BACCARA EXKLUSIV Band 40
überlegte, Tannis geradeheraus zu fragen, ob sie ihre Entscheidung zu heiraten nicht etwas übereilt hatten, biss sie sich auf die Unterlippe und schenkte ihm ein zitterndes Lächeln.
„Ich bin soweit.“ Ihre Stimme war sanft und süß, genau wie die herrlichen Kurven ihres Körpers, und er schämte sich, dass sein heißes Verlangen nach ihr seine Vernunft so völlig außer Kraft setzte.
„Gut“, sagte er und erwiderte ihr Lächeln. „Amy und Jeb warten schon im Wagen.“
Noch immer Sklave seiner Begierde, geleitete er sie unter einem Regenschirm hinaus und öffnete ihr die Beifahrertür. Er konnte nicht verhindern, dass sein Blick verharrte, als ihr Kleid sich beim Hinsetzen verfing und der Stoff sich stramm über ihren Schenkeln spannte.
Nur mühsam riss er sich von dem aufregenden Anblick los, ging um das Auto herum und setzte sich hinters Steuer, um die kurze Fahrt zur Kirche anzutreten, wo er diese Frau heiraten würde, ganz allein deswegen, weil er sie zu verzweifelt begehrte, um es nicht zu tun. Und weil der bloße Gedanke, ein anderer Mann könnte entdecken, welches Feuer in ihr steckte, ihm den Schweiß auf die Stirn trieb.
Den Pfarrer und seine Frau trafen sie vor der Kirche, und ohne große Förmlichkeiten gingen sie alle gemeinsam hinein. Erst als der Pfarrer mit wohltönender Stimme die vertrauten Worte zu sprechen begann, erkannte Tom, wie schwierig diese Zeremonie für ihn werden würde.
In seinem Herzen hatte er das Gefühl, dass Mary wieder neben ihm stand. Und er war wieder ein junger, verliebter Mann, dessen Zukunft strahlend und hoffnungsvoll vor ihm lag. In seinen Träumen hatte es etwas so Entsetzliches wie das Ende seiner Ehe durch Krankheit und Tod nicht gegeben.
Als der Moment gekommen war und er der neuen Frau neben sich die Treue schwören musste, konnte er ihr nicht in die Augen sehen. Die Trauer, die er schon längst überwunden zu haben glaubte, hatte ihn wieder grausam fest im Griff. Er starrte blicklos geradeaus, sagte leise „Bis dass der Tod uns scheidet“ und hörte in eisiger Stille, wie der Pfarrer dieselben Worte für die Braut wiederholte.
Er steckte ihr den Ring an, den Jeb ihm reichte, und wartete, bis Amy ihr den Ring gab, den er ausgesucht hatte. Wie aus der Ferne nahm er wahr, dass ihre Hände eiskalt waren, aber er sah sie kein einziges Mal während der Zeremonie an.
Als die Zeremonie vorüber war – zu Toms Erleichterung war sie kurz gewesen –, unterschrieben sie die Hochzeitsurkunde, nahmen dankend die Gratulationen des Pfarrers und seiner Frau entgegen und gingen wieder hinaus in den strömenden Regen und fuhren zu dem Restaurant, in dem er einen Tisch reserviert hatte. Es bereitete ihm Mühe, sich normal zu benehmen, aber offenbar gelang es ihm, denn Amy und Jeb schien nichts Seltsames an ihm aufzufallen. Sie waren beide in so guter Stimmung, dass er und Tannis kaum etwas zu der Unterhaltung beitragen mussten, und das war ihm nur recht.
Erinnerungen an sein gemeinsames Leben mit Mary überfielen ihn und bombardierten sein Gewissen in dem entnervenden Rhythmus des Regens, der gnadenlos gegen die Fensterscheiben prasselte. Er hatte Mary so sehr geliebt.
Und wieder und wieder kam ihm sein einziger unverzeihlicher Fehler in den Sinn und quälte ihn so sehr, dass er es Tannis fast übelnahm, dass es sie überhaupt gab. Dabei traf sie keinerlei Schuld an den Dingen, die ihn so sehr belasteten. Mary und er hatten eine ihrer heftigen Auseinandersetzungen darüber gehabt, welche Art von Therapie sie für ihre Krankheit wählen sollte. Aber er konnte sich an keines ihrer Worte erinnern.
Dagegen erinnerte er sich an jede Einzelheit, als er Tannis nach Hause gebracht hatte. Wie bewusst er sich ihrer Schönheit gewesen war und wie vertraut sie ihm dann plötzlich auf ihrer Veranda vorgekommen war. Sie war ihm so warm und freundlich erschienen, und er hatte solche Angst gehabt, dass Mary von ihm gehen würde. Sofort nach ihrem Kuss hatte er sich dafür verabscheut, aber die wenigen Minuten, die Tannis ihm erlaubt hatte, sie zu küssen, war er vollkommen sicher gewesen, dass sie genauso verzaubert gewesen war wie er.
Und immer noch traf es ihn hart, dass sie es gewesen war, die ihm Einhalt geboten hatte. Er hatte noch ihre Worte im Ohr und dass sie ihn sanft, aber entschieden von sich geschoben hatte.
Natürlich hatte sie recht gehabt. Sein Verhalten war damals falsch gewesen, und es war über die Jahre nicht richtiger geworden.
Nach dem Essen fuhren sie
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