BACCARA EXKLUSIV Band 40
gefälligst mit ihm schlafen!
Hör schon auf, Hayes, sagte er sich dann gereizt. Wen willst du mit deinen Steinzeitmanieren beeindrucken?
Es kostete ihn viel Kraft, aber er bezwang seine Wut. Tannis verdiente so eine Behandlung nicht. Die Dinge, die ihn so entsetzlich quälten, waren nicht ihre Schuld, und es war nicht gerecht, sie zu seinem Sündenbock zu machen.
Er klopfte behutsam an die Tür, die sie ihm gerade vor der Nase zugeknallt hatte. „Tannis? Kommst du bitte für eine Sekunde raus?“
Einen langen Moment kam keine Antwort, und er dachte schon, dass sie ihn ignorieren würde, aber dann wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet.
Tannis war gerade dabei, sich die Blumen aus dem Haar zu nehmen. Wortlos sah sie ihn an, mit einem Blick, in dem deutlich zu erkennen war, dass er sie sehr verletzt hatte.
„Es tut mir leid.“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Es war für mich schwieriger, als ich erwartet hatte. Würdest du mit mir kurz in den Whirlpool steigen?“ Es war alles, was er herausbekam. Ihr irgendetwas Nettes sagen oder ihr sein Verhalten näher erklären, konnte er nicht. Aber sie musste begriffen haben, wie viel es ihn kostete, ihr selbst dieses Eingeständnis seiner Schuld zu machen, denn nach einer kurzen Pause, die ihm Stunden zu dauern schien, nickte sie.
„Ich ziehe mir nur einen Badeanzug an, und dann komme ich hinunter.“
Tom lag schon im sprudelnden Wasser, als Tannis den Keller betrat, wo er seine „Tonne“, hatte installieren lassen. Unsere Tonne, korrigierte Tannis sich in Gedanken. Denn hier war ja jetzt ihr gemeinsames Heim mit Tom.
Sie zwang sich, ihre verletzten Gefühle für den Augenblick außer acht zu lassen, und sagte so gelassen, wie sie es vermochte: „Wie schön, den Whirlpool im Haus zu haben. Um in meine alte Tonne zu kommen, musste ich im Winter immer bei null Grad oder noch weniger hinaus.“
Es war ihr nicht angenehm, dass er jeder ihrer Bewegungen mit den Blicken folgte, als sie, mit so viel Grazie, wie sie aufbringen konnte, hineinkletterte. Sie mochte ja etwas Gewicht verloren haben, aber sie war längst noch nicht zufrieden mit ihrer Figur. Im Vergleich zu Marys superschlanker Gestalt musste sie mit ihren weichen Rundungen schlecht abschneiden.
Als sie Tom gegenüber ins Wasser sank, musterte er sie zu ihrer Überraschung mit glitzernden Augen. Das kam so unerwartet nach seiner schlechten Laune den ganzen Nachmittag über, dass sie ihn unumwunden fragte: „Was ist denn da so lustig dran?“
„Nichts. Ich fragte mich nur, weswegen du dir heute einen Badeanzug angezogen hast, wo du dir doch sonst nicht diese Mühe machst.“
„Warum ich …“ Sie riss entsetzt die Augen auf, als ihr die Bedeutung seiner Worte dämmerte. „Hast du mir etwa nachspioniert? Das ist das Gemeinste, Hinterhältigste, was ich je gehört habe!“
Tom musste so sehr lachen, dass er kaum sprechen konnte. Er legte Tannis die Hände auf die Schultern und zog sie auf seinen Schoß. „Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte, weil ich mir schon gedacht habe, dass du wütend sein wirst.“
„Wütend? Das reicht noch lange nicht aus, um auszudrücken, was ich fühle. Du hast mich schamlos angeschaut wie ein Voyeur, während ich dachte, dass ich allein sei.“
Tannis konnte die Male an einer Hand abzählen, bei denen Tom aus vollem Herzen gelacht hatte. Es veränderte sein sonst so ernstes Gesicht völlig. Er sah zugänglicher und richtig toll aus. Trotzdem blieb sie steif sitzen, da konnten seine Beine unter ihren Schenkeln sich noch so fest und warm anfühlen, und weigerte sich, sich von seiner männlichen Anziehungskraft besiegen zu lassen. Der Gedanke an den unendlich langen Nachmittag, an dem ihr neuer Ehemann ihre Existenz völlig vergessen zu haben schien, half ihr jetzt, ihren wohlberechtigten Ärger zu schüren.
„Ich kann einfach nicht glauben, dass du das wirklich getan hast. Ich bin so schon unsicher genug wegen meines Körpers, und jetzt finde ich heraus, dass du mich heimlich unter die Lupe genommen hast, während ich …“
„Tannis. Mir gefiel, was ich sah. Es gefiel mir sogar sehr.“ Das Lachen in seinen Augen verschwand, und seine Miene wurde wieder ernst. „Natürlich war es falsch, was ich getan habe, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.“
Seine Ehrlichkeit war entwaffnend. Ihr Ärger legte sich, und sie gestand sich offen ein, dass seine Worte eine sehr angenehme Überraschung für sie waren. Tom schien ihren Körper wirklich
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