BACCARA EXKLUSIV Band 40
hatte es geschafft. Und er hatte diesen Moment verdrängt. Bis zu jener Nacht …
Eine Bewegung auf der Veranda nebenan erregte seine Aufmerksamkeit. Sofort spannte er sich erwartungsvoll an. Im nächsten Moment trat Tannis aus dem Schatten hervor, von oben bis unten in ein flauschiges Badetuch gewickelt.
Das ist nun wirklich unter deiner Würde, Hayes, warf er sich vor. Die arme Frau denkt, sie ist allein.
Sie ließ das Badetuch fallen und stieg in den Whirlpool. Seine Finger schlossen sich um die Gardine. Himmel, war Tannis schön. Ihre Taille war schmal und betonte die runden Kurven ihrer Hüften und ihres Pos und die langen, schlanken Beine. Aber vor allem ihre großen, runden Brüste zogen seinen Blick auf sich.
Er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Der Laut hallte im Zimmer wider, und er wich hastig vom Fenster zurück und lehnte sich gegen die Wand. Es war zum Verrücktwerden, was Tannis bei ihm bewirkte.
Es ist nichts als Sex, sagte er sich. Er und Mary hatten sich fast jede Nacht in den zehn Jahren ihrer Ehe geliebt, und jetzt konnte er sich eben nicht daran gewöhnen, ohne die Lust zu leben, die er nur in den Armen einer Frau fand. Und um die Sache noch schlimmer zu machen, hatte er Tannis geküsst und ahnte, dass sie seinen Hunger würde stillen können. Es war ganz einfach sexuelles Verlangen, mehr nicht.
Er hatte seine Frau geliebt und es genossen, mit ihr zu schlafen. Aber Mary gab es nicht mehr, und er war mit seinem Verlangen allein geblieben. Vor etwa einem Monat hatte er entdeckt, dass Tannis am Abend oft in den Whirlpool stieg, und seitdem war er zu einem rückhaltlosen Voyeur geworden, der sie jedesmal dabei beobachtete. Sie brachte ihn um den Verstand.
Hatte sie gestern eigentlich gemerkt, dass er sie durch das Wasser hatte sehen können? Er hatte sich sehr anstrengen müssen, um mit den Gedanken bei ihrem Gespräch zu bleiben, denn seine Aufmerksamkeit war immer wieder von ihren sanft unter der Wasseroberfläche wippenden Brüsten abgelenkt worden.
Er ging zum Sofa hinüber und ließ sich schwer darauf fallen. Er durfte keine Sekunde länger aus dem Fenster sehen, sonst würde er zu ihr hinüberlaufen und zu ihr in den Whirlpool springen. Schon die Vorstellung brachte sein Blut zum Kochen.
Okay, gestand er es sich ein. Du willst mit Tannis schlafen.
Aber das hat überhaupt nichts zu bedeuten, sagte er sich trotzig, als ob er sich verteidigen müsste. Doch seine Laune verbesserte sich dadurch nicht.
2. KAPITEL
Es war Amy, die Tannis am Samstagabend die Tür öffnete. „Hallo, Tannis!“
Tannis lächelte amüsiert. Das zwölfjährige Mädchen trug einen Rock, der fast ganz unter dem weiten, pinkfarbenen Sweatshirt verschwand. Über der pinkfarbenen Strumpfhose trug sie dicke Wollsocken, die in Falten um ihre Knöchel lagen, dazu ein Paar Tennisschuhe.
„Hi, Amy. Schicke Klamotten“, sagte sie trocken.
„Danke.“ Amy strahlte. „Dad findet, dass mein Rock zu kurz ist, aber der ist ja auch nur ein Mann. Was meinst du denn? Ist er zu kurz?“
„Nein, solange du zwölf bist, ist es so in Ordnung. Aber wenn du dreizehn oder vierzehn wärst, wurde ich wohl eher deinem Vater zustimmen.“
„Echt?“, rief Amy verblüfft.
Sie nickte. „Es sieht toll aus, besonders weil du die langen Beine deiner Mutter hast. Aber sobald du etwas älter bist und die Jungs anfangen, dir nachzuschauen, ist es wichtig, darauf zu achten, wie viel von dir du ihnen zeigst.“
Amy legte den Kopf schief und überlegte. „Du meinst, ich sollte keine Klamotten tragen, die sie zu sehr aufheizen könnten?“
„So ungefähr“, murmelte sie und verbot es sich zu lachen.
Hinter Amys Rücken erschien nun Tom in der Tür. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht so recht deuten. Er sah nicht direkt böse aus, aber zerknirscht, so wie Jeb, wenn er zu viele Kekse genascht hatte.
„Danke“, brummte er. „Ich habe versucht, ihr meine Besorgnis zu erklären, aber was von ihrem langweiligen, altmodischen Daddy kommt, kann ja nicht stimmen.“
Amy verzog schmollend den Mund. „Dad hasst alles, was ich trage.“
„Väter machen sich um ihre kleinen Töchter Sorgen, Liebling“, sagte sie diplomatisch. „Und manchmal können sie nicht so recht erklären, warum.“
Amy schnaubte durch die Nase und hob trotzig das Kinn. „Wenn das stimmt, dann ist Dad der König aller Besorgten. Mom hätte mich wegen meiner Klamotten nie so genervt.“
Tom unterdrückte einen Seufzer. „Benimm dich, Amy, und spar
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