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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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Nippel werden hart und ich laufe rot an. Ich verschränke meine Arme vor der Brust und nicke Otter zu, als ich hineingehe. Ich höre, wie er sich beeilt, mich einzuholen und dann neben mir herläuft.
    Die automatischen Türen gleiten auf und aufbereitete Luft streift über meine Haut, kühlt sie ab und verursacht eine Gänsehaut. Sobald wir durch die Tür sind, höre ich meinen Namen. Ich blicke auf und sehe Anna, wie sie an der Kasse steht und eine Zeitschrift in Händen hält, eine Seite zum Umblättern bereits angehoben. Ich lächle schwach.
    Also Anna. Und der Supermarkt.
    Lass uns mit dem Supermarkt anfangen.
    Hier arbeite ich, seit ich sechzehn bin. Sobald ich alt genug war, hatte meine Mom gesagt, dass ich einen Job brauchte, um ihr mit den Rechnungen auszuhelfen. Sechzehn zu sein und in Seafare zu leben, gibt dir nicht allzu viele Optionen. Um ehrlich zu sein, hast du in keinem Alter in Seafare viele Optionen. Entweder räumst du im Supermarkt Tüten ein oder hilfst in einem Restaurant aus. Da meine Mom zu diesem Zeitpunkt als Aushilfe in einem Restaurant arbeitete, wollte ich nicht das Risiko eingehen, die ganze Zeit mit ihr arbeiten zu müssen und hab mich darum für Einpacker entschieden. Inzwischen bin ich der Chef-Kassierer. Und bevor du nun in großäugige Bewunderung für meine Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte ausbrichst – so schlimm ist es nun auch nicht. Im Wesentlichen stehe ich am vorderen Tresen und erzähle den anderen Kassierern, was sie tun sollen und wann sie Pause machen können und ähnliches Zeug. Es ist, wie der Manager zu sein, ohne das Gehalt dafür zu bekommen. Oh, und der Manager sitzt in einem Büro und nicht am Empfangstresen. Okay, also es ist nicht mal im Ansatz so wie der Manager zu sein, aber es könnte schlimmer sein, richtig? Ich könnte bei McDonalds arbeiten und mir jeden Abend, wenn ich heimkomme anhören, wie der Junge sich darüber beschwert, dass ich nach Rinder-Genozid rieche. Und bevor du denkst, dass ich hier übertrieben dramatisch werde: Ich habe einmal an der Fleischtheke ausgeholfen und das war exakt das, was er zu mir gesagt hatte. Ich habe darum gebeten, nie wieder dort eingeteilt zu werden.
    Also, es ist nicht so schlimm, okay? Ich arbeite hier schon lange genug, so dass ich mir im Wesentlichen aussuchen kann, wann ich arbeiten möchte. Das ist gut, denn so kann ich tagsüber arbeiten und fertig sein, wenn der Junge von der Schule nach Hause kommt. Und sie haben mir erlaubt, Ty mit in die Krankenversicherung zu nehmen, die sie anbieten, wenn du schon drei Jahre dabei bist. Das hätten sie nicht tun müssen. Und ich will gar nicht darüber nachdenken, was ich getan hätte, denn der Junge ist ständig erkältet. Siehst du? Die Sache könnte schlimmer sein. Viel schlimmer.
    Nun zu Anna.
    Ich habe dir vorher erzählt, dass sie meine Irgendwie-Freundin ist. Erinnerst du dich? Gerade ist eine der Zeiten, in denen sie es irgendwie ist. Ich fühle mich einen Moment lang schuldig, denn ich hatte ihr gesagt, dass ich sie anrufen würde, sobald ich bei Creed daheim ankomme. Aber hey, ich kann ihr sagen, dass ich sie einfach lieber persönlich sehen wollte und alles geht klar. Sie wird mich natürlich sofort durchschauen, dass tut sie immer.
    „Hey“, sagt sie lächelnd, als ich zu ihr gehe.
    „Selber hey“, sage ich zurück, als ich wie ein Kunde vor ihrer Kasse stehe. Sie beugt sich vor, um mich zu küssen und ich wende mein Gesicht ein wenig ab, fühle, wie ihre Lippen meine Wange streifen. Sie zieht sich zurück und sieht mich seltsam an.
    Ich rucke meinen Kopf in einer Art Nicken zur Seite. „Sieh mal, wer da ist.“
    Sie blickt über meine Schulter und ich sehe, wie sich ihr Gesicht aufhellt. „Otter!“ Sie lacht und kommt um die Kasse herum. Ich drehe mich um, um ihr nachzusehen, und sehe Otter noch immer an der Tür stehen. Seltsam, ich dachte, er sei direkt neben mir. Sie springt in seine Arme, schlingt ihre Beine um seine Hüften und ich höre ihn, „Uff“, sagen.
    Nun ja, Anna. Ich denke, ich habe dir schon erzählt, dass sie die zweite Person war, die ich nach Creed kennengelernt habe. Sie war mit mir in der zweiten Klasse gewesen und somit war es unvermeidlich, dass wir zumindest Freunde wurden. Aber es stellte sich heraus, dass es weit mehr war. Anna ist die einzige Freundin, die ich je hatte, das einzige Mädchen, das ich jemals geküsst habe. Als wir das erste Mal Sex hatten, war es das erste Mal für uns beide, im Sommer zwischen der

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