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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
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erlaubte Tannis jedoch nicht zu packen, weil sie immer noch nicht ganz gesund war, aber sie machte sich eine Liste nach der anderen. Jeden Abend kamen Tom, Amy und Jeb herüber, und sie wies sie an, was zu ihnen hinübergetragen und was beim Verkauf mit weggegeben werden sollte.
    Jeb hatte die Nachricht über die bevorstehende Hochzeit seines Vaters mit Gelassenheit aufgenommen. „Prima“, meinte er zu Tannis. „Wirst du dann auch zu meinen Baseballspielen kommen wie all die anderen Mütter?“
    „Aber natürlich, Jeb“, versprach Tannis ihm und war ganz gerührt von seiner Bitte. Es entging ihr aber auch nicht, dass Toms Miene sich im gleichen Moment vor Schmerz verdüsterte. „Und ich werde jedesmal wie wild jubeln, wenn du den Ball schlägst.“
    Nachdem sie Jeb ins Bett gebracht hatten, sagte Tom: „Er hat mir nie erzählt, dass er beim Baseball seine Mutter vermisst.“
    „Seine Welt ist ein bisschen durcheinander geraten“, erwiderte Tannis sanft. „Dass er keine Mutter hat, unterscheidet ihn von den anderen Kindern, und das möchte er nicht. Du heiratest mich, damit seine Welt wieder in Ordnung kommt.“ Es so deutlich auszusprechen tat seltsamerweise weh, aber sie ließ sich ihren Kummer vor Tom nicht anmerken. Tom hatte kein Geheimnis daraus gemacht, weswegen er sie zur Frau wollte. Sie sollte zufrieden sein mit dem, was er ihr gab. Immerhin bekam sie alles, wonach sie sich gesehnt hatte, ohne je wieder riskieren zu müssen, dass ein Mann ihr das Herz brach. Und das war es doch, was sie wollte. Am besten, sie ignorierte diesen Schmerz.
    Im Gegensatz zu Jeb, der die neue Lage uneingeschränkt akzeptierte, hatte Amy noch einige Fragen, die sie ihr eines Abends, während Tom und Jeb mit den Bücherkartons beschäftigt waren, stellte.
    „Tannis …“
    Die deutliche Anspannung in Amys Stimme ließ sie sofort aufhorchen, und sie hoffte inständig, dass sie auf die Fragen der Zwölfjährigen die richtigen Antworten hatte.
    „Werde ich dich jetzt Mom nennen müssen?“ Zum ersten Mal, seit sie sie kannte, klang Amy ihr gegenüber aufsässig.
    „Nein, Amy, es sei denn, du möchtest es selber“, erwiderte sie ruhig und fuhr fort mit Packen. „Du kannst mich weiterhin Tannis nennen, wenn dir das lieber ist. Du hattest eine Mutter, die du sehr geliebt hast, und ich fände es nicht richtig, von dir zu erwarten, dass du mich bei einem Namen rufst, den du nur für sie hattest.“
    „Manchmal vermisse ich sie so sehr“, flüsterte Amy, und ihre großen blauen Augen füllten sich mit Tränen, während sie blind nach einem dicken Band griff und ihn achtlos in den Karton fallen ließ. „Warum musste sie sterben?“
    „Ich wünschte, ich hätte eine Antwort darauf.“ Sie kniete sich neben sie. „Das Leben ist nicht immer fair. Ich vermisse deine Mutter auch. Sie war meine beste Freundin. Ich kann mit niemandem so reden wie mit ihr.“
    Amy zögerte. Dann wischte sie sich mit dem Handrücken die Tränen weg und schenkte ihr ein schüchternes Lächeln. „Du könntest ja mit mir sprechen. Und vielleicht können wir manchmal auch über Mom reden.“
    „Danke, Liebes.“ Sie drückte Amy sanft an sich. „Natürlich können wir über deine Mutter sprechen. Ich hoffe, dass wir beide uns immer gut verstehen werden.“
    Erleichtert dachte sie, dass sie ihre erste Feuerprobe glücklich überstanden hatte, aber dann schüttelte Amy stirnrunzelnd den Kopf.
    „Tannis, ich habe dich wirklich gern, aber ich finde es irgendwie komisch, dass du und Dad heiraten werdet. Wenn Mom noch am Leben wäre, würdest du immer noch nur unsere Nachbarin sein.“
    „Ich kann dein Unbehagen sehr gut verstehen“, antwortete sie. „Du hast das Gefühl, dass ich deine Mutter ersetzen will.“
    „Ja, so in etwa. Jetzt liebt Dad dich und wird Mom bestimmt vergessen.“
    Die Feuerprobe war keineswegs überstanden, es wurde sogar immer schwieriger. Wie sollte sie es seiner Tochter nur erklären, dass Tom sie nicht liebte? Dass er sie nur heiratete, um Gesellschaft zu haben und regelmäßigen Sex, und damit seine Kinder wieder eine weibliche Bezugsperson hatten.
    Sie räusperte sich und begann langsam: „Dein Dad – und auch du und Jeb und ich –, wir werden deine Mutter nie vergessen, Amy. Sie lebt für immer in unserer Erinnerung, und wir werden unsere Erinnerungen an sie miteinander teilen, und so wird sie uns allen wieder nah sein. Aber deine Mutter kann nicht hiersein, um deinem Vater zu helfen, ein guter Vater zu sein. Aber

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