Bad Fucking
würden, dass am Ende Sperrs Baufirma als Bestbieterin den Zuschlag erhalten würde. Um der Innenministerin zu signalisieren, dass das so nicht weiterging, sollte ihr eine kleine Abreibung verpasst werden. Also beauftragte er seinen Sohn, Maria Sperr für ein paar Tage aus dem Verkehr zu ziehen und ihr bei dieser Gelegenheit in aller Deutlichkeit klar zu machen, dass Besamer ihre Angriffe auf seine Vormachtstellung keinesfalls akzeptiere. Der alte Besamer erklärte sich bereit, für diese Aktion zehntausend Euro springen zu lassen. Was lag für Alois Besamer jun. also näher, als in dieser Sache seinen guten Bekannten Nicolae Petrescu um dessen Mithilfe zu bitten?
Dass sich zur gleichen Zeit auch Sarema Abubakarowa und Said al-Chattab an Nicolae Petrescu wenden würden, konnte Besamer jun. natürlich nicht wissen. Den Kontakt zu den beiden hatte Nicolaes Vater hergestellt, der mittlerweile europaweit nicht nur als Zuhälter, sondern auch als Schlepper tätig war.
Nicolae Petrescu ahnte zwar, dass Sarema Abubakarowa und Said al-Chattab etwas Großes vorhatten, was es genau war, wusste er allerdings nicht. Der letzte Teil seines Auftrags bestand darin, die beiden nach München zu bringen und im Zentrum aussteigen zu lassen. Er würde dann zum Flughafen weiterfahren, wo in wenigen Stunden seine Maschine nach Bukarest ging. Mit dem falschen Pass, den ihm sein Vater besorgt hatte, würde es keine Probleme geben, und die Mercedes-Limousine mit dem gefälschten Diplomatenkennzeichen würde in der Parkgarage des Flughafens frühestens in ein paar Tagen jemandem auffallen. Damit war das Österreich-Kapitel für Nicolae Petrescu abgeschlossen und er konnte in Rumänien einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Da sein Vater genügend Foto- und Videoaufnahmen von den Orgien Dr. Leitingers und dessen Geschäftsfreunden gemacht hatte, würden allfällige Nachforschungen nach ihm mit Sicherheit bald im Sand verlaufen.
Nicolae achtete darauf, nicht schneller als 130 Stundenkilometer zu fahren.
»Es läuft alles wie vereinbart, und spätestens in zwei, drei Tagen wird die Innenministerin wieder in Amt und Würden sein, auch wenn es sein könnte, dass ihr das Sprechen anfangs noch ein bisschen schwer fällt.«
»Was soll das heißen?« Der Tonfall des jungen Besamer wurde immer aggressiver. Was daran lag, dass er wusste, dass ihm die Hände gebunden waren. Zur Polizei konnte er nicht gehen, und es lag in seinem eigenen Interesse, dass Nicolae ungeschoren davonkam. »Habt ihr die Sperr verletzt? Nicolae, das war nicht ausgemacht.«
»Nur zur Sicherheit, Alois, und bevor ich es vergesse: Die Gespräche, in denen du mir den Auftrag erteilt hast,die Innenministerin außer Gefecht zu setzen, habe ich aufgezeichnet.«
Der junge Besamer tobte am anderen Ende der Leitung. »Nicolae, ich hoffe für uns beide, dass diese Sache gut ausgeht. Wenn nicht, kannst du dich auf etwas gefasst machen. Ich kenne in Rumänien mehr einflussreiche Leute, als dir und deinem Vater lieb sein kann.«
Nicolae wurde ernst. »Lass meinen Vater aus dem Spiel und spare dir deine Drohungen. Du hast bezahlt, ich habe deinen Auftrag ausgeführt, und morgen ist ein neuer Tag. Wir sind quitt, also kann keinem von uns etwas geschehen. Und in unser beider Interesse schlage ich vor, dass wir unseren Kontakt für einige Zeit unterbrechen. Ich denke, das ist auch in deinem Sinn.«
»Worauf du dich verlassen kannst.«
Nicolae warf das Handy aus dem Auto und sah im Seitenspiegel, wie es von einem anderen Wagen überfahren wurde.
»Es tut mir sehr leid, aber der einzige Rettungswagen, der uns zur Verfügung steht, ist heute Mittag selbst in einen schweren Unfall verwickelt worden. Wir können Ihnen also nicht helfen. Wenden Sie sich bitte an den nächstliegenden Arzt.«
Camilla betrachtete die Strichzeichnung auf dem Rechnungsblock neben dem Telefonapparat und schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber das ist ja gerade das Problem, dass ich hier keinen Arzt finde. Deshalb habe ich bei Ihnen angerufen, damit Sie einen Rettungswagen herschicken. Was schlagen Sie jetzt konkret vor, dass ich tun soll? Die Frau ist verletzt und braucht dringend ärztliche Hilfe.«
»Wie gesagt, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Auf Wiederhören.« Tüüt. Tüüt. Tüüt.
Camilla hätte am liebsten irgendetwas Obszönes in den Hörer geschrien, ließ es dann aber aus Rücksicht auf die verletzte Frau bleiben.
Gerade, als Camilla im Telefonbuch nach der Nummer eines Arztes suchte, betraten
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