Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Back to Blood

Back to Blood

Titel: Back to Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wolfe
Vom Netzwerk:
Nebenstraße ableiten … »Wir haben gerade die Grenze zu einem fremden Land passiert … die USA .« … Diese Art zu denken war eine Fähigkeit, die Nestor abging. Ironie ging immer auf Kosten von jemand anderem … auf seine wahrscheinlich … Lag es am Ende an der Bildung? John Smith hatte ein College mit einem einschüchternden Namen besucht … Yale … in diesem Augenblick spürte Nestor einen Hass auf jeden, der ein College mit einem einschüchternden Namen besucht hatte … Im Grunde waren das alles Weicheier … allerdings, was Nestor wirklich wurmte, war, dass sie vielleicht doch keine Weicheier waren …
    Immer weiter und weiter nach Westen fuhr der Vulcan, bis er an einer Wohnanlage namens West Park rechts abbog und auf einer kleineren Straße schnurstracks nach Norden fuhr … an Utopia vorbei … an Deauville Abbey vorbei … immer mehr gedrungene Backstein-Apartmenthäuser … »Aktives und betreutes Wohnen, Seniorenresidenz, Hospiz und Coda Chateau« …
    »Das wimmelt hier nur so von solchen Anlagen«, brummte Nestor.
    »Wird langsam gespenstisch«, sagte John Smith.
    Igor biegt jetzt links ab und fährt noch weiter nach Westen.
    »Wo zum Teufel will der hin?«, sagte Nestor. »In die Everglades?«
    Igor fuhr mit seinem Volvo Vulcan unter den mautpflichtigen Florida’s Turnpike hindurch weiter gen Westen … bis er kurze Zeit später das Tempo verringerte und in eine Art Einfahrt einbog. Nestor und John Smith wussten, um was es sich handelte, noch bevor die Gebäude selbst auftauchten … Sogar aus fünfzig Metern Entfernung konnten sie den unvermeidlichen künstlichen Teich sehen … die Scheinwerfer des Camaro waren gerade hell genug, dass sie die Fontänen erkennen konnten, die aus der Mitte der Wasserfläche aufstiegen.
    Nestor fuhr mit fast unverminderter Geschwindigkeit an der Anlage vorbei.
    »Was machen Sie da?«, fragte John Smith.
    »Ich will nicht direkt hinter ihm reinfahren«, sagte Nestor. »Ich wende da vorn, dann kommen wir aus der anderen Richtung.«
    Ein Blick genügte, um zu erkennen, dass es sich hier um die absolut elementarste Form der Seniorenunterbringung handelte. Neben der Einfahrt stand ein Pfeiler mit einer Metalltafel, auf dem der Name zu lesen war, »Alhambra Lakes«. Eine Spur der Einfahrt führte auf einen großen Parkplatz … der voller Autos war … und von ein paar Lampen an hohen Masten notdürftig beleuchtet wurde. Igors Vulcan hatte den Parkplatz erreicht. Die Apartmentgebäude waren die einfachsten, die sie während ihrer ganzen Fahrt gesehen hatten. Auf den ersten Blick sahen sie aus wie zwei düstere massive Backsteinblöcke … jeder drei Stockwerke hoch … nur ausgestattet mit den unvermeidlichen winzigen Balkonen und gläsernen Schiebetüren … keine Büsche oder Bäume oder sonstige gartenbauliche Gestaltung.
    »Was meinen Sie, was soll das alles?«, sagte John Smith … und deutete mit dem Kopf hinter sich zu den Alhambra Lakes.
    »Ich fahre rein«, sagte Nestor. Er hielt am Straßenrand an … ließ drei oder vier Wagen vorbei … wendete … gab so plötzlich Gas, dass es John Smith den Kopf zurückriss … und er sofort wieder scharf abbremsen musste, um in die Einfahrt der Anlage einbiegen zu können … wo sie den in einer Parkbucht stehenden Volvo Vulcan sahen. Die Rücklichter waren schwarz, aber die Beleuchtung im riesigen Innenraum war noch eingeschaltet.
    »Ich fahre vorbei, aber nicht hinschauen. Nicht mal in die Richtung«, sagte Nestor. »Ich fahre langsam, als ob wir nach einem freien Parkplatz suchen.«
    Bevor sie den Vulcan erreichten … stieg Igor aus und öffnete die große Heckklappe des Vulcan.
    »Nicht hinschauen«, sagte Nestor. »Besser den Kopf ein bisschen in die andere Richtung drehen.«
    Was sie beide taten. Nestor versuchte nicht mal, aus den Augenwinkeln hinzuschauen. Als sie am Ende der Parkreihe ankamen, war das nächstgelegene Gebäude nur ein paar Meter entfernt, und Nestor konnte einen Blick durch einen breiten, offenen Eingang werfen, der aussah wie ein Tunnel. Auf der anderen Seite, im Innern, trübes Licht.
    »Wahrscheinlich ein Innenhof«, sagte John Smith.
    Nestor wendete und fuhr auf der anderen Seite der Parkreihe wieder zurück. Als sie vorne an dem Volvo Vulcan vorbeirollten, war die Innenbeleuchtung ausgeschaltet.
    »Er geht zu dem Haus da«, sagte John Smith.
    »Was trägt er da?«, fragte Nestor. »Was ist das, dieses große flache Ding?«
    »Keine Ahnung«, sagte John Smith. »Sieht aus wie eine

Weitere Kostenlose Bücher