BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
Vorurteile gegenüber ihrem Beruf ein Ergebnis seiner gespannten Beziehung zu seiner Mutter waren. Nein, sie verbarg sich weiterhin hinter der Mauer, die sie um sich herum errichtet hatte. Wenn sie einmal hervorkam, dann nur, um sich noch eiliger wieder zu verschanzen und ihn mit seiner Sehnsucht allein zu lassen.
Schließlich öffnete sie den Mund und nahm ein Häppchen von dem Löffel, den er ihr hinhielt. „Schmeckt gut“, lobte sie.
Er konnte nicht widerstehen und schlang den Arm um ihren Nacken. „Meine berühmt-berüchtigte Spaghettisoße“, flüsterte er und zog sie näher zu sich heran. Dabei konnte er spüren, wie sie sich zuerst versteifte, dann aber wieder entspannte. „Ich dachte, wir essen gemütlich zusammen und unterhalten uns.“
Wovon er sonst noch träumte, woran er Tag und Nacht dachte, wagte er ihr nicht zu sagen. Mit dieser Begierde, die sich nicht nur auf Kirbys Person, ihr Herz und ihre Seele, sondern auch auf ihren Körper richtete, musste er vorerst noch allein fertig werden. Eines Tages würde er die Mauer des Misstrauens, hinter der sie sich verbarg, einreißen. Vielleicht würde sie ihm ja sogar freiwillig Zugang gewähren.
„Wo ist Jodie?“, fragte sie leise.
„Ich habe sie zu Emma gebracht.“ Er sah in ihren Augen, was sie dachte, und bekam sofort ein schlechtes Gewissen. „Damit wir in Ruhe essen und ein bisschen reden können, mehr nicht.“
Sie sah ihn an, als suche sie etwas in seinen Augen, und er hätte alles dafür gegeben, wenn sie ihm gesagt hätte, was.
„Dann ist es ja gut“, sagte sie nur und trat einen Schritt zurück. Die wieder entstandene Entfernung zwischen ihnen bewirkte, dass Carl sich leer fühlte und fröstelte, als sei er einem kalten Luftzug ausgesetzt. Trotzdem hatte er einen kleinen Sieg errungen. Sie schien nichts gegen den gemeinsamen Abend zu haben, den er so liebevoll geplant hatte. Er war einen, wenn auch bescheidenen, Schritt weitergekommen.
„Wenn du willst, kann ich den Salat machen“, bot sie an.
„Er ist schon fertig. Wir müssen nur noch das Knoblauchbrot in den Ofen schieben.“
Auch das Knoblauchbrot war ihm geradezu perfekt gelungen, und seine Spaghetti hätte keine sizilianische Mama besser zubereiten können.
„An dir ist ein italienischer Restaurantbesitzer verlorengegangen.“
„Du wirst lachen, ich bin Italiener, zumindest zu einem Teil. Meine Mutter hat römische Vorfahren.“
„Dann hat sie dir das Kochen beigebracht?“
„Nein, meine Großmutter. Ich habe sie als Kind oft besucht.“
Bei der Erinnerung an seine Besuche bei der Großmutter blühte Carl förmlich auf, und er beschrieb ausführlich die Erlebnisse, die er als kleiner Junge in der glücklichen Zeit, die er bei ihr verleben durfte, gehabt hatte.
Kirby hörte ihm wie gebannt zu. Wie seine Augen leuchteten, wenn er die Streiche schilderte, die er mit den Nachbarskindern ausgeheckt hatte, und die Abenteuer schilderte, die er in dieser Zeit erlebt hatte. Es musste die sorgloseste Zeit seines Lebens gewesen sein.
„Noch eine Portion?“, fragte er.
„Danke, ich schaffe keine einzige Nudel mehr.“
„Gut, aber fürs Dessert muss noch Platz sein. Es gibt Käsekuchen.“ Der Käsekuchen schmeckte so vorzüglich, dass Kirby doch noch ein ganzes Stück davon aß. Als sie aufstand, wollte Carl den Tisch abräumen und die Teller zur Spüle tragen.
„Lass sie stehen“, protestierte Kirby. „Ich will diesen wunderschönen Abend nicht mit schnöder Hausarbeit vertun. Wie wäre es jetzt mit einem Kaffee? Wir können uns auf die Veranda setzen und noch ein bisschen reden.“
Mit dem Tablett folgte Carl ihr vor das Haus. Es war Vollmond, eine stille Nacht, in der man nur das Raunen eines leichten Windhauchs in den Bäumen und hin und wieder das Bellen eines Hundes hörte. Kirby setzte sich in die Schaukel, Carl auf den großen Korbstuhl gegenüber.
„Du hast mir viel von deiner Kindheit erzählt und auch von der Schule. Aber was hast du danach gemacht?“, fragte Kirby, um von der knisternden Spannung, die sich zwischen ihnen ausbreitete, abzulenken.
„Nein, jetzt bist du dran. Ich habe genug von mir erzählt“, widersprach Carl.
„Ich fürchte, meine Kindheit und meine Familie sind kaum so interessant wie deine. Ich habe nicht einmal exzentrische Verwandte aufzuweisen.“
„Ach nein? Und wie würdest du Emma bezeichnen?“
Kirby lächelte. „Du hast recht, Emma ist allerdings ein Paradiesvogel. Sie war schon immer so, solange ich mich
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