Bad Fucking
Haare. »Zuerst gibt es keinen Handyempfang und dann sollen wir statt Wodka-Cranberry ein Gemisch aus Bier und Schnaps saufen. Wir sind ja keine Proleten.«
Philipp stellte ein Glas Bier auf die Theke und versenkte darin ein Glas Schnaps.
Dodo, die als modebewusste Krocherin ein bauchfreies T-Shirt der Marke
De Puta Madre 69
trug, schob sich neben Nina und warf einen skeptischen Blick auf das unbekannte Getränk. »Und, fahrt das Zeug?«
»Und ob das fährt«, antwortete Philipp.
»Eh wurscht, ich bin sowieso schon gefickt. Die erste U-Boot-Runde geht aber aufs Haus. Prostata!«
Philipp Hintersteiner seufzte, weil ihm sein Vater die Ausgabe von Freigetränken strengstens verboten hatte. Erschwerend kam in seiner Situation noch hinzu, dass er bereits jetzt nicht mehr wusste, was die Mädchen alles konsumiert hatten. Außerdem fiel ihm ein, dass der Belegungsplan noch immer nicht fertig war. Wäre es dunkel gewesen, hätten seine Pickel wahrscheinlich wie rote Glühwürmchen geleuchtet.
Während die Mädchen die ersten U-Boote kippten, kam Sandra Redmont an die Bar. »Ich finde das keine so gute Idee, dass ihr bei dieser Hitze solche harten Sachen trinkt. Vergesst bitte nicht, dass wir zum Training hier sind und nicht zum Trinken.«
»Geh, Sandra«, sagte Nadja, »von einem U-Boot ist noch niemand untergegangen. Hipp, hipp, hurra!«
Dodo prostete ebenfalls Sandra zu und nahm einen kräftigen Schluck. »Bam, Oida, schmeckt eh leiwand. Da, Sandra, take a sip.«
Sandra winkte ab. »Nein, danke, bei dieser Hitze trinke ich lieber keinen Alkohol.«
Dodo rülpste laut und bestellte gleich noch eine Runde.
Philipp freute sich und machte zwei Striche auf einen Zettel. ›Oder sollte ich lieber drei machen?‹
»Welche Lokale haben hier eigentlich in der Nacht offen?«, fragte Candy, die ihre Kopfhörer kurz abgenommen hatte und sich zu den anderen Mädchen an die Bar stellte.
»In Bad Fucking wird gerade ein neues Tourismuskonzept entwickelt«, log Philipp, »und da sind dann natürlich auch Nachtlokale vorgesehen, aber momentan hat nur das Gasthaus
Zum Mohren
bis Mitternacht geöffnet, aber das ist kein Nachtlokal im eigentlichen Sinn.«
Candy setzte wieder ihre Kopfhörer auf und verrenkte ihren Körper zu einer Melodie, die nur sie hören konnte.
»Ja, aber das ist ja ein Wahnsinn«, sagte Nina deprimiert. »Und wie lange hat die
Felsenbar
geöffnet?«
»Naja, offiziell hätte ich eigentlich schon schließen müssen, aber eine halbe Stunde könnte ich noch –.«
»Bitte, was?«, fragte Nina und sah ihre Freundinnen entgeistert an.
Katja drehte sich um und wandte sich an die Mädchen, die an den Tischen saßen. »Habt ihr das gehört? Diese Bar hier sperrt in einer halben Stunde zu, und in ganz Bad Fucking gibt es kein einziges Nachtlokal. Das ist echt zum Scheißen.«
»Darf ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten«, sagte Sandra Redmont und wartete, bis sich die Mädchen beruhigt hatten. »Nachdem wir wegen der Hitze morgen ohnehin schon um acht mit der ersten Trainingseinheit beginnen müssen, könnten wir heute ruhig ein bisschen früher ins Bett gehen.«
»Ich habe eine viel bessere Idee«, sagte Sonja und hob ihr Blackberry in die Höhe. »Wir könnten doch zu dieser Internet-Plattform gehen und dort unsere Messages und Mails checken. Was haltet ihr davon?«
»Bei dieser Hitze gehe ich nicht mehr außer Haus, außerdem fängt meine Sendung in zwanzig Minuten an«, meinte Sofie und warf sicherheitshalber noch einmal einen Blick in ihre Programmzeitschrift.
»Moment, Moment«, schaltete sich Sandra ein. »Ihr könnt jetzt in der Dämmerung nicht einfach auf einen Berg klettern, wenn ihr nicht einmal wisst, wo sich diese Internet-Plattform befindet. Das werde ich auf keinen Fall zulassen. Bitte vergesst nicht, dass ich für eure Sicherheit verantwortlich bin.«
»Naja«, sagte Sonja und zwinkerte Philipp zu, »vielleicht könnten Sie uns dorthin begleiten. Sie sind schließlich von hier und kennen den Weg sicher in- und auswendig.«
Philipp war mit seinen Gedanken gerade bei Vroni Sandleitner und hatte gar nicht zugehört.
»Also, was ist?«, wiederholte Sonja ihre Frage. »Zeigen Sie uns den Weg zur Internet-Plattform oder nicht?«
Philipp hob bedauernd die Schultern. »Das tut mir sehr leid, aber das geht sich heute leider nicht mehr aus. In einer halben Stunde kommt mein Vater wegen der Abrechnung, und außerdem muss ich mich heute noch um meine Rötelritterlinge kümmern.«
»Um was für
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