Baccara Exklusiv Band 23
bloß …
Cathy schlug mit der Gabel lauter auf das Porzellan.
Als Rafe wütend die Zeitung zusammenfaltete, erstarrte ihre Hand in der Bewegung.
Stirnrunzelnd und mit düsterer Miene nippte er an seinem Kaffee. Cathy starrte ihn an, doch er hielt den Kopf gesenkt und wich ihrem Blick aus.
Feigling, hätte sie ihm am liebsten entgegengeschleudert, aber sie hatte ebenso viel Angst wie er.
Man hätte sie für ein ganz normales Ehepaar halten können, das gemeinsam frühstückte. Doch der Schein trog.
"Warum kannst du mich nicht wenigstens einmal anschauen?", flüsterte Cathy schließlich.
Rafe schob den Stuhl zurück und stand auf. Ohne auf ihre Frage einzugehen, zog er einen Umschlag aus seiner Jacke, die über der Stuhllehne hing, nahm ein Blatt Papier heraus und warf es vor Cathy auf den Tisch.
"Ich habe dich etwas …"
"Lies das", befahl er leise.
Cathy räusperte sich und schluckte ihre Tränen hinunter. Wie üblich wies Rafe sie zurück, schaute sie nicht an und weigerte sich, mit ihr über etwas anderes zu reden als über berufliche Dinge oder die Kinder.
Mit zitternden Händen faltete sie das dünne Blatt auseinander, doch die Schrift verschwamm vor ihren Augen. Hektisch wischte sie sich die feuchten Wimpern, damit er nichts bemerkte. "Was steht denn da?"
Rafe griff nach seinem neuen schwarzen Hut. "Es ist ein Schreiben der Behörden, man teilt uns mit, dass Juanito bleiben kann. Mike musste seine Beziehungen spielen lassen, doch jetzt ist die Sache von offizieller Seite bestätigt."
"Oh, Rafe, das ist ja großartig!"
Diesmal sah er sie an. Dann erinnerte er sich an seinen Vorsatz, Cathy keines Blickes zu würdigen. Er atmete geräuschvoll ein und schaute wieder an ihr vorbei, aber seine Miene verriet den Sturm der Gefühle, der in ihm tobte.
"Ja, es ist großartig", bemerkte er barsch.
Ihr Herz schlug schneller, als sie beobachtete, wie Rafe seine Taschen durchwühlte und den Wagenschlüssel suchte. Gleich würde er gehen wollen, weil er es nicht ertrug, mit ihr allein zu sein.
Doch heute würde ihm das nicht gelingen.
Nicht, wenn alles nach ihrem Plan verlief.
Dennoch scheute sie sich, ihn festzuhalten.
"Und was ist mit mir, Rafe?", fragte sie mit versagender Stimme. "Kann ich auch bleiben?"
Er zerrte an seiner Jacke herum und zog das Taschenfutter heraus. "Wo sind, verdammt noch mal, meine Schlüssel?", donnerte er, als sie aufstand und näher kam.
Cathy wusste, wie eilig er es hatte, von ihr wegzukommen, und leise wandte sie sich wieder an ihn: "Ich … ich habe gesehen, wie Sadie damit gespielt hat."
Er öffnete einige Küchenschubladen und knallte sie wieder zu, dann fuhr er herum. "Warum hast du sie ihr nicht abgenommen?"
Einige Sekunden herrschte Schweigen, und Cathy trat noch etwas näher an Rafe heran. "Ich habe dich etwas gefragt … es geht um uns."
"Verdammt, nicht jetzt."
Ihre Stimme war sanft, ganz sanft. "Aber wann?"
Er riss eine andere Schublade aus dem Schrank und stellte sie auf die Arbeitsfläche unter einem Fenster, wo es heller war.
Das Herz klopfte Cathy bis zum Hals, als sie die Handschellen aus der Tasche zog. Sie musste nicht einmal vorsichtig sein, denn Rafe schaute sie nicht an. Nervös atmete sie ein, schloss einen Ring um ihr Handgelenk und versteckte die Hand hinter dem Rücken.
Unwirsch schob Rafe die Schublade wieder in den Schrank, und Cathy ging leichtfüßig auf ihn zu. "Ich sagte, nicht jetzt, Cathy."
"Rafe, wir müssen uns unterhalten, wir können nicht immer so weitermachen."
Er wollte ihr ausweichen, doch sie schnitt ihm geschickt den Weg ab.
Unbehaglich straffte er die Schultern, denn er konnte nicht an ihr vorbei, ohne sie zu berühren, und sie wusste genau, dass er das nicht wollte.
"Was hast du vor?", brachte er heraus, als sie keinerlei Anstalten machte, sich von der Stelle zu rühren.
"Nur das …" Sie ließ ihre freie Hand über seine breite Brust gleiten, schob die Finger unter seinen Hemdkragen und spielte mit dem Kragenknopf. Rafes Puls raste, als sie ihn berührte. Diesmal lief er wenigstens nicht davon. "Du magst es, wenn ich dich anfasse, nicht wahr, Rafe? Du magst es viel zu sehr." Sie öffnete den Knopf und strich sanft mit dem Handrücken über seinen Hals.
"Cathy …", stöhnte er heiser.
"Willst du für den Rest deines Lebens wütend auf mich sein, Rafe?"
"Wenn du klug bist, drängst du mich nicht. Ich kann das nicht länger aushalten."
"Ich weiß, genau darauf zähle ich ja. Ich kann es nämlich auch nicht länger
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