BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
erinnern kann. Sie hat übrigens erst mit dreißig geheiratet, weil sie auf die große Liebe warten wollte. Die hat sie dann auch gefunden.“
„Sosehr ich Emma auch schätze, aber ich wollte eigentlich etwas über dich erfahren.“
„Also gut. Was willst du wissen?“
„Zum Beispiel, woher du die kleine Narbe an der rechten Schläfe hast.“
Unwillkürlich fuhr Kirby mit dem Zeigefinger über die winzige, kaum sichtbare Narbe direkt unter dem Haaransatz. Erstaunlich, dass Carl sie überhaupt bemerkt hatte. Wer weiß, was ihm noch aufgefallen war, während er sie aufmerksam studierte, wenn sie mit etwas anderem beschäftigt war.
Sie stand auf und ging um die Schaukel herum bis an das Geländer der Veranda. Carl folgte ihr. „Siehst du die mächtige Eiche da drüben an der Auffahrt vor Emmas Haus? Als ich elf war, habe ich da oben ein Nest mit vier Eiern entdeckt, und ich bin jeden Tag hinaufgeklettert, um sie mir anzusehen. Ich wäre gern dabei gewesen, als die Jungen schlüpften.“
„Du bist also eines Tages von diesem Baum gefallen?“
„Gefallen? Ich war seinerzeit unerreicht im Erklettern von Bäumen.“ Kirby lachte. „Nein, ich wurde von diesem Baum gejagt. Die Vogelmutter war mit meinen Besuchen nicht einverstanden und hat mich sogar noch bis ins Haus verfolgt.“
„Das war demnach das Ende deiner ornithologischen Studien?“
„Wo denkst du hin? Kaum hatte Emma mich verarztet, saß ich schon wieder in den Ästen.“
„Mir scheint, es war schon damals unmöglich, dich von einem Vorhaben abzubringen.“
„Ich vermute, das hat auch bei dir noch niemand geschafft.“ Kirby wusste in diesem Moment genau, wovon sie sprach. Sie erkannte die Begierde in seinem Blick, der sie fesseln und verführen wollte. Wenn sie das magische Netz, das er über sie geworfen hatte, nicht zerriss, wäre sie verloren. Niemals würde sie ihm widerstehen können.
„Habe ich dir eigentlich schon die Fotos von unserem Ausflug gezeigt? Warte, ich hole sie.“
Die Fotos waren in dem zweiten Schlafzimmer, das zuweilen als Gästezimmer diente. Als Kirby das Licht anknipste, sah sie, dass das Bett in diesem Raum frisch bezogen war, und sie entdeckte Carls lederne Reisetasche in einer Ecke. Das war ja wohl der Gipfel! War er sich ihrer Gefühle so sicher, dass er den Verlauf dieser Nacht schon geplant hatte, noch bevor Kirby zur Tür hereingekommen war?
Mit geballten Fäusten stürmte Kirby aus dem Zimmer und auf die Veranda hinaus. Das Fliegengitter krachte in den Rahmen und bebte noch ein bisschen nach.
„Hier hast du deine Schlüssel. Ich würde es begrüßen, wenn du jetzt gingst.“
Carl konnte sich keinen Reim auf ihren plötzlichen Stimmungsumschwung machen. „Was ist passiert? Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
„Damit kommst du nicht durch.“
„Womit?“
„Versuche gar nicht erst, den Unschuldigen zu spielen. Ich habe das Bett gesehen.“
„Kirby, ich dachte nur …“
„Es ist mir egal, was du gedacht hast, denn ich weiß, was du im Schilde führst. Für wie naiv hältst du mich?
Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass dies mein Haus ist, und du solltest diese Tatsache respektieren. Stattdessen willst du hier einziehen, ohne vorher mit mir darüber gesprochen zu haben.“
„Ich habe nicht vergessen, was du gesagt hast, und natürlich respektiere ich deine Privatsphäre. Ich hatte nicht im Sinn, hier einzuziehen, Kirby. Aber in den Nächten, in denen ich auf Jodie aufpasse …“
„Genau davon rede ich ja“, unterbrach sie ihn aufgebracht. „Es ist nicht nötig, dass du die Nacht über bleibst, ich habe Emma, die auf die Kleine achtgibt. Das hast du wirklich raffiniert eingefädelt!“ Damit ließ sie den Schlüssel auf den kleinen Korbtisch fallen, drehte sich um und ging ins Haus.
Carl klopfte an die Tür. „Lass uns doch darüber reden, Kirby.“
„Nein!“
„Hältst du das für fair? Verdammt, mach die Tür auf!“
Er bekam keine Antwort, und die Tür blieb verschlossen. Wie ein Krebs, dachte er. Einen Schritt nach vorn, zwei zurück. Vielleicht war es zwecklos, auf einem Weg weiterzugehen, der doch zu keinem Ziel führte. Vielleicht sollte er aufgeben. Er hatte in der letzten Woche viel über den Umgang mit Kleinkindern gelernt, und Jodie hatte ihn lieb gewonnen. Eigentlich hätte er seine Lehrzeit beenden und mit seiner Tochter fortgehen können, doch je näher der Augenblick rückte, desto unmöglicher erschien es ihm, sich von Kirby zurückzuziehen.
Die Beleuchtung
Weitere Kostenlose Bücher