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Bad Fucking

Bad Fucking

Titel: Bad Fucking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Palm
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der Angst hatte, dass ihm die Trauergäste nichts mehr vom Rindfleisch übrigließen, trieb Schreckenschlager zu mehr Eile an. Der Totengräber hörte aber gar nicht zu, sondern rauchte in aller Ruhe seine Virginia. Ihm war das Rindfleisch egal, ihm reichte es, wenn er sein Bier bekam. Und das ging im
Mohren
so schnell nicht aus. Stöckl beschleunigte daraufhin sein Tempo und motivierte sich zusätzlich mit dem Spruch: »Bei mir z’haus bin i nia z’haus, aber im Wirtshaus bin i wia z’haus.«
    »Nochmals: Sie ist keine Kriminelle. Also keine Kriminelle im herkömmlichen Sinn. O. K., sie hat da einen Auftrag übernommen, der ein bisschen undurchsichtig ist, aber ich werde ihr da raushelfen und dann ist alles in bester Ordnung.« Adalbert war sichtlich übernächtig und betrachtete mit einer gewissen Skepsis das Fleisch,das vor ihm auf dem Teller lag. Außerdem fühlte sich sein Piephahn so an, als wäre er letzte Nacht ordentlich gerupft worden.
    Sunny schüttelte ungläubig den Kopf. »In bester Ordnung? Sag einmal, Alberto, bist du noch Herr deiner Sinne? Ich weiß ja nicht, was ihr letzte Nacht getrieben habt, aber irgendetwas muss da passiert sein, was dir dein Hirn vernebelt hat.«
    Obwohl es erst halb elf war, hatte es sich Sunnys Mutter nicht nehmen lassen, für Adalbert neuerlich eine Hundekeule zuzubereiten. Hunde, Katzen, Schlangen und Frösche kamen im Restaurant
Zum himmlischen Frieden
nur selten auf den Tisch und wurden nur absolut vertrauenswürdigen Gästen serviert.
    Adalbert kaute an einem Stück des scharf gewürzten, aber dennoch leicht süßlich schmeckenden Fleisches des gebratenen Chihuahua und sehnte sich nach einer Leberkäsesemmel und einem gespritzten Himbeersaft. Das Hundefleisch trug jedenfalls nicht dazu bei, das flaue Gefühl in seinem Magen zu vertreiben. An den Katzenbraten, den ihm Sunnys Mutter einmal zubereitet hatte, und das blutige Katzenfell in der Küche durfte er in diesem Augenblick gar nicht denken.
    »Sunny«, sagte Adalbert und spülte das Fleisch mit einem Schluck grünen Tee hinunter, »ich kann Milena in dieser Situation nicht alleine lassen. Ja, und was ich noch sagen wollte, eigentlich heißt sie gar nicht Milena, sondern Ludmilla. Milena ist sozusagen ihr Künstlername, und außerdem spricht sie sehr gut Deutsch.« Er zupfte nervös an seinem T-Shirt, auf dem
No Sturm – No Drang
stand.
    Sunny brauchte eine Weile, um zu begreifen, was Adalbert gerade gesagt hatte. »Bitte was? Das glaube icheinfach nicht. Wer, um Himmels willen, ist diese Frau? Worauf lässt du dich da ein, Alberto? Das ist doch alles Wahnsinn. Außerdem hast du am Hals einen riesigen Lutschfleck.«
    Adalbert wurde ein wenig verlegen und griff sich an die Stelle, auf die Sunny gezeigt hatte.
    »Sven, sag du endlich auch einmal etwas zu diesem ganzen Schwachsinn.«
    Sven zuckte mit den Schultern. »Naja, in Schweden gibt es ein Sprichwort, das heißt
Liebe macht dumm.«
    Sunny wartete, dass er weitersprechen würde. »Und? Mehr fällt dir dazu nicht ein?«
    »Entschuldige, Sunny«, schaltete sich Adalbert ein, »aber ich finde, dass du maßlos übertreibst. Was hätte sie denn machen sollen in ihrer Situation? Sie hatte doch keine Ahnung, mit wem sie es in unserem Fall zu tun hatte. Stell dir vor, sie wäre auf irgendwelche Spießer getroffen, die hätten doch gleich die Polizei gerufen.«
    »Moment einmal, aber als Spießerin lasse ich mich nicht bezeichnen, nur weil ich mit einer undurchsichtigen Person nichts zu tun haben möchte.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt.« Adalbert schob den Teller mit der halben Keule von sich. »Aber jetzt, wo wir schon mitten in dieser Geschichte drinnen sind, können wir nicht so einfach aussteigen.«
    »Alberto, bitte sei dir im Klaren darüber, dass Sven und ich nichts mit dieser Geschichte zu tun haben wollen. Wenn du mich fragst, ist das eine verfickte Scheiße.«
    »Hey, Sunny, solche Wörter habe ich von dir noch nie gehört«, sagte Sven lächelnd.
    »Ist mir doch egal«, antwortete Sunny gereizt. Sie stand auf und trug den Teller mit der halben Hundekeule in die Küche zurück.
    »Verfickte Scheiße ist aber der richtige Ausdruck.« Adalbert versuchte, mit einem Zahnstocher die hängengebliebenen Fleischfasern zwischen seinen Zähnen zu entfernen. Dabei erwischte er auch ein Haar, das entweder von Milena oder vom Hund stammte. So genau ließ sich das jetzt nicht mehr sagen.
    Sven kratzte sich am Kinn. »Also, ganz kapiere ich das alles auch nicht. Was

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