Baccara Exklusiv Band 23
hätte brauchen können, habe ich mich nicht darum gekümmert. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, die Trennung von dir zu verwinden."
"Armi hat behauptet, du hättest dir damit deine Agentur aufgebaut."
"Das Geld dafür habe ich mir von Vadda geliehen, nachdem sie Mike geheiratet hatte."
"Ich möchte gern mehr über Mike und Vadda wissen."
"Mike war ihr Leibwächter, und Vadda hat ihn auf ähnliche Art verführt, wie du es bei mir getan hast. Zuerst wollte er sie nicht heiraten, denn er glaubte, alle würden denken, er wäre nur hinter ihrem Geld her. Aber sie ist eine Frau, die bekommt, was sie will."
"Genau wie ich."
"Ja, richtig."
"Mein größter Wunsch ist, deine Letzte zu sein."
"Meine Letzte?"
"Deine letzte Frau, geliebter Dummkopf."
"Das bist du doch. Du bist das Wichtigste in meinem Leben, Darling."
"Weißt du was? Ich habe nie an Zauberei geglaubt, aber langsam denke ich, dass doch etwas daran ist. Pita hat uns da einen ganz ordentlichen Trank in den Champagner gemischt."
"Das hat mit Pitas Trank nichts zu tun, du hattest mich schon um den Finger gewickelt, als du damals über die Mauer geklettert bist."
"Also war es mein Fuß, der dich beeindruckt hat."
Er küsste sie zart auf die Schläfe. "Alles an dir beeindruckt mich. Ich liebe dich, und das wird immer so sein."
"Ich schätze, wir werden uns noch öfter in die Haare kriegen."
Rafe lächelte. "Vielleicht sollten wir die Handschellen lieber griffbereit aufbewahren – sicherheitshalber."
Cathy warf ihm einen schelmischen Blick zu. "Ja, es hat viel Spaß gemacht, diesen Plan auszuhecken."
Er zog sie in seine Arme. "Ich habe das Gefühl, dass noch sehr viel mehr Spaß vor uns liegt."
Er wusste, das war die Wahrheit, denn ihre Liebe würde mit jedem Tag wachsen.
– ENDE –
Karen Leabo
Ist es nur Begehren?
1. Kapitel
Keely Adams fürchtete sich davor, den Mann zu treffen. Er war ihr als Alkohol trinkender Fan von Pistolen und Messern beschrieben worden, der seine Tochter abwechselnd schlug und hungern ließ. Natürlich stammte die Beschreibung von der Tochter, der sechzehnjährigen Tina Kincaid, einer der "Problemschülerinnen", mit denen Keely an der J.C. Graham High School arbeitete. Tina war für Übertreibungen bekannt.
Während Keely an diesem Aprilabend über die Paseo Bridge in Kansas City fuhr, lächelte sie unwillkürlich. Zwar waren alle Schüler, mit denen sie zu tun hatte, irgendwie außergewöhnlich, und sie hatte jeden gern. Sie waren ihre Kinder, die einzige Familie, die sie je haben würde. Aber Tina mit der ausgefallenen Kleidung, den vielen Löchern in den Ohren und dem geschorenen Kopf, neben dem Keelys eigenes kurzes rotbraunes Haar geradezu üppig wirkte, lag ihr besonders am Herzen.
Tina war nur an die Graham High School gekommen, weil ihr ein Jugendrichter die Wahl gelassen hatte zwischen einem Jahr dort und drei Monaten in einer Jugendstrafanstalt. Eigentlich hatte sie überhaupt nicht mehr zur Schule gehen wollen.
Aber Keely war es allmählich gelungen, Tinas harte Schale zu durchdringen und die Verletzbarkeit und Intelligenz darunter zu finden. Das Mädchen hatte bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Sie erzielte gute Noten, kam mit Lehrern und Mitschülern gut aus und hatte sogar einen Teilzeitjob nach der Schule.
Aber heute hatte es einen riesigen Rückschritt gegeben. Es war Zeit für Keely, Tinas Vater gegenüberzutreten. Die meisten Verhaltensprobleme von Kindern konnten direkt auf Schwierigkeiten in der Familie zurückgeführt werden, und Keely war entschlossen, sich Tinas häusliche Umgebung anzusehen.
Eins wusste Keely über Ben Kincaid: Er hatte keinerlei Interesse für die Fortschritte seiner Tochter an der High School gezeigt. Er hatte nie angerufen und kam auch nicht zum Elternabend.
Keely bog in die Achtundsechzigste Straße ein und prüfte die Hausnummern. Dieser Vorort mit Häusern im Ranchstil, gepflegten Rasenflächen und den neuesten Automodellen in den Einfahrten passte nicht zu Tinas Haltung des armen Mädchens aus dem zerrütteten Elternhaus.
Aber Geld war keine Garantie für ein glückliches Kind. Keely entdeckte nun das Haus und hielt am Straßenrand. Offensichtlich besaßen die Kincaids Geld. Ein marineblauer Porsche parkte unmittelbar neben dem schwarzen Firebird, den Tina fuhr.
Keely war bereit zum Kampf, als sie zur Tür ging. Sie hoffte bloß, dass Ben Kincaid sich beherrschen würde. Er konnte bösartig werden, falls seiner Tochter Glauben zu schenken
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