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Bad Monkeys

Bad Monkeys

Titel: Bad Monkeys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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anderen Typen sind?«, fragte ich.
    »Das ist eine der Fragen, die wir gern beantwortet hätten.«
    »Al Qaida wäre wohl zu naheliegend, hm?«
    »Nicht zu naheliegend, bloß unwahrscheinlich. Arlo Dexter ist ein apolitischer Psychopath, kein islamistischer Gotteskrieger. Außerdem, sehen Sie sich an, wie er sie gezeichnet hat. Araber als Affen darzustellen wäre fast in jedem Fall ein Ausdruck von Verachtung. Aber Mr. Dexter verachtet seine neuen Bundesgenossen nicht. Er bewundert sie.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Blättern Sie um.«
    Auf der nächsten Seite – eigentlich einem doppelseitigen Bild und der letzten Zeichnung im Heft – war Arlo wieder unterwegs, ging mit dem schwarzen Aktenkoffer auf eine Art eingezäunte Fläche zu, auf der eine riesige Menge von Strichmännchen versammelt war. Dass es Arlo war, der den Aktenkoffer trug, konnte ich erkennen, weil er noch immer sein Hemd und die kurze Hose trug. Jetzt hatte er allerdings einen neuen Kopf: Arlo war zu einem Affen mutiert.
    »Ich geh mal davon aus, Sie wissen auch nicht, was sein Ziel ist.«
    »Nein«, sagte True, »und das ist die wichtigste Frage überhaupt. Falls Dexters Verbündete keine Produkte seiner Phantasie sind, ist es unter Umständen nicht genug, ihn aufzuhalten; es könnte auch weitere Affen mit Aktenkoffern geben.«
    »Haben Sie über die Möglichkeit nachgedacht, ihn einfach zu fragen, wer seine Kumpels sind? Ich meine, ihr Leute führt doch bestimmt Verhöre durch, oder?«
    »Schon, und es könnte sich tatsächlich als nötig erweisen. Aber die effektiveren Methoden, Informationen aus einem Menschen herauszuholen, sind in der Regel zeitraubend, und wir glauben nicht, dass uns viel Zeit bleibt. Also haben wir stattdessen beschlossen, Dexter zu beobachten und zu sehen, was er tut. Ihr Job besteht darin, bei der Überwachung zu helfen und alle etwaigen sonst anfallenden Aufgaben zu übernehmen; und wenn es so aussieht, als würde Dexter kurz davor stehen, seine Mission zu vollenden, werden Sie dafür sorgen, dass ihm das nicht gelingt.«
    »Cool«, sagte ich. »Wo ist meine Kanone?«
    »Sie wird Ihnen in Kürze zugestellt. Fürs Erste begleiten Sie Annie und tun, was sie sagt; sie ist über die Operation vollständig informiert.«
    »Mit Annie, klar … Hören Sie, True, könnte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen?«
    »Später«, sagte True und stand auf. »Wir haben einen engen Zeitplan, und ich muss mich auch um andere Dinge kümmern.«
    Klar. Ich erkannte eine Abfuhr, wenn ich eine bekam – und Annie ihrerseits erkannte ein Misstrauensvotum, wenn sie eines hörte.
    Als wir wieder draußen waren, war das Erste, was sie sagte: »Sie haben Angst vor mir.«
    »›Angst‹ wäre vielleicht übertrieben«, log ich. »Okay, Sie machen mich ein bisschen nervös, zugegeben, aber –«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben.« Sie lächelte mich irgendwie unsicher an. »Ich weiß, was für einen Eindruck ich mache, aber ich bin wirklich sehr zuverlässig. Gott sorgt dafür, dass ich konzentriert bleibe.«
    » Oo-kay , na, das hört man gern … Was will also Gott jetzt? Was sollen wir als Erstes tun?«
    »Wie viel Geld haben Sie?«
    »Nicht viel. Vielleicht zwanzig Piepen und etwas Kleingeld.«
    »Geben Sie mir die zwanzig.«
    Zwei Türen vom Delikatessengeschäft entfernt gab es einen kleinen Lebensmittelladen, in dem man Rubbellose kaufen konnte. »Welche Sorte gefällt Ihnen am besten?«, fragte Annie. Es gab fünfzehn verschiedene Lossorten, die meisten mit irgendeinem Glücksspiel-Motiv: Glücks-Poker, Rubbel -Roulette, Black Jack, Kümmelblättchen … Dann hab ich Lose gesehen, die Jungle Cash hießen und Tierbilder drauf hatten, darunter einen Pavian, dem zwei Tiger auflauerten. »Die hier«, hab ich gesagt, und Annie nickte beifällig.
    Jungle -Cash-Lose kosteten zwei Dollar das Stück. Annie kaufte zehn, und als wir sie alle aufgerubbelt hatten, waren neun Treffer dabei. Wir verließen den Laden mit über dreihundert Dollar in der Tasche.
    »Haut das immer hin?«, fragte ich.
    »›Es wird Wasser geben, so Gott will‹«, erwiderte Annie und hielt ein Taxi an.
    Wir fuhren in den Richmond District , zu einer Pflingstlerkirche namens Chapel of the Redeemer . Die »Erlöserkapelle« erinnerte mich an die Diaz-Kirche in Siesta Corta, und besorgt fragte ich mich, durch Annies Gottesgerede schon entsprechend eingestimmt, ob zu meinem Trainingsprogramm auch Zungenreden gehören würde. Aber dann bemerkte ich die Ketten an der

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