Baedeker Reisefuehrer Toskana
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Domkuppel
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Blick vom Kampanile, der seinen langen Schatten auf die Domkuppel wirft
Im linken Seitenschiff auf der Höhe des vierten Pfeilers erinnert ein Tafelbild (1465) vonDomenico di Michelino an Dante Alighieri, der mit seinem Hauptwerk, der »Divina Commedia«, in den Händen vor der Stadtsilhouette von Florenz abgebildet ist. Besonders eindrucksvoll sind zwei gemalte Reiterstandbilder an der Seitenschiffwand. Eines zeigt Giovanni Acuto, einen englischen Söldnerführer, der eigentlich John Hawkwood hieß und mit seinen Männern zunächst im Dienst Edwards III. von England Krieg gegen Frankreich führte, 1377 aber von den Florentinern abgeworben wurde, um für sie gegen den Papst zu kämpfen. 1394 beschloss die Regierung, ihm ein Denkmal zu setzen, was allerdings erst 1436 ausgeführt wurde – Paolo Uccello malte ein Reiterstandbild unter Verwendung neu entdeckter perspektivischer Effekte. Auch das zwanzig Jahre später gemalte Reiterstandbild des Niccolò da Tolentino, des Siegers der Schlacht von San Romano (1432), von Andrea del Castagno besticht durch die malerisch-illusionistische Darstellungsweise.
An den unter Santa Maria del Fiore freigelegten Relikten der Vorgänger-Domkirche Santa Reparata sind frühchristliche Mosaike und romanische Strukturen zu erkennen.
*KAMPANILE
tgl. 8.30 – 19.30 Uhr; Eintritt: 6 €
Nach einem Entwurf von Giotto di Bondone wurde 1334 – 1384 der 82 m hohe Glockenturm errichtet. Seinen Schmuck bilden, abgesehen von der Marmorinkrustation, in den unteren Geschossteilen Reliefs von Andrea Pisano , u. a. die sieben Planeten, die sieben Tugenden, die sieben freien Künste und die sieben Sakramente. In den Nischen darüber erscheinen Statuen der Propheten, Sibyllen und Erzväter, einige wurden erst 1420 – 1435 von Donatello geschaffen. Man kann auf den Kampanile hinauf, es gibt keinen Aufzug, man muss 414 Stufen hochsteigen.
**MUSEO DELL‘OPERA DEL DUOMO
Mo. – Sa. 9.00 – 19.30, So. 9.00 – 13.45 Uhr; Eintritt: 6 €
Seit 1891 befinden sich zahlreiche Ausstattungsstücke von Dom, Kampanile und Baptisterium im Dommuseum, das eine der führenden Skulpturensammlungen der Welt besitzt.
Im Erdgeschoss, im sogenannten Saal der alten Domfassade , sind Statuen zu sehen, die einst die Domfassade schmückten und vor deren Abriss 1587 entfernt wurden, außerdem eine Zeichnung der alten Fassade aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zu den bedeutendsten Arbeiten gehören die Statuen des hl. Lukas (1412) von Nanni di Banco, des Evangelisten Johannes (1415) von Donatello, des hl. Matthäus von Bernardo Ciuffagni und des Papstes Bonifatius VIII. (um 1300) von Arnolfo di Cambio.
Im Kleinen Saal sind Messbücher und kostbare Reliquiare sowie andere Gold- und Silberarbeiten aus dem Domschatz ausgestellt. Sehenswert ist auch der Brunelleschi-Gedenkraum mit der Totenmaske des Erbauers der Domkuppel, dem originalen Holzmodell für die Laterne der Domkuppel sowie Handwerkszeug, Winden und Seilen für den Dombau.
BAEDEKER TIPP !
Nicht versäumen
das originale Holzmodell der Domkuppel-Laterne von Brunel-leschi
die »Pietà« von Michelangelo
Nischenfiguren aus dem Dom von Donatello
Relieftafeln der Paradiespforte von Ghiberti
Im Zwischenstock steht eine der berühmtesten Skulpturen der abendländischen Kunst: die »Pietà« von Michelangelo, die 1722 bis 1891 im Chorbereich des Doms aufgestellt war. Mit 23 Jahren schuf der Künstler die Pietà der Peterskirche in Rom, ein vollendetes Werk im traditionellen Vesperbild-Stil. Mit 80 Jahren griff er nochmals zu Hammer und Meißel, um eine Pietà zu schaffen, die sich in der thematischen Verbindung von Schmerzensmann, Kreuzabnahme und Beweinung von seinem Erstlingswerk erheblich entfernt hat. Michelangelo ließ die Skulpturengruppe unvollendet, zerschlug sie sogar und war doch gleichzeitig so fasziniert, dass er zu ihren Füßen begraben sein wollte.
Im großen Saal des ersten Stockwerks befinden sich zwei marmorne Sängerkanzeln – die linke ist von Lucca della Robbia gearbeitet, die rechte ein Werk von Donatello –, die bis zu ihrem Abbau 1688 als Orgelbrüstungen im Dom dienten. Epochale Werke der Frührenaissance sind Donatellos monumentale Nischenfiguren für den Dom sowie ein Spätwerk, die heilige Magdalena. In einem weiteren Saal sind die Reliefs des Kampanile ausgestellt sowie
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