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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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überwältigt«, sagte Nick Godwyn.
    Es wurde dennoch immer deutlicher, dass es Amy zunehmend schwerfiel, die immer schon ungeliebte Bühnenarbeit zu absolvieren. Als Headlinerin wäre sie zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich die schlechteste Kandidatin überhaupt gewesen. Bei Island Records sah man das inzwischen wohl auch so. Amys Kraft und ihre Konzentration reichten gerade mal für Kurzauftritte. Auch bei den großen Festivals im Sommer 2009.
    So tauchte Amy am 22. August als Überraschungsgast beim »V Festival« in Chelmsford auf, wo sie erstmals einem Auftritt ihres Exliebhabers, dem »Babyshambles«-Frontmann Pete Doherty, beiwohnte. Allerdings diente sie zur allgemeinen Verwunderung nur als Staffage. Erst später griff sie aktiv ins Geschehen ein, gab gemeinsam mit der Band »The Specials« das Lied »You’re Wondering Now« zum Besten und übernahm außerdem die Background Vocals bei »Ghost Town«. Mit dieser Band, die sie sehr respektierte und mochte, jammen zu dürfen, war für sie wahrscheinlich eine willkommene Ablenkung von ihrem Scheidungsverfahren. Sie hoffte noch immer, Blake umzustimmen, sodass er seinen Antrag auf Scheidung zurückziehen möge.
    Doch Blake zog den Antrag nicht zurück. Am 28. August 2009 wurde die Ehe von Amy und Blake vor dem
Gesetz beerdigt. Hinzu kam, dass Blake (der am 25. Februar vorzeitig aus der Haft entlassen worden war und bei Leeds sofort eine stationäre Therapie begonnen hatte) in der klinischen Einrichtung Sarah Aspin getroffen hatte, damals 31 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und drogenabhängig. Blake und Sarah hatten sich gefunden – und ineinander verliebt. Somit war er für Amy plötzlich noch unerreichbarer geworden.
    Amy würde jedoch nicht aufgeben, um »ihr Baby« zu kämpfen. Dieser Kampf begann schon kurz nach dem Scheidungsurteil am 28. August, als Amy in der Londoner Harley Street ein relativ unscheinbares Stadthaus betrat, hinter dessen Fassade jedoch eine der angesagtesten und teuersten Schönheitskliniken der Stadt residierte.
    Zum Release des Debütalbums ihrer Patentochter Dionne am 10. Oktober 2009 sowie deren TV-Premiere in der Show »Strictly Come Dancing« (zwölf Millionen Zuschauer sahen Dionnes Auftritt) zwei Tage später sah man Amy als Backgroundsängerin mit auffällig vergrößertem Dekolleté. Der Boulevardzeitung »Sun« war diese Brustvergrößerung natürlich eine Story wert:
    »Sie hat ihre alten Formen wiederhaben wollen, die sie jetzt wieder in die ›Flirtwaagschale‹ werfen konnte. Die Sängerin soll jetzt die BH Größe 32 D haben. Das ist eine sehr ungewöhnliche Größe, weil 32 für einen sehr schmalen Brustkorb (65 Zentimeter) steht. Die Brüste dazu sind überproportional groß. Der neue Busen soll ihrem Selbstbewusstsein als Frau einen neuen Kick geben.«
    »Ich habe es satt, meinen BH mit Taschentüchern auszustopfen«, kommentierte Amy selbst ihre Operation.
    In dieser Zeit erschienen auch mehrere Interviews,
in denen Amy sich auffällig sportlich und gesundheitsbewusst gab. Drogen, so ließ sie verlauten, seien für sie »kein Thema mehr«.
    Lediglich am Jahresende brach einmal wieder die »alte Amy« in ihr durch. Am Heiligen Abend erschien in fast allen Zeitungen auf der Insel die Meldung, Amy sei wegen Körperverletzung angezeigt worden, nachdem sie den Intendanten eines Theaters angegriffen habe.
    Tatsächlich hatte sie tags zuvor im »Milton Keynes Theater« in Buckinghamshire eine pantomimische Aufführung von »Cinderella« besucht. Der Vorfall ereignete sich wohl deswegen, wie es in der »Times« zu lesen war, »weil Amy sich vom Geist der Pantomime etwas zu sehr mitreißen ließ und während der Aufführung wiederholt rief: ›Er ist verdammt noch mal hinter dir!‹ (›He’s fucking behind you!‹).«
    Der Theatermanager Richard Pound sagte nach dem Vorfall aus, Amy habe ihn »an den Haaren gezogen, geschlagen und getreten«, als er sie aufforderte, ihren Platz zu verlassen. Amy hatte danach freiwillig die Polizeiwache von Milton Keynes aufgesucht, wo man eine Anzeige wegen »Störung der öffentlichen Ordnung und Körperverletzung infolge der Geschehnisse von Samstagabend« aufnahm.
    Anfang 2010 bekannte Amy sich vor dem Magistratsgericht von Milton Court in beiden Punkten schuldig. Die BBC berichtete, »Winehouse wurde unter Auflagen freigelassen und musste 85 Pfund Strafe zahlen, sowie 100 Pfund Schmerzensgeld an den Theatermanager Mr. Pound.«

    Doch trotz dieses Ausrutschers schien es mit Amy

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