küken auch. Bist du bereit, dieses Risiko auf dich zu nehmen?"
    "Karen, du hast Vögel aufgezogen, da warst du selbst noch ein Küken. Wenn jemand das schafft, dann bist du es."
    Während Vater und Tochter weiter Pläne schmiedeten, ging Mike plötzlich ein Licht auf. Das war es also, was hinter Karens Engagement steckte. Es ging nicht nur darum, die Einheimischen für die Straußenzucht zu interessieren, um Großbauprojekte von Rocky Ridge fern zu halten. Sie wollte den Menschen hier neue Lebensmöglichkeiten aufzeigen, damit sie wieder stolz auf etwas sein

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